Gesundheit

Viele Menschen scheuen derzeit notwendige medizinische Behandlungen              

„Bei Beschwerden zum Arzt oder ins Krankenhaus“

Süchteln. Mit großer Sorge betrachtet Dr. Ulrich Bauser, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Onkologie des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln, die aktuelle Entwicklung. „Wir erleben derzeit, dass viele Menschen trotz Beschwerden oder Schmerzen nicht zum Arzt gehen oder zu uns ins Krankenhaus kommen. Sie fürchten, sich mit COVID-19 anzustecken oder haben Angst, uns zur Last zu fallen, da wir viel mit corona-infizierten Patienten zu tun haben“, berichtet er.
Jetzt um alle anderen Patienten kümmern
Beide Sorgen sind aber nicht mehr begründet, wie Ulrich Bauser betont. Die Mitarbeiter des St. Irmgardis-Krankenhauses haben mittlerweile seit über vier Wochen umfang­reiche Erfahrungen im Umgang mit dem Corona-Virus gesammelt. Arztpraxen und Krankenhäuser sorgen mit hohen Hygienestandards, festgelegten Abläufen sowie entsprechender Schutzkleidung für sichere Behandlungen.
„Aber auch Menschen mit anderen Erkrankungen sind uns wichtig und stehen bei uns im Fokus“, so der Chefarzt. „Nur weil wir den Schwerpunkt in den letzten Wochen auf die Behandlung von Corona-Patienten gelegt haben, sind ja nicht plötzlich alle anderen gesund.“ Derzeit gehen aber viele Menschen nicht zu erforderlichen Untersuchungen und ignorieren ihre Beschwerden.
 
Schmerzen sind Signale
Wie wichtig und notwendig regelmäßige Untersuchungen sind, macht Ulrich Bauser an einem Beispiel deutlich: „Ein Patient, der jetzt nur leichte Beschwerden hat, könnte am Beginn einer Darmkrebs-Erkrankung stehen. Die können wir in einem frühen Stadium noch heilen. Je später er zur Untersuchung kommt, desto schlechter sind die Heilungschancen.“ Das gleiche gilt für Schmerzen im Brustbereich, die auf einen Herzinfarkt deuten könnten.
 
Auch sogenannte „unklare Bauchschmerzen“ können viele Ursachen haben. „Schmerzen sind deutliche Signale des Körpers, dass etwas nicht stimmt“, erläutert Ulrich Bauser. „Es gilt nicht, sie auszuhalten. Sondern mit dem Arzt gemeinsam die Ursache der Beschwerden zu suchen und sie von ihm heilen zu lassen“, ermuntert er seine Patienten, zur Behandlung zu kommen.
St. Irmgardis – Dr. Ulrich Bauser Foto: Jochen Rolfes
 
Über das St. Irmgardis-Krankenhaus:
 
Von 1871 bis 2008 betrieb die Katholische Kirchengemeinde St. Clemens Süchteln das St. Irmgardis-Krankenhaus als Trägerin. Zum 1. Januar 2009 übernahm die St. Franziskus-Stiftung Münster mit 51 Prozent die Mehrheit an der neu gegründeten St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln GmbH. 49 Prozent hält das benachbarte Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH). Das St. Irmgardis-Krankenhaus ist seit über 140 Jahren fester Bestandteil der medizinischen Versorgung im Kreis Viersen.
 
Bürgerschaftliches Engagement, gepaart mit der Spendenbereitschaft breiter Bevölkerungskreise, legten damals den Grundstein für das Haus. Geprägt durch Ordensfrauen, die 1972 das Haus wegen Nachwuchsmangels verließen, arbeiten engagierte Mediziner und geschultes Personal auch heute noch nach christlichen Idealen zum Wohle der anvertrauten Patienten.
 
1900 hatte das Haus etwa 50 Krankenbetten. Es wurde in den folgenden Jahrzehnten erweitert und modernisiert, um die ständig wachsende Zahl von Patienten zu betreuen. Nach dem Bau des St. Antonius-Hauses 1930/1931 wurde in den Jahren 1961 bis 1963 ein Neubau mit modernen Krankenzimmern, Diagnose-, Therapie- und Versorgungsräumen sowie einer Schule für Krankenpflege errichtet. Heute, nach Neubau eines Bettenhauses, verfügt das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln über 160 Krankenbetten – einschließlich sechs interdisziplinärer Intensiv-Pflegebetten. 360 Mitarbeiter sind hier im Einsatz.
 
Zum St. Irmgardis-Krankenhaus gehören drei Klinken: Innere Medizin, Geriatrie und Chirurgie. Die Leitung der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Onkologie liegt bei Chefarzt Dr. med. Ulrich Bauser.
 
Die Verantwortung für die Klinik für Geriatrie obliegt Chefarzt Hanns-Peter Klasen.
 
In der Chirurgie gibt es drei Bereiche mit den chirurgischen Schwerpunkten: Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Chefarzt Dr. med. Christian Maciey, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sportmedizin mit Chefarzt Dr. med. Kai Platte/Ärztlicher Direktor und Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie mit Chefarzt Dr. med. Tobias Köppe.
 
Weiter gehört eine ambulante kardiologische Rehabilitationsabteilung mit 20 Plätzen zum Portfolio.
 
Als Ausbildungsstätte werden 50 Plätze für staatlich anerkannte Pflegefachkräfte bereitgestellt, hierfür besteht für die theoretische Ausbildung eine Beteiligung an der Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe (AGP Viersen GmbH).
 
Zusätzlich wird eine Ausbildung zum Operations-Technischen- und auch zum Anästhesiologischen-Technischen-Assistenten angeboten.
 
Im Jahr 2019 wurden über 6.100 Patienten stationär und rund 16.500 Patienten ambulant behandelt.
 
 

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