„Eine Krebserkrankung ist nicht im Alleingang zu managen.“
Onkologische Praxis Moers bezieht neue Räumlichkeiten am Standort Bethanien
Bereits seit 2011 ist die Onkologische Praxis Moers Kooperationspartner auf dem Campus der
Stiftung Bethanien Moers. Mit der Eröffnung des neuen Gesundheitszentrums profitiert die Praxis
unter anderem von modernen Räumlichkeiten, die mehr Kapazitäten für die Patientenversorgung am
Standort Bethanien bieten.
Breites Leistungsspektrum und enge Zusammenarbeit
Das vierköpfige Ärzteteam der Onkologischen Praxis Moers rund um Dr. med. Jörg Wiegand, PD Dr.
med. Peter Liebisch, Dr. med. Christian Mattonet und Dr. med. Curd-David Badrakhan ist auf
Erkrankungen im Bereich der Hämatologie und der internistischen Onkologie spezialisiert. Bei ihrer
Arbeit geht es unter anderem um die Diagnostik, Therapie und Nachsorge gutartiger und bösartiger
Erkrankungen des blutbildenden und lymphatischen Systems sowie bösartiger Tumore. „Die
Vorstellung in der Bevölkerung darüber, was wir hier tun, unterscheidet sich oft von dem, was wir
tatsächlich machen. Unser Spektrum ist viel breiter als die meisten Menschen denken“, erklärt Dr.
Mattonet. Zu den sogenannten medikamentösen tumorspezifischen Therapien, die die Praxis
anbietet, gehören zum Beispiel die Therapie mit Zytostatika (klassische „Chemotherapie“),
Antikörpertherapien, Immuntherapien oder die orale Tumortherapie in Tablettenform. Treten
hierunter Nebenwirkungen, wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen, Infektionen und andere
unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Verlauf einer Krebsbehandlung auf, werden diese von den
Expert:innen der Praxis im Rahmen der Komplikationsbehandlung behandelt.
Genauso gehört die palliativmedizinische Versorgung neben der „klassischen“ Versorgung von
Krebspatient:innen zum Leistungsportfolio. Darüber hinaus ist die Onkologische Praxis fester
Bestandteil der Versorgungsstruktur, wenn es um die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung
(ASV) in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Bethanien geht. Ebenso nimmt sie an
Tumorkonferenzen des Krankenhauses teil. Bei diesen wird mit allen notwendigen Abteilungen und
Disziplinen über Diagnosen und konkrete Therapiekonzepte für Patient:innen gesprochen. Des
Weiteren ist das Ärzteteam ein wichtiger Kooperationspartner bei der Zentrumsarbeit. Hierzu zählen
das Lungenkrebszentrum, das Viszeralonkologische Zentrum, bestehend aus Darmzentrum und
Pankreaskrebszentrum, das Brustzentrum und das Gynäkologische Zentrum am Krankenhaus
Bethanien Moers. Denn „eine Krebsbehandlung ist nicht im Alleingang zu managen“, betonen die
Spezialisten. Die Onkologie zeichne sich durch intensive Netzwerkarbeit, hohe Interdisziplinarität
und Multiprofessionalität aus. Bezogen auf den Standort Bethanien erläutert PD Dr. Liebisch: „Durch
die unmittelbare Nähe zum Krankenhaus ist unsere enge Zusammenarbeit hier am Standort von
kurzen Wegen geprägt. Man kann Dinge schnell klären und sich absprechen. Es herrschen eine hohe
Kollegialität und großes Teamdenken. Das ermöglicht uns, unsere Arbeit besonders gut zu machen.“
Eine Besonderheit sei, dass die Onkologische Praxis direkt an das Krankenhaus Bethanien,
beispielsweise zu radiologischen Untersuchungen (Röntgen, CT, MRT) überweisen dürfe. Gleichzeitig
habe man mit den Expert:innen des Krankenhauses ein Sicherheits- und Rettungsnetz, wenn
Patient:innen intensiv behandelt werden müssten oder auch einmal in kritische Situationen kommen
würden. Gemeinsam könne man neue Wege in der Behandlung gehen, so auch im Rahmen von
klinischen Studien.
Mehr Möglichkeiten und Vorteile für Patient:innen
Die neuen Räumlichkeiten im Gesundheitszentrum Bethanien bieten in erster Linie den Patient:innen
der Onkologischen Praxis Moers Vorteile. „Die Praxisfläche hat sich im Gegensatz zu vorher
verdoppelt. Die hellen, freundlichen Räume in ruhiger Atmosphäre sind ein großes Plus für das
Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten“, beschreibt Dr. Wiegand die neuen
Gegebenheiten. Die modernausgestattete Praxis bringe außerdem erweiterte Kapazitäten und
Möglichkeiten mit sich, um so mehr Patient:innen behandeln zu können. Diese würden vor allem die
Kontinuität in der Betreuung schätzen. In der Onkologischen Praxis Moers ist jeder bzw. jede
Patient:in einem Arzt zugeordnet und das von Anfang an. „Wir bemühen uns um einen
ganzheitlichen Therapieansatz – und können so ganz früh den Patientinnen und Patienten neben der
medizinischen zum Beispiel auch psychosoziale Unterstützung anbieten. Das schließt ebenso die
Familien und Zugehörigen ein“, ergänzt Dr. Badrakhan.
Patient:innen kommen im Wesentlichen auf zwei unterschiedlichen Wegen zur Onkologischen Praxis
Moers. Hat der bzw. die Hausärzt:in einen Verdacht, der aus hämatologischer oder onkologischer
Perspektive überprüft werden sollte, überweist er den bzw. die Betroffene zur Onkologischen Praxis.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, kümmern sich die Experten um die konkrete Diagnosestellung
und die Erstellung eines geeigneten Therapieplans. Ebenso kann beispielsweise das Krankenhaus
Bethanien einen bzw. eine Patient:in mit bereits gestellter Diagnose und einem Therapiekonzept zur
weiteren Behandlung zur Onkologischen Praxis Moers überweisen. Liegt eine Krebserkrankung vor,
wird diese mit einer geeigneten Therapie behandelt. Ziel sei es, die Krebserkrankung entweder zu
heilen oder die Patient:innen dabei zu unterstützen, noch lange mit einer Tumorerkrankung zu
leben.
„Mittlerweile haben sich die Zeiten geändert: Die Grenzen zwischen den Begriffen ‚Heilung‘ und ‚in
Remission‘, also das zurückdrängen des Tumors mit Nachlassen von Krankheitssymptomen, jedoch
ohne Erreichen der Genesung, verschwimmen immer mehr. Viele nicht heilbare Krebserkrankungen
lassen sich heutzutage so gut einstellen, dass Menschen noch jahrelang leben können,“ beschreiben
die Spezialisten die aktuelle Entwicklung.
Bildzeile:
Das Ärzteteam der Onkologischen Praxis Moers in den neuen Räumlichkeiten am Standort
Bethanien.