Bildung

Industrie 4.0: Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft

Das 3D-Kompetenzzentrum Niederrhein wurde am Montag eröffnet
Das 3D-Kompetenzzentrum im FabLab der Hochschule Rhein-Waal wurde am Montag, den 20. Februar, eröffnet. Es soll den Wissens-, Innovations- und Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft vorantreiben. Gefördert wurde dieses  Kooperationsprojekt der Hochschule Rhein-Waal und der Partner Hochschule Ruhr-West sowie der RWTH Aachen von der Landesregierung NRW und der Europäischen Union mit insgesamt 3,3 Millionen Euro. Additive und digitale Fertigung sind ein integraler Bestandteil von Industrie-4.0-Verfahren. Die Aufsicht und Leitung aller FabLabs bundesweit hat die Hochschule-Rhein Waal. Kamp-Lintfort ist somit zum Innovationszentrum geworden.
25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind an den drei Standorten Kamp-Lintfort, Bottrop und Aachen in die FabLabs mit eingebunden. In unterschiedlichen Workshops werden schon Kinder und Jugendliche an digitale Fertigungsmethoden herangeführt. Kinder im Grundschulalter basteln Seifenkisten, Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen lernen das Programmieren einfacher Steuerungen und bauen ihre eigenen 3D-Drucker. Studierende nutzen den 3D-Druck, 3D-Scanner oder gar den Lasercutter, um ihre eigenen Projekte zu realisieren – bis hin zur Bachelor- oder Masterarbeit.
Etwa 150 Gäste waren zur Eröffnung gekommen, darunter auch Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt und Wirtschaftsförderer Dieter Tenhaeff. „Das Kompetenzzentrum mitten in Kamp-Lintfort ist ein wesentliches Aushängeschild für unsere Stadt. Gerade an einer Fachhochschule sollte der Unterricht besonders praxisnah erfolgen und Fachthemen erlebbar machen. Das ist hier hervorragend gelungen“, so Landscheidt. Nach einer halbstündigen Führung mit dem Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens, Garrelt Duin, in Begleitung des Hochschulpräsidiums und weiteren Mitarbeitern des 3D-Kompetenzzentrums begann der offizielle Auftakt im Hörsaalzentrum. Nach den Begrüßungsworten des Dekans führte Garrelt Duin in die Welt der FabLabs ein: „Das neue 3D-Kompetenzzentrum Niederrhein vereint die wichtigen 3-‚K‘: Köpfe, Kompetenz und Kapital. Köpfe und Kompetenz haben die Landesregierung im vergangenen Jahr überzeugt, dieses Projekt, an dem drei Hochschulen zusammenarbeiten, mit dem nötigen Kapital auszustatten. Kein anderes Projekt im Rahmen des Aufrufs ‚Regio.NRW‘ hat mehr Geld bekommen.“ Duin lobte das praxisnahe Ausbildungskonzept, das in den so genannten FabLabs, den High-Tech-Werkstätten der beteiligten Hochschulen, umgesetzt werde. Diese FabLabs sind Werkstätten an Universitäten, an die sich Unternehmer wenden können, um beispielsweise Prototypen zu bauen oder bestimmte Probleme, mit denen sie im Arbeitsalltag konfrontiert sind, gemeinsam mit Studenten vom Fach in Projekten anzugehen und zu lösen. Anschauliche Beispiele aus der Unternehmenswelt präsentierte Jörn Kiwitt als Mitarbeiter des Chemiekonzerns Evonik in seinem Vortrag. Es gehe um wegweisende Zukunftstechnologien, so Hochschulpräsidentin Dr. Heide Naderer: „Wir nutzen unsere Ressourcen auf optimale Weise und schaffen Verbindungen von der Fakultät in die Schulen und Unternehmen. Wir öffnen die Türen in die Region.“
Ein wichtiges Ziel des Projekts wird übrigens bereits in die Tat umgesetzt. Seit Januar findet im FabLab Kamp-Lintfort erstmals die so genannte Fab Academy statt. Das fünfmonatige Ausbildungsprogramm, das am bekannten Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde, beinhaltet die Vermittlung aller zentralen Fertigkeiten, die man für die Herstellung eigener Prototypen braucht. Die Teilnehmer lernen Programmieren, 3D-Designen von Produkten am Computer, das Nutzen aller digitalen Produktionsverfahren und dem Umgang mit unterschiedlichen Werkstoffen. Das 3D-Kompetenzzentrum Niederrhein hat an Studierende der Hochschule Rhein-Waal vier Stipendien vergeben, um an der Fab Academy teilnehmen zu können.
Bildunterschrift:
(v.l.n.r.): Landtagsabgeordneter René Schneider, Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Hochschulpräsidentin Dr. Heide Naderer und SPD-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Preuß vor dem Hörsaalzentrum der Hochschule Rhein Waal anlässlich der Eröffnung des 3D-Kompetenzzentrums Niederrhein.

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