Moers

Kreative Ideen für das Quartier Haagstraße

Moers. (pst) Ein Kreativzentrum, ein neuer Stadtteil mit sieben Höfen, ein „Knast-Hotel“ und ein sogenanntes „Boardinghaus“ (eine Mischung aus Wohnung und Hotel) sind erste Ideen für das „Quartier Haagstraße“. Vier Planungsbüros aus Berlin, Kaiserslautern, Frankfurt am Main und Haarlem/Niederlande hatten ihre Vorstellungen von der Zukunft des Areals zwischen Altstadt, Kastellplatz, Hanckwitzstraße und Schlosspark in einem Bürgerforum am Dienstag, 10. April, präsentiert. Im Anschluss haben die knapp 100 Bürgerinnen und Bürger darüber diskutiert und eigene Anregungen gegeben. Parallel dazu hat ein Fachgremium die Arbeiten bewertet.
Kreativzentrum kam gut an
Alle Ideen passen grundsätzlich gut zu Moers – so lautete das erste Fazit der Fachleute. Vielen Bürgerinnen und Bürgern gefiel besonders die Idee eines Kreativzentrums mit Angebote für Kultur und Jugend des Büros „MESS“. Auch ein Wohnangebot für den ganz kleinen und den etwas größeren Geldbeutel kam hier gut an. Die Niederländer „Mulleners + Mulleners“ überzeugten mit ihrer Höfe-Idee. Sie entwickelten die Vision eines neuen Stadtteils mit sieben Höfen bzw. Plätzen mit einem zentralen Treffpunkt. Den Innenbereich öffnen wollen auch die Planer von „Machleidt“. Das Gebäude der Arbeitsagentur könnte zu einem Wohnhaus umgebaut werden. Das ehemalige Hafthaus soll zum „Wohnen auf Zeit“ mit Mikro-Appartements in den ehemaligen Zellen („Boardinghaus“) werden. Etwas weiter geht das Büro „Mäckler“, das ein Hotel im Hafthaus sieht. Angelehnt an die bestehende Altstadtstruktur könnten entlang des Kastellplatzes Hofhäuser entstehen. Im Tersteegenhaus wäre Platz für geförderten Wohnungsbau.
Umbrüche durch Kirche
Bürgermeister Christoph Fleischhauer und der technische Beigeordnete Thorsten Kamp freuten sich über die vielfältigen und gelungenen ersten Ideen und bedankten sich insbesondere bei den Bürgerinnen und Bürgern für das große Interesse und die Anregungen. Die Büros haben nun rund zwei Monate Zeit, die Vorschläge in ihre Planungen einzubauen und ihre Pläne weiter auszuarbeiten. Die Fachleute, beraten von einigen Ratsmitgliedern, entscheiden dann am 28. Juni, welches Konzept das beste ist. Angestoßen wurde das Projekt aufgrund der geplanten Umbrüche im Quartier. Die evangelische Kirchengemeinde möchte ihre Grundstücke mitsamt des denkmalgeschützten Gerhard-Tersteegen-Hauses verkaufen. Das ehemalige Hafthaus im Besitz des Landes NRW wird schon länger nicht mehr genutzt. Auch die Arbeitsagentur könnte mittel- bis langfristig zur Verfügung stehen.
Bildzeile: Der technische Beigeordnete Thorsten Kamp diskutiert mit Bürgerinnen und Bürgern über den Entwurf des Büros Mäckler. (Foto: pst)
Infobox: Ab Ende April stehen alle Entwürfe online unter www.moers.de zur Verfügung.

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