Moers

120 Jahre Sanitätshaus Unterwagner

Moers. In diesen Tagen, genauer am 01.04.2021, feiert das Sanitätshaus Unterwagner in Moers einen in der Wirtschaft recht ungewöhnlichen Geburtstag: Sein 120-jähriges Bestehen!
Das Sanitätshaus Unterwagner ist längst zu einem Begriff geworden – für Moers und die gesamte Region. Seine lange Geschichte beginnt im Jahre 1901 mit der Eröffnung eines Bandagisten- Fachgeschäftes mit angeschlossener Orthopädietechnik-Werkstatt in Duisburg-Ruhrort. Heute führt Rolf Unterwagner mit seiner Ehefrau Marianne in dritter Generation das traditionelle Familienunternehmen auf der Homberger Straße 37 in Moers.

Die angebotenen Produktbereiche sind vielfältig: Sie reichen vom großen Sanitätshaus-Sortiment über die Orthopädische Werkstatt für Sonderanfertigungen, die rehatechnischen Hilfsmittel und die Medizintechnik bis zu Artikeln für die häusliche Pflege.
„Die persönliche, individuelle und fachlich fundierte Beratung ist uns ein besonderes Anliegen. Dabei können wir auf den Vorteil unserer jahrzehntelangen Erfahrung, die wir mit modernen Maßund Fertigungstechniken verbinden, zurückgreifen,“ sagt Rolf Unterwagner. Natürlich übernehmen wir auch die gesamte Abwicklung mit den Kostenträgern und bieten unseren Kundinnen und Kunden ein breites Dienstleistungs-Spektrum.

Von Moers aus wird der gesamte Niederrhein und das westliche Ruhrgebiet beliefert.

 

Rolf Unterwagner setzt sich mit Kopf und Herz für seine Aufgaben ein und geht in seinem Beruf auf. Nach dem Abitur erlernte er das Orthopädiemechaniker-Handwerk. Anschließend leistete er dann seinen Zivildienst bei der Lebenshilfe e.V. als Betreuer für körperlich und geistig behinderte Jugendliche ab. Ab 1973 trat er als Orthopädiemechaniker im elterlichen Betrieb ein und eignete sich dort „von der Pike auf“ die fachlichen und organisatorischen Kenntnisse und Fertigkeiten an. Er besuchte die Meisterschule für das Orthopädiemechaniker- und Bandagisten-Handwerk, die er als Zweitbester seines Jahrgangs abschloss. Zu Beginn des Jahres 1990 übernahm er dann die Leitung des Traditions-Unternehmens und führt den Betrieb mit großer Unterstützung seiner  Ehefrau Marianne bis heute.
 
 
Soziales Engagement war und ist Rolf Unterwagner wichtig, er übernahm auf verschiedenen Ebenen und Bereichen ehrenamtliche Tätigkeiten, z.B. auf berufspolitischer Ebene in verschiedenen Prüfungs-Ausschüssen seiner Berufsvertretung und der IHK, zur Förderung des Moerser Einzelhandels als zeitweiliger Vorsitzender des Aktivgemeinschaft Moers. Rolf Unterwagner setzt sich bis heute engagiert für die Interessen und Belange der Moerser Bürgerschaft ein: Er ist seit 2014 Mitglied des Rates der Stadt Moers und gehört mehreren Ausschüssen und Aufsichtsräten städtischer Gesellschaften an.
– Die Geschichte des Familien-Unternehmens Sanitätshaus Unterwagner begann mit der Gründung der Firma durch den Großvater des heutigen Eigentümers. Rudolf Unterwagner, im Jahre 1875 geboren, entstammte einer langen Familie-Reihe von Bandagisten, Handschuh- und Korsettmachern. Sein Berufswunsch wurde ihm damit in die Wiege gelegt. Wie damals bei Handwerksgesellen üblich, begab auch er sich auf Wanderschaft durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz, um Lebens- und Berufserfahrung zu erlangen. Im Jahre 1901 gründete er in Duisburg-Ruhrort das Stammhaus der Firma.
Anfang der 30-Jahre eröffnete er zusätzlich auf der Kirchstraße in Moers ein angesehenes Sanitätshaus mit orthopädischer Werkstatt. Bald expandierte man in größere Räume auf der  Homberger Straße 37, wo die Firma heute noch niedergelassen ist.
– Ab 1955 lenkte der Sohn des Firmengründers, Rudolf Unterwagner, die Geschicke des Unternehmens. Seit 1990 führt der jetzige Eigentümer Rolf Unterwagner die Firma.

