Niederrhein

Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein:

Verstärkung der Konjunkturkrise durch schlechte Rahmenbedingungen und Strukturwandel

Niederrhein, 10. September 2024 Die Metall- und Elektroindustrie am linken Niederrhein steckt auch zu Beginn des zweiten Halbjahres 2024 tief im Konjunkturtal fest. Jüngsten Rückmeldungen aus den Unternehmen zufolge werde nicht nur die aktuelle Lage

schlechter beurteilt, auch die Erwartungen für die nächsten Monate seien erneut skeptischer. Damit werde der im ifo-Geschäftsklimaindex abgebildete bundesweite Trend in der M+E-Industrie bestätigt, nach dem sich die Geschäftslage aktuell um 2,2

Prozent und die Geschäftserwartungen um 2,3 Prozent verschlechtert haben.

In der Region sei momentan keine Trendwende der schon lange anhaltenden pessimistischen Stimmung erkennbar, so Dr. Geoffery Weisner, Vorsitzender der Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein. „Wir stellen fest, dass die

konjunkturelle Talfahrt zunehmend von strukturellen Veränderungen und schlechten Rahmenbedingungen überlagert wird und sich die Krise insgesamt verfestigt.“ Die Unternehmen benötigten daher dringend Antworten, die den Standort stärken und die

Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe verbessern. Das gelte für die Politik, aber auch für die anstehende Tarifrunde. Zurückgehende Aufträge, sinkender Auftragsbestand, rückläufige Produktion und niedrigere Umsätze machten vielen Unternehmen schwer zu

schaffen. Inzwischen habe die schwierige Gesamtlage auch Auswirkungen auf die Beschäftigung. „Der Beratungsbedarf in Sachen Kurzarbeit nimmt spürbar zu, auch Personalabbau steht inzwischen bei einigen Unternehmen auf der Agenda“, so Weisner, der als

Chief Financial Officer Mitglied der siebenköpfigen Geschäftsleitung der LEMKEN GmbH & Co. KG in Alpen ist.

Große Sorge bereite ihm der anhaltende Trend, nach dem Unternehmen Erweiterungsinvestitionen vornehmlich im Ausland durchführten. Hohe Steuer- und Abgabenlast, überbordende Energiekosten, lähmende Bürokratie und langwierige Planungs- und

Genehmigungsverfahren seien in ihrer Gleichzeitigkeit so belastend, dass viele M+E-Unternehmen in der Region kaum noch investierten. Auch die hohen Arbeitskosten würden von vielen Betrieben immer wieder als Standortnachteil genannt.

„Angesichts der schlechten Wirtschaftslage in der M+E-Industrie sind sieben Prozent mehr Entgelt unrealistisch.“ Weisner könne nur an die Vernunft der IG Metall appellieren – zumal die Gewerkschaft die wirtschaftliche Situation in vielen Betrieben

nicht nur kenne, sondern sie oftmals auch ähnlich beurteile wie die Arbeitgeber. Er warnte die IG Metall davor, die Unternehmen zu überfordern.

Mehr  als  ein  Arbeitgeberverband:  Die  Unternehmerschaft  Niederrhein  bietet  ihren  Mitgliedsunternehmen  eine  Kompetenz-Flatrate  durch  ein multiprofessionelles Experten-Team. Von arbeitsrechtlicher und arbeitswissenschaftlicher Beratung über tarifpolitische  Fragen  bis  hin  zu Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung – Mitgliedsfirmen bekommen bei der Unternehmerschaft Niederrhein das Rundum-Sorglos-Paket. Aktuell wird es von rund 800 Unternehmen mit ca. 90.000 Beschäftigten in Anspruch genommen. Verbandsgebiet ist der linke Niederrhein.

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