Gesundheit

Klinik für Geriatrie im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln

Seit fünf Jahren erfolgreich für ältere Menschen im Einsatz

Süchteln. 2014 war es, als Hanns-Peter Klasen mit sechs Betten im Bereich der Inneren Medizin des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln mit dem „Department Geriatrie“ startete. Denn da gab es grünes Licht vom Land, einen eigenen Bereich für Altersmedizin aufzubauen. An Klasens Seite als Chefarzt ein zwölfköpfiges Team aus Ärzten, Pflegern und Physio­therapeuten. „Wir hatten das Ziel, Patienten aus dem ganzen Umfeld bei uns umfassend geriatrisch zu betreuen“, erläutert er. Und dieses Ziel verfolgt er seit fünf Jahren mit großem Einsatz und noch größerem Erfolg.
Denn heute umfasst die Klinik 60 Betten, das Betreuungs- und Behandlungsteam ist auf rund 90 Mitarbeiter angewachsen. Sie kümmern sich als Ärzte, Pflegende, Therapeuten, Sozialarbeiter und Mitarbeiter im Hol- und Bringdienst um die Patienten. Dabei arbeitet Hanns-Peter Klasen eng mit den anderen Kliniken des Hauses zusammen. „Denn ein älterer Mensch, der beispielsweise mit einem Oberschenkelhals-Bruch bei uns eingeliefert wird, hat oft noch andere Erkrankungen, die über sein Schicksal bestimmen“, weiß der Chefarzt. Das können Kreislauf-, Herz- oder neurologische Probleme sein. „Multi-mobrid“ nennen das die Fachleute.
„Wir haben 2008 den Antrag auf Genehmigung einer eigenen Klinik für Geriatrie gestellt“, berichtet Thomas Becker, Kaufmännischer Direktor des Hauses. Sie kam im Dezember 2013 und läutete die Geburtsstunde der Geriatrie in Süchteln ein. Bereits Ende 2014 waren aus den ursprünglich sechs die komplette Nutzung einer Station mit 24 Betten geworden. Und die Geriatrie wuchs und wuchs. 2016 konnte durch den Neubau eines Bettenhauses dort 51 Patienten beherbergt werden. Neun Betten sind weiterhin im Stammhaus verblieben.
„Die Arbeit mit meinem Team macht einfach ganz großen Spaß“, erzählt Hanns-Peter Klasen. „Ich gewinne so viel, wenn ich mit den Patienten arbeite und ihre kleinen Fortschritte erlebe.“  Eine Erfahrung, die er mit seinen Mitarbeitern teilt, die ihm ähnliches von ihrer Tätigkeit berichten.
Liaisondienst macht’s möglich
Der Einsatz der Geriatrie-Spezialisten des St. Irmgardis-Krankenhauses fand in der erfolgreichen Zertifizierung als Alterstraumatologie in Zusammenarbeit mit dem „Hospital zum Heiligen Geist“ in Kempen und das „Allgemeinen Krankenhaus Viersen“ (AKH) ihren Ausdruck. Aktuell sind bei beiden Häusern auch die Re-Zertifizierungen erfolgreich durchgeführt worden. Mit den „Kliniken Maria Hilf GmbH“ in Mönchengladbach gibt es zudem eine enge Zusammenarbeit bei der Wund- und Amputationsversorgung. Darüber hinaus ist Hanns-Peter Klasen mit seiner Klinik seit 2017 Vollmitglied im Bundesverband Geriatrie.
„Wir erfüllen den Bettenplan mit 60 angedachten Geriatrie-Betten. Mehr Patienten können wir derzeit nicht betreuen – auch wenn der Bedarf da ist“, bedauert Hanns-Peter Klasen. Sein Ziel ist es, ein „Kompetenzzentrum Geriatrie“ aufzubauen, das Ansprechpartner für Geriatrie-Fragen aus dem gesamten Kreis Viersen sein soll. Außerdem will er an einer noch besseren Vernetzung zwischen den weiteren Kliniken des Kreises arbeiten.
Bildzeile:
Ein Teil des Teams der Klinik für Geriatrie des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln mit Chefarzt Hanns-Peter Klasen (r.)
Fotos: Andreas Baum_Easy-Resize.com

Über das St. Irmgardis-Krankenhaus:
Von 1871 bis 2008 betrieb die Katholische Kirchengemeinde St. Clemens Süchteln das St. Irmgardis-Krankenhaus als Trägerin. Zum 1. Januar 2009 übernahm die St. Franziskus-Stiftung Münster mit 51 Prozent die Mehrheit an der neu gegründeten St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln GmbH. 49 Prozent hält das benachbarte Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH). Das St. Irmgardis-Krankenhaus ist seit über 140 Jahren fester Bestandteil der medizinischen Versorgung im Kreis Viersen.
Bürgerschaftliches Engagement, gepaart mit der Spendenbereitschaft breiter Bevölkerungskreise, legten damals den Grundstein für das Haus. Geprägt durch Ordensfrauen, die 1972 das Haus wegen Nachwuchsmangels verließen, arbeiten engagierte Mediziner und geschultes Personal auch heute noch nach christlichen Idealen zum Wohle der anvertrauten Patienten.
1900 hatte das Haus etwa 50 Krankenbetten. Es wurde in den folgenden Jahrzehnten erweitert und modernisiert, um die ständig wachsende Zahl von Patienten zu betreuen. Nach dem Bau des St. Antonius-Hauses 1930/1931 wurde in den Jahren 1961 bis 1963 ein Neubau mit modernen Krankenzimmern, Diagnose-, Therapie- und Versorgungsräumen sowie einer Schule für Krankenpflege errichtet. Heute, nach Neubau eines Bettenhauses, verfügt das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln über 160 Krankenbetten – einschließlich sechs interdisziplinärer Intensiv-Pflegebetten. 325 Mitarbeiter sind hier im Einsatz.
Zum St. Irmgardis-Krankenhaus gehören drei Klinken: Innere Medizin, Geriatrie und Chirurgie. Die Leitung der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Onkologie liegt bei Chefarzt Dr. med. Ulrich Bauser. Die Verantwortung für die Klinik für Geriatrie obliegt Chefarzt Hanns-Peter Klasen.
In der Chirurgie gibt es drei Bereiche: Chirurgie/Schwerpunkt Viszeral­chirurgie mit Chefarzt Dr. med. Christian Maciey, Chirurgie/Schwerpunkt Unfallchirurgie und Sportmedizin mit Chefarzt Dr. med. Kai Platte/Ärztlicher Direktor und Chirurgie/Schwerpunkt Hand- und Plastische Chirurgie mit Chefärztin Dr. med. Valérie Stephan.
Weiter gehören eine ambulante kardiologische Rehabilitationsabteilung mit 20 Plätzen sowie eine Schule mit 50 staatlich anerkannten Ausbildungs­plätzen für die Krankenpflege dazu. Zusätzlich wird eine Ausbildung zum
Operations-Technischen- und auch zum Anästhesiologischen-Assistenten angeboten. 2018 wurden über 6.000 Patienten stationär und rund 16.600 Patienten ambulant behandelt.
 

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