Was beschäftigt dich? Das fragen literaturgebiet.ruhr und STROBO.
Zwölf junge Schriftstellerinnen geben ihre Antwort in den STROBO:Stimmen.
Was denken junge Schriftstellerinnen aus dem Ruhrgebiet über das Leben und die Welt? Das Netzwerk literaturgebiet.ruhr und das Onlinemagazin STROBO wollen es wissen. 2023 veröffentlichen sie jeden Monat einen literarischen Text auf ihren Websites.
Ob Herbert Grönemeyer auch ein erfolgreicher Schriftsteller aus dem Ruhrgebiet geworden wäre? Man weiß es nicht. Was man weiß: Im Ruhrgebiet leben viele begabte junge Autorinnen, die – digital und analog – einem breiten Publikum von ihren Hoffnungen, Sorgen, Erfahrungen und Beobachtungen erzählen. Das literaturgebiet.ruhr und STROBO haben nun zwölf von ihnen einen Schreibauftrag gegeben: Was beschäftigt dich? Wie sieht dein Blick auf die Welt aus? Jeden Monat erscheint ein Jahr lang eine ganz subjektive, individuelle Antwort auf diese Fragen – ein Text, der zum Nachdenken und Reflektieren anregt, der vielleicht aber auch „nur“ unterhalten möchte. In der Darstellungsform waren die Autorinnen frei: Kurzgeschichten, Gedichte, Satiren, Slam-Texte, Erzählungen, Aphorismen, Kolumnen… alles war möglich.
Ab sofort ist die erste Stimme zu hören bzw. zu lesen auf www.literaturgebiet.ruhr und auf www.strobo.ruhr. Sie gehört Jule Weber, Bochumer Autorin, Moderatorin und Workshopleiterin.
Das sind die STROBO:Stimmen von Januar bis Juni 2023
Januar: Jule Weber
Bekannt wurde die in Hessen geborene Jule Weber durch den Poetry Slam und sprach sich mit ihren mal kritischen, mal gefühlsentblößenden, mal humorvollen Texten in diverse Meisterschaftsfinale, wo sie unter anderem 2012 die deutschsprachige U20-Meisterschaft gewann. Mittlerweile wohnt Jule Weber in Bochum, hat sowohl einen Podcast als auch einen eigenen Wikipedia-Eintrag und tourt stets mit der Deutschen Bahn als Moderatorin/ Schriftstellerin/Workshopleiterin durch Deutschland.
Februar: Miedya Mahmod
Ebenfalls in Bochum wohnt Miedya Mahmod, die in ihren Texten mit unerschrockener Ehrlichkeit den Finger dort in die Wunde legt, wo es in unserer Gesellschaft um Strukturen, Rassismus und Sexualität geht. Ihre Arbeiten als Literatin sind dem Poetry Slam entsprungen, mittlerweile fährt sie auf Einladung der Berliner Festspiele nach Berlin oder moderiert im Mülheimer Ringlokschuppen ihr eigenes Format DEUTSCHLAND.SCHÖN.REDEN. Mehr von ihr in diesem Porträt.
März: Luca Maria Arend
Luca Maria Arend hat es aus seinem Geburtsort Göttingen in das Ruhrgebiet verschlagen und schreibt fleißig an seinem ersten Roman. Wenn er auf der Bühne steht, darf sich das Publikum aber auch über Lyrik und Prosa freuen. Wie auch immer, Luca Maria Arend ist ein vielseitiger Autor, der seine authentischen Geschichten vom Leben sowohl in Drehbücher als auch in Novellen gießen kann.
April: Marius Schaefers
Seinen ersten Roman „Berufen (Kinder des Schöpfers) Band 1“ schrieb er im zarten Alter von 18 Jahren, wenige Jährchen später hat Marius Schaefers sechs weitere Romane im Lago und Ravensburger Verlag veröffentlicht – Bücher, die auf den ersten Blick wie klassische Liebesromane wirken, sich jedoch schnell als wichtige Beiträge zu Queerness und Transidentität herausstellen. So auch in seinem 2022 erschienenen Roman „In den buntesten Farben“, in dem sich eine trans-Person auf die Suche nach der großen Liebe begibt. Mehr über Marius Schaefers gibt’s in der STROBO:Story auf YouTube. Mai: Lisa Brück Die Ausdrucksform von Lisa Brück ist die Lyrik, mit der sie es schafft, ihre Gedanken über tiefgreifende Ereignisse in wenige, nachhallende Worte zu fassen. Sie schreibt laut, wenn es um Rassismus und Armut geht. Sie wird leiser, wenn die Liebe im Mittelpunkt steht. Und so kommen Zuschauerinnen regelmäßig ins Duisburger Stapeltor, wo sie mit Kolleginnen zur „LESEBÜHNE DING DONG DUISBURG“ einlädt. Zuletzt ersprach sie sich mit ihren Texten den dritten Platz bei den NRW-Poetry Slam-Meisterschaften. Ausführliche Infos über Lisa Brück im STROBO-Interview. Juni: Sven Hensel Prosa und Lyrik, humorvoll und ernst, ehrlich und? Ehrlich! Sven Hensels Texte sind literarische und thematische Wundertüten, die immer wieder das Thema Homosexualität in den Fokus nehmen – in Romanen, kürzlich aber auch in einem Kurzfilm. Der in Gelsenkirchen aufgewachsene Schriftsteller ist dabei radikal offen. Denn – wie er im Interview mit STROBO einmal selbst fragte: „Wie kann ein authentisches queeres Leben in derselben Selbstverständlichkeit aussehen, wie es jeder cis-hetero Mann auf die Bühne bringt?“ literaturgebiet.ruhr – darin versammeln sich literarische Gesellschaften und Vereine, Stadtbibliotheken und Verlage ebenso wie die riesige Poetry Slam-Community und neue Lesebühnen, Kulturämter, Buchhandlungen, Literaturhäuser und -büros, Kulturzentren, Schreibwerkstätten und internationale Festivals. Alle zusammen sind das literaturgebiet.ruhr: ein lebendiges und vielfältiges Netzwerk, das sich mit Leidenschaft für Literatur einsetzt. Das STROBO-Magazin will der jungen Kulturszene im Ruhrgebiet eine Stimme geben, mit ihr ins Gespräch kommen und über sie berichten. Denn fernab von etablierten Kultureinrichtungen passiert hier viel, über das es wert ist zu berichten: Junge Künstlerinnen eröffnen ihre Galerien, Regisseurinnen und Schauspielerinnen inszenieren Theaterstücke, Autorinnen schreiben Bücher und kleine Bühnen werden von Musikerinnen bespielt.
Der Text „AUS MEINER SICHT“ von Jule Weber finden Sie unter
https://www.literaturgebiet.ruhr/magazin-beitrag/strobostimmen/
https://strobo.ruhr/strobostimmen-aus-meiner-sicht-von-jule-weber/
Foto: Strobo