Gesundheit

Die letzten Ordensschwestern nehmen Abschied vom St. Elisabeth-Hospital:

„Es war eine schöne Zeit hier“

Meerbusch-Lank. Wenn Schwester Kunibalda und Schwester Michaele am 30. September das St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank in Richtung Ruhestand verlassen, dann geht eine Ära zu Ende. Sie sind die letzten von ehemals 18 Ordensschwestern, die der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen Münster, St. Mauritz, angehören und sich um die Krankenpflege im Haus sorgten. „Wir werden unsere Ordensschwestern sehr vermissen“, ist Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf traurig. „Unser Dank gilt  Ihnen für ihren großen Einsatz in all den Jahren und ihre vorbildliche Menschlichkeit. Sie haben christliche Werte vorgelebt.“Die letzten Ordensschwestern nehmen Abschied vom St. Elisabeth-Hospital:
 
Über 50 Jahre Ordenszugehörigkeit
Als beide sich für ihre Ordensgemeinschaft entschieden haben, stand der Wunsch, sich um Kranke zu kümmern, im Mittelpunkt.  Schwester Kunibalda erlernte zunächst 1961 die Krankenpflege, danach trat sie in den Orden ein. Schwester Michaele entschied sich 1966 für die Ordenszugehörigkeit. „Die Krankenpflege hat mich so angesprochen, da wusste ich, das ist etwas für mich“, erzählt sie.
 
Beide haben bis heute diese Entscheidung nicht bereut, weder für den Orden noch für die Krankenpflege. 38 Jahre lang versorgte Schwester Kunibalda die Kranken in Meerbusch, 24 Jahre lang Schwester Michaele. „Es war eine schöne Zeit hier“, berichten beide.
 
Besuchen noch Kranke
Beide schätzen ihre Gebete morgens, mittags und abends sehr, denn diese geben ihnen Kraft. Sie leben aktuell im Wohnheim des Krankenhauses und besuchen trotz ihres Alters noch Kranke, denen sie zuhören und ihnen Trost zusprechen.
 
Natürlich haben auch Ordensschwestern Hobbys. Und so entspannt sich Schwester Michaele beim Wandern, Schwester Kunibalda strickt gern. Sie besuchen regelmäßig ihre Familien und nehmen am Leben der Familienmitglieder teil. Den Kontakt mit ihren Familien pflegen sie.
Schöne Zeit in Meerbusch
Gern erzählen sie von den schönen Erlebnissen in ihrer Meerbuscher Zeit – vom Zusammenhalt in der Ordensgemeinschaft, von schönen Festen und Jubiläen. Ihre Oberin legte großen Wert darauf, dass sie auch Geburtstage und Karneval mitfeierten.
 
Seit neun Jahren sind die beiden Ordensschwestern nun allein in Meerbusch. „Wir haben das Fähnlein hochgehalten“, scherzt Schwester Michaele, „und stützen uns gegenseitig.“
 
Ruhestand ist verdient
Beiden sieht man ihr Alter nicht an – aber ihr Ruhestand ist mehr als verdient. Denn Schwester Kunibalda ist 82 Jahre alt, Schwester Michaele 81. Ihren dritten Lebensabschnitt wollen sie gemeinsam im St. Franziskus Haus in Nordwald verbringen, einem Altenheim für Ordensschwestern.
 
Dort leben derzeit 68 Ordensschwestern. „Unsere Zimmer sind schon bereit“, lacht Schwester Kunibalda. „Da werden wir gut aufgehoben sein“, weiß Schwester Michaele. Sie stoßen dort auf vertraute Strukturen, können gemeinsam beten, sich gegenseitig helfen und täglich an der Heiligen Messe teilnehmen. Und so verlassen beide das St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Bildzeile:
Mit Schwester Kunibalda (l.) und Schwester Michaele verlassen die letzten  Ordensschwestern das St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank und wechseln in den Ruhestand.                   Foto: St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank
 
 
 
 

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