Detaillierte Firmen- und Familiengeschichte:

Sanitätshaus Unterwagner in 3 Generationen
Firmengründer Rudolf Unterwagner wurde am 19. August 1875 in Wuppertal-Elberfeld geboren.
Schon sein Vater war Bandagist gewesen, und dessen Vorfahren entstammten einer langen Reihe
von Handschuhmachern, Korsettmachern und Bandagisten.

Was lag da näher, als ebenfalls diesen Beruf zu erlernen, zumal auch sein Vetter Joseph
Unterwagner Bandagist in Heidelberg war? Dort ging er vom 15. Mai 1890 bis zum 15. Mai 1894 als
Bandagist in die Lehre. Wie damals unter Handwerksgesellen üblich, machte er sich auf
Wanderschaft, um seine Lebens- und Berufserfahrung zu vertiefen.
Der Weg führte ihn 1894/1895 zur Bandagistenfirma Johann Unterwagner nach Karlsruhe, von dort
setzte er seine Wanderung durch die Schweiz und Frankreich fort, bis er im Jahre 1901 bei C. Klaes
in Köln seine Gesellentätigkeit beendete.
Am 1. April 1901 machte er sich in Duisburg-Ruhrort, einer durch die aufkommende Binnenschifffahrt
florierenden Stadt, in der Schulstr. 13 ( heute: Dr.-Hammacher-Straße ) als Bandagist selbständig.
Es war keine Kleinigkeit für einen jungen, ortsfremden Menschen, sich zu behaupten und das
Vertrauen seiner Kunden zu erwerben. Durch Selbstbewusstsein und Energie wurde dieses Ziel
erreicht.
120 Jahre Sanitätshaus UnterwagnerRudolf Unterwagner baute ein eigenes, dem Geschäftsgang entsprechendes größeres Haus in der Landwehrstraße 24 a in Duisburg-Ruhrort, in das der Betrieb am 15. August 1910 übersiedelte. Am 21. Januar 1913 heiratete er Helena Köpp, die ihm von da an im Leben wie im Beruf tatkräftig zur Seite stand. Der Krieg 1914 – 1918 und die Zeit danach stellten neue und größere Anforderungen an die Firma. Dank der Umsicht Rudolf Unterwagners, der es verstand, einen ansehnlichen Stab gut ausgebildeter Mitarbeiter um sich zu scharen, gelang es, alle Schwierigkeiten der damaligen Zeit zu überwinden. Am 14. Januar 1917 wurde der Sohn Friedrich Rudolf geboren, am 10. August 1924 die Tochter Maria.
 
 
Beide sollten später einen wesentlichen Anteil an der Weiterentwicklung der elterlichen Firma haben.
Anfang der dreißiger Jahre sah sich der Bandagistenmeister nach einem weiteren Wirkungskreis um.
Das niederrheinische Moers, nur 10 km von Ruhrort entfernt, schien ihm zur Gründung eines
Zweigbetriebes geeignet.
1934 eröffnete er hier in der Kirchstraße 13 ein Sanitätshaus mit orthopädischer Werkstatt.
Auch hier wuchs bald der Kundenkreis so an, dass größere Geschäftsräume nötig waren.
Nach dem Kriege etablierte sich die Moerser Firma in eigenen Räumen auf der
Homberger Straße 37.

