Moers

„Die beste Entscheidung meines Lebens“

Für die aktive Anwerbung internationaler Fachkräfte erhielt die Stiftung Bethanien Moers zwei Gütesiegel. Ein Beispiel für die gute Arbeit in diesem Bereich ist Krankenpfleger Pedro Jesus Mayobre, der vor zwei Jahren aus Venezuela nach Moers kam.

„Ich musste etwas Neues machen“, sagt der 29-jährige Pedro Jesus Mayobre aus der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Dass es gleich ein neues Leben in einer weit vom Geburtsland entfernten Stadt sein wird, damit konnten Familie und Freunde vielleicht nicht sofort rechnen. Denn mit dem mutigen Entschluss, in Deutschland sein berufliches Glück zu suchen, sind viele Herausforderungen verbunden: Eine fremde Sprache, eine andere Kultur, die Anerkennung seiner beruflichen Ausbildung und nicht zuletzt die Trennung von Familie und Freunden. Trotzdem lässt der studierte Krankenpfleger keinen Zweifel an seinem eingeschlagenen Weg. „Es war die beste Entscheidung meines Lebens.“ Und in der Tat ist es nicht weniger als der Beginn eines neuen Lebens für den Venezolaner. Die Stiftung Bethanien Moers gab ihm dazu die Möglichkeit, indem sie ihn Anfang 2021 als Pflegekraft angeworben hatte. Inzwischen hat er seine berufliche Anerkennung.

„Die beste Entscheidung meines Lebens“
Der Venezolaner Pedro Mayobre kam im September 2021 nach Deutschland, erhielt seine berufliche Anerkennung und arbeitet heute auf der Station D1 im Krankenhaus Bethanien.

Seit einigen Jahren verstärkt die Stiftung in diesem Bereich ihr Engagement, was mit neuen, motivierten Pflegekräften und sogar mit zwei Auszeichnungen belohnt wurde. So erhielt Bethanien die im Jahr 2022 erstmals ausgestellten Gütesiegel „Best Place to Work for International Nurses in Germany“ und die Urkunde „Faire Pflege Anwerbung Deutschland“. Beide Gütesiegel werden an Arbeitgeber vergeben, die internationale Fachkräfte in ihr Unternehmen integrieren, gute Arbeitsbedingungen bieten und weitere Qualitätskriterien erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel die Begleitung aller mit der Anwerbung internationaler Fachkräfte verbundenen Prozesse durch eine zentrale Stelle in der Stiftung. Diese füllt seit wenigen Jahren Nicole Welzel aus, die das sogenannte Onboarding verantwortet. Dies beinhaltet unter anderem die Suche und Rekrutierung geeigneter Kandidat:innen sowie die Unterstützung bei der Beantragung erforderlicher Unterlagen, wie etwa einer Arbeitserlaubnis und die jeweilige berufliche Anerkennungen. „All diese Prozesse müssen nachgewiesen werden und vor allem fair sowie transparent für zukünftige internationale Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein“, weiß Welzel.

Inzwischen verstärken Dutzende angeworbene Fachkräfte, vor allem Pflegekräfte aus Südamerika und den Philippinen, die Stationen des Krankenhauses. Die meisten haben bereits ihre berufliche Anerkennung und arbeiten nicht mehr nur als Krankenpflegehelfer:innen, sondern in ihrem ursprünglich gelernten Beruf als Krankenpfleger:innen. Zur Verbesserung ihres Sprachniveaus besuchen sie parallel die Sprachförderung der Bethanien Akademie. So wie Pedro Mayobre, der im September 2021 in Deutschland ankam und heute als Krankenpfleger auf der Station D1 des Krankenhauses Bethanien tätig ist. Mit Mayobre hat das Team nicht nur einen freundlichen und hilfsbereiten, sondern auch einen zuverlässigen Kollegen mit abgeschlossenem Bachelorstudium sowie 10-jähriger Berufserfahrung dazugewonnen. Eine Win-Win-Situation auch für neue Krankenpfleger:innen, die erst im September wieder aus Südamerika angekommen sind und mit Pedro Mayobre in der Stiftung eine große Hilfe finden.

Pedro Mayobre im Dienstzimmer der Station D1 im Krankenhaus Bethanien
Pedro Mayobre im Dienstzimmer der Station D1 im Krankenhaus Bethanien

Spätestens im Februar wird der Krankenpfleger auch wohnlich in seiner neuen Heimat endgültig angekommen sein. Denn dann zieht er aus dem Schwesternwohnheim auf dem Stiftungscampus in eine eigene Wohnung in Moers. Doch bei aller Freude über sein neues Leben in Deutschland: Die Sehnsucht nach seiner Familie ist groß. Besonders seine Mutter und Schwester vermisst er sehr und telefoniert fast jeden Tag mit ihnen. Auch seine Freunde in Venezuela fragen ihn täglich am Telefon nach seinem neuen Leben in Deutschland. Trotz Heimweh und Sehnsucht nach der Familie steht für ihn aber fest: Er möchte bleiben und hier das tun, was ihm in seinem Beruf wichtig ist. Menschen helfen. Denn aus diesem Grund ist Pedro Mayobre Krankenpfleger geworden.

Info

Gütesiegel „Best Place to Work for International Nurses in Germany“

Mit dem Gütesiegel „Best Place to Work for International Nurses in Germany“ werden Arbeitgeber ausgezeichnet, die erfolgreich die Integration internationaler Pflegefachkräfte gestalten und gute Arbeitsbedingungen bieten. Die Besonderheit: Internationale Mitarbeitende bewerten ihren aktuellen Arbeitgeber und entscheiden darüber, wer auf die Liste der besten Arbeitgeber für internationale Pflegefachkräfte kommt. Das Siegel wurde 2022 erstmals vergeben.

Bildzeile:

Nicole Welzel von der Personalabteilung der Stiftung Bethanien Moers mit dem Gütesiegel „Faire Pflege Anwerbung Deutschland“ und Krankenpfleger Pedro Mayobre, der im September 2021 aus Venezuela nach Deutschland kam.

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