Die Kraft des Beckenbodens
Die GFO Kliniken Niederrhein St. Josef Krankenhaus Moers bieten einen neuen Service für Schwangere und Wöchnerinnen an.
„Während einer Schwangerschaft ist der Beckenboden stark strapaziert worden“, erklärt Dr. Miriam Saxe, Departmentleiterin der Geburtsklinik am Moerser St. Josef Krankenhaus, „ein Vielfaches an Gewicht durch das Baby, aber auch durch Fruchtwasser und Plazenta, musste der Beckenboden tragen. So kann es in vielen Fällen zu einer Instabilität kommen.“ Erste Anzeichen zeigen sich zum Beispiel beim schweren Tragen, aber auch beim Lachen, Husten oder Niesen. Zusätzlich zur klassischen Rückbildungsgymnastik gibt es jetzt eine effektive Therapie zur Anregung der beanspruchten Muskulatur.
Ein- bis zweimal in der Woche besucht Beckenbodentrainerin Elma die Patientinnen in der Geburtsklinik, gibt Tipps für die Rückbildung, informiert über Gymnastik sowie ein ergänzendes Therapiesystem für das tägliche Training zu Hause. Hierbei handelt es sich um ein kleines Gerät, das durch Impulse die Tiefenmuskulatur stimuliert und somit festigt. Die Wöchnerinnen können bei Verordnung im Krankenhaus oder durch den niedergelassenen Gynäkologen ca. 8 Wochen nach einer Spontangeburt, bei einem Kaiserschnitt etwas später, in die drei- bis sechsmonatige Therapie einsteigen. Die Kosten tragen die Krankenkassen.
Bis der Körper zu seiner alten Form zurückfindet, sich die Gebärmutter zurückgebildet hat und der Beckenboden gefestigt hat, hängt von dem individuellen Trainingszustand vor der Schwangerschaft und verschiedenen Faktoren nach der Geburt ab. So unterstützt zum Beispiel auch das Stillen die Rückbildung, denn durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin während des Stillens zieht sich die Gebärmutter zurück.
„Der Wunsch, schnell wieder die alte Figur und Fitness zu erhalten, ist natürlich bei den meisten Müttern groß“, so Dr. Miriam Saxe, „dennoch ist das Wochenbett als Phase der Erholung und Verarbeitung der Geburt enorm wichtig. Diese 6 – 8 Wochen benötigt der Körper zur Regeneration der schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen.“
Auch Frauen, die nicht in der Geburtsklinik des St. Josef Krankenhauses entbunden haben, können sich gerne telefonisch im Sekretariat der Gynäkologie und Geburtshilfe informieren: 02841107-12861.