Die Kinder des Firmengründers, Friedrich Rudolf und Maria, traten in den späten dreißiger Jahren
ebenfalls in die Firma ein.
Friedrich Rudolf Unterwagner schloss am 16. März 1937 erfolgreich seine Ausbildung zum
Orthopädiemechaniker ab. Im Oktober 1938 wurde er zum Militärdienst eingezogen und erlebte den
Zweiten Weltkrieg bis Mitte 1943 an der Front. Da eine immer größer werdende Zahl von Kriegs- und
Zivilopfern orthopädietechnisch zu versorgen waren, kehrte er am 06. Juli 1943 in den heimatlichen
Betrieb zurück.
Am 29. Juli 1948 legte er die Prüfung zum Orthopädiemechaniker-Meister ab. Zunehmend lenkte nun
er die Geschicke des Unternehmens, unterstützt von seiner Ehefrau Käthe (*25. Dezember 1920, +
18.03.2014), die er am 23. September 1944 heiratete. Seine Schwester Maria übernahm die
kaufmännische Leitung des Moerser Betriebes.
1955 übergab der Firmengründer Rudolf Unterwagner endgültig das Unternehmen an seine Kinder.
Am 03. Februar 1963 starb der Firmengründer Rudolf Unterwagner, am 05. Mai 1973 folgte ihm seine
Ehefrau Helena nach.
Am 27. März 1971 fügte Friedrich Rudolf Unterwagner den bestehenden Betrieben einen weiteren in
der Duisburger Innenstadt zu. Er übernahm die Bandagisten- und Miederwaren-Abteilungen der
Firma Gebrüder Johnen am Sonnenwall 26 und führte den Betrieb bis Ende 2001 dort weiter.
Am 10. Oktober 1978 übernahm man zusätzlich bis zum Abriss des Gebäudes die Firma Bandagen
Quade auf der Moerser Straße 117 in Duisburg-Homberg.
120 Jahre Sanitätshaus Unterwagner
Den Eheleuten Friedrich Rudolf und Käte Unterwagner wurde am 17. November 1949 Sohn Rolf
geboren. Am 12. August 1952 folgte die Tochter Christa.
Rolf Unterwagner legte am 12. Juni 1969 am Max-Planck-Gymnasium in Duisburg-Meiderich sein
Abitur ab.
Vom 01. August 1969 bis zum Bestehen seiner Gesellenprüfung am 31. Januar 1972 erlernte er in
einer verkürzten Lehrzeit das Orthopädie-Mechaniker-Handwerk bei der Firma Münch + Hahn in der
Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Duisburg-Buchholz.
Von 1972 bis 1973 leistete er seinen Zivildienst bei der Lebenshilfe als Betreuer körperlich und geistig
behinderter Jugendlicher ab.
Am 01. Dezember 1973 trat er als Orthopädiemechaniker in den elterlichen Betrieb ein und bereitete
sich dort auf die kommenden Aufgaben vor. Vom 04. Juni 1977 bis zum 27.03.1979 besuchte er die
Meisterschule für das Bandagisten- und Orthopädie-Mechaniker-Handwerk in Düsseldorf, die er am
13. Juni 1979 als Zweitbester seines Jahrgangs abschloss.
Am 30. November 1973 heiratete er seine Ehefrau Marianne (*22. Januar 1952).
Am 23.12.1982 wurde Sohn Mark geboren.
Marianne Unterwagner trat nach langjähriger Tätigkeit als Finanzamts-Betriebsprüferin ab dem 01.
Juni 1983 auch in den schwiegerelterlichen Betrieb ein und steht ihrem Ehemann bis heute tatkräftig
zur Seite. Rolf Unterwagner übernahm die Firma am 01. Januar 1990. Am 8. Januar 1995 verstarb Friedrich Rudolf Unterwagner.
Dessen Schwester Maria folgte ihm am 15. Mai 1995.
Am 01. Dezember 1990 gründete Marianne Unterwagner die Firma Sanitätshaus Moers GmbH mit
Sitz auf der Augustastrasse 5 (Ärztehaus) in der Moerser Innenstadt.
Zum 01. Januar 2000 wurde der Geschäftsbetrieb auf die Firma Sanitätshaus Unterwagner
übertragen, zunächst als Filiale weitergeführt und Ende 2006 in die Hauptniederlassung verlagert.
