Pflege Demo am Mittwoch, 21.11.18 in Moers
Aktionstag von Beschäftigten in der Altenpflege am Mittwoch, 21. November: für gute Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und mehr Personal
Am 21. November machen Beschäftigte aus der Altenpflege bundesweit auf die alarmierenden Zustände in der stationären und ambulanten Altenpflege aufmerksam. Überall fehlt es an Personal. Beschäftigte sind überlastet. Pflegebedürftige Menschen erhalten oft nicht die Pflege und Versorgung, die sie brauchen. Darauf weisen auch Beschäftigte aus Altenpflegeeinrichtungen in Moers und dem Niederrhein am Mittwoch, dem 21. November um 18.00 mit einer Aktion „ Aufstehn für die Pflege!“ hin.
Auftaktkundgebung und Demonstrationszug zur Innenstadt in Moers, Beginn: Vor dem AWO Seniorenzentrum Johannes Rau Haus, Essenberger Straße 6h. 47441 Moers
» In Politik und Öffentlichkeit wird zwar viel über die Pflege geredet, an den realen Zuständen in den Einrichtungen hat sich bislang aber nichts merklich verbessert«, sagte Dagmar Acosta Navarro Gewerkschaftssekretärin ver.di Bezirk Duisburg/Niederrhein. Die vom Bundestag beschlossene Schaffung von 13.000 Pflegestellen für den stationären Bereich reiche bei Weitem nicht aus. »
Die politisch Verantwortlichen haben verstanden, dass sie eingreifen müssen. Das ist gut. Doch wenn jede Einrichtung im Durchschnittweniger als eine Pflegekraft zusätzlich zur Verfügung hat, ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein«, erklärte AcostaNavarro.
»Ganz abgesehen davon, dass für andere Beschäftigtengruppen und für die ambulante Pflege überhaupt keine Verbesserungen geplant sind. Dabei ist die Belastung auch hier hoch.« Durch den demografischen Wandel nehme der Personalbedarf in der Altenpflege kontinuierlich zu, betonte Acosta Navarro, Gewerkschaftssekretärin ver.di. »Wenn wir den Fachkräftebedarf decken wollen, muss der Beruf attraktiver werden – durch bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung.«
»Statt über Fachkräftemangel zu jammern, sollten die Arbeitgeber dafür sorgen, dass man diesen Beruf unter guten Bedingungen ausüben kann, dann wollen ihn auch mehr Menschen machen«, sagte Acosta Navarro Sie begrüßte das Vorhaben der Bundesregierung, für flächendeckende Tariflöhne in der Altenpflege zu sorgen.
»ver.di hilft dabei mit, einen Tarifvertrag zu schaffen, der in allen Einrichtungen für allgemeinverbindlich erklärt werden kann.« Dadurch könnten auch kommerzielle Pflegekonzerne, die ihre Beschäftigten mit Niedriglöhnen abspeisen, zur tariflichen Entlohnung gezwungen werden. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, müssten zudem bundesweit einheitliche und am Pflegebedarf orientierte Personalvorgaben geschaffen werden, so die Gewerkschafterin.
Der ver.di-Aktionstag findet am 21. November, dem Buß- und Bettag statt. Dieser wurde Mitte der 1990er Jahre als Feiertag in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft, um den Arbeitgeberanteil zur neu geschaffenen Pflegeversicherung auszugleichen. Das nehmen die Pflegekräfte zum Anlass, auf ihre Arbeitssituation hinzuweisen und mehr Personal einzufordern.
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