Gestrandet in Moers: Mobiles Puppentheater darf am Solimare bleiben
Moers. (pst) Ein Puppentheater spielt am Solimare? Die Wagen mit der bunten
Aufschrift „Barberella“ auf dem Parkplatz könnten es vermuten lassen. Aber
in Zeiten der Corona-Krise müssen „Der kleine Rabe Socke“, „Yakari“ und
„Ritter Rost“ leider auch pausieren. Was macht das mobile Kindertheater
dann dort? Es ist gestrandet! Errol Barber und seine Familie hatten mit
„Barberella“ und ihrem mobilen Theaterzelt in Moers am Freizeitpark
Anfang/Mitte März ein Gastspiel. Kurz darauf wurden deutschlandweit alle
Veranstaltungen verboten. Damit wurde auch die Weiterfahrt zum nächsten
Spielort in Wesel unmöglich.
Unkomplizierte Hilfe
„Am liebsten würde ich morgen schon wieder los“, erklärt Errol Barber seine
Gefühlslage. Aber Corona zwingt die Familie dazu, vorerst in Moers zu
bleiben. Die Suche nach einem Gelände für die Bleibe auf unbestimmte Zeit
gestaltete sich nicht ganz leicht. „Es ist sowieso schwierig, Flächen zu
finden, wo ein Theaterzelt aufgebaut werden kann. Außerdem möchte sich
gerade jetzt niemand mit fremden Menschen unterhalten, sondern lieber
Abstand wahren.“ Deshalb freut sich Errol Barber, dass die Stadt Moers
ihnen entgegengekommen ist. Thorsten Kamp, Technischer Beigeordneter der
Stadt Moers, hat sich persönlich dafür eingesetzt, schnellstmöglich eine
Bleibe für die Wagen des Puppentheaters in Moers zur Verfügung zu stellen:
„Vor allem in diesen Zeiten müssen wir zusammenhalten. Unkomplizierte Hilfe
stand für mich an erster Stelle, als ich von der Situation des Barberella
Puppentheaters erfahren habe.“ In Zusammenarbeit mit ENNI stellt die Stadt
am Aktivbad Solimare eine Fläche zur Verfügung. Auch bei der
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zeigte sich die ENNI von Beginn an
hilfsbereit.
Soforthilfe des Landes als Hoffnungsschimmer
Seit Januar plant die Familie Barber den Kauf eines Hauses. Nicht zuletzt
wegen Corona zieht sich das aber zeitlich in die Länge. Erschwerend kommt
hinzu, dass das für die Renovierung eingeplante Geld durch fehlende
Einnahmen nun auch für den Lebensunterhalt genutzt werden muss. Die
finanzielle Soforthilfe des Landes würde zwar nicht reichen, wäre aber ein
Hoffnungsschimmer. Beantragt habe er diese, nun warte er noch auf
Rückmeldung. Je länger die Einschränkungen andauern, desto schlimmer ist
das für Barber und seine Familie. Sie hoffen sehr, dass Barberellas
„Yakari“ bald wieder durch die nordrhein-westfälische Prärie reiten
beziehungsweise reisen kann.
Bildzeile: Errol Barber und seine Familie vor ihrem Wagen der Puppenbühne Barberella. (Foto: privat)