Heute leitet Rolf Unterwagner zusammen mit seiner Ehefrau Marianne den traditionsreichen Familien-
Betrieb in dritter Generation.
Neben der Wahrnehmung der eigentlichen beruflichen und betrieblichen Belange war es ihm schon
immer Verpflichtung, ehrenamtliche Tätigkeiten für das Fach und die Allgemeinheit auszuüben, so
zum Beispiel als langjähriges Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss, im Meisterprüfungsausschuss
für Orthopädietechnik der Handwerkskammer Düsseldorf und im Prüfungsausschuss der Industrieund
Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve sowie als Vorstandsmitglied und als Delegierter der
Innung für Orthopädietechnik Düsseldorf. Er gehörte als Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft
Rund um die Homberger Straße e.V. an. Er war Mitglied in der Aktivgemeinschaft Moers e.V., an
deren Spitze er bis Herbst 2012 als Vorsitzender des Vorstandes stand.
Aktuell ist er Vorstandsmitglied des Handelsverbandes Niederrhein.
Seit Anfang 2013 ist er kommunalpolitisch in der Stadt Moers tätig. Zunächst wurde er als
Sachkundiger Bürger in den Behindertenbeirat und als stellvertretendes Mitglied in den Ausschuss für
Bauen, Grundstücke und Beteiligungen berufen.
Seit 2014 ist er Mitglied des Rates der Stadt Moers und in verschiedenen Ausschüssen und
Aufsichtsräten städtischer Gesellschaften tätig. Im Jahre 2020 wurde er erneut in den Rat der Stadt
Moers gewählt und gehört dort auch mehreren Ausschüssen und Aufsichtsräten städtischer
Gesellschaften an.
Auch als Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Rheinkamp und stellvertretender Vorsitzender des
CDU-Stadtverbandes Moers sowie in der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Moers
setzt er sich aktiv für die Belange aller Moerser Bürgerinnen und Bürger ein.
Sein besonderes privates Steckenpferd war lange Zeit das Fliegen:
24 Jahre lang besaß er eine Privat-Piloten-Lizenz für Motorflugzeuge.
Heute nennt Rolf Unterwagner als Hobbies Reisen und den Vorsitz in einem regionalen Automobil- Club für Stuttgarter Sportwagen.
Zitate vom Rolf Unterwagner:
„Unsere Stärke ist unsere jahrzehntelange Erfahrung, verbunden mit den neuesten Maß- und Fertigungstechniken“
„Unsere Kundinnen/Kunden schätzen unsere persönliche, individuelle und fachlich fundierte Beratung.“
„Die Vielzahl unserer Stammkundinnen und -kunden zeigt das hohe Vertrauen, das unserer Arbeit entgegengebracht wird.“
„Auch nach Jahrzehnten fasziniert mich die Tätigkeit in einem Sanitätshaus und als Orthopädietechniker durch die große Bandbreite der Aufgaben, die Vielzahl der zu verarbeitenden Materialien und der Umfang der dafür zu beherrschenden Techniken.“
„Es ist einfach ein schönes Gefühl, Menschen mit unserer Beratung und unseren Produkten Hilfe und Erleichterung gebracht zu haben und dadurch vielleicht ihre Lebenssituation verbessert zu haben.“
„Unsere Qualitäts-Standards orientieren sich an unserem jährlich von einem externen Auditor zertifizierten Qualitätsmanagementsystem.“
„Wir erfüllen – regelmäßig kontrolliert von einem externen Auditor – in einem sogenannten Präquafilizierungsverfahren selbstverständlich auch die von den Kostenträgern geforderten Voraussetzungen für die Lieferung unserer Hilfsmittel zu deren Lasten.“
Fotos: Unterwagner

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