Duisburg

Medienstatementdes Unternehmerverbandes

Medienstatement zur Schulabbrecherquote von 12,2 Prozent

von Wolfgang Schmitz, Hauptgesch.ftsführer des Unternehmerverbandes

„12,2 Prozent unserer jungen Menschen schließen die Schule nicht ab. Nur Rumänien,

Spanien und Ungarn stehen in Europa noch schlechter da. Hinzu kommen der erneute

PISA-Schock und die Nachricht, dass immer mehr Lehrerinnen und Lehrer ihren Dienst

quittieren und dem System Schule wegen Frust und Überforderung den Rücken kehren.

Was ist da los?

Deutschland verspielt gerade seine Zukunftschancen! Der Arbeits- und

Fachkräftemangel hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht und unsere

Bildungspolitikerinnen und -politiker auf Landes- und Bundesebene schieben sich

gegenseitig die Schuld zu? Das kann es nicht sein, wir müssen jetzt umsteuern!

Die bildungspolitische Trendwende, die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-

Watzinger im Angesicht der vielfältigen Probleme fordert, klingt erstmal gut. Aber eine

Stärkung der Grundkompetenzen Rechnen, Schreiben, Lesen in der Grundschule reicht

nicht. Wir brauchen den Willen von Bund und Ländern, gemeinsam an einem Strang zu

ziehen und sich abgestimmt bei Finanzierung, Schulformen und Lerninhalten zu

ergänzen, ohne bewährte Erfolge der einzelnen Länder aufzugeben.

Wir brauchen mehr Ressourcen bei Lehrkräften und Schulsozialarbeit, um rechtzeitig

präventiv zu reagieren. Nur so können die Jugendlichen individueller gefördert und

zugleich die Elternarbeit gestärkt werden. Denn das lässt sich ableiten: Wo Eltern das

Lernen und die Berufsorientierung begleiten, wo sie Softskills wie Pünktlichkeit und

Zuverlässigkeit vermitteln, ist Schulabsentismus geringer und gelingt der Anschluss an

das Berufsleben besser. Darüber hinaus sind Investitionen in marode Schulen nötig,

mehr Deutschkurse schon ab dem Vorschulalter und noch eine Schüppe mehr bei der

Berufsorientierung.“

Bildunterschrift: Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes (Foto:
Unternehmerverband)

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