Süchteln. Eine Entzündung, die sowohl Männer als auch Frauen treffen kann. Gleich, ob sie alt oder jung sind. Die Rede ist von der Ringband-Stenose, im Volksmund gern Schnapp- oder Springfinger genannt. „Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten hier ausgereizt sind, dann ist eine Operation notwendig”, erklärt Dr. (B) Steven Lowis, Oberarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln. Ein Eingriff, der das ganze Können des Handchirurgen erfordert, damit es anschließend heißt: er hat genau den gewünschten Erfolg gebracht.
Finger waren dick angeschwollen
Das sagt jedenfalls André Schultze. Der 59-Jährige hatte seit September Beschwerden an seiner rechten Hand. „Ich konnte morgens meinen Finger nicht mehr bewegen“, erzählt er. Sie waren derart angeschwollen, dass er das Gefühl hatte, sie würden platzen. Ein erster Besuch bei Steven Lowis brachte Klarheit: André Schultze litt unter einer Ringband-Stenose. Doch der Oberarzt riet ihm erst einmal zu physiotherapeutischen Maßnahmen. „Sie brachten eine Linderung der Schmerzen, aber keine Heilung“, berichtet er. Also folgte Ende Oktober ein zweiter Besuch bei Steven Lowis und die gemeinsame Entscheidung zu einer Operation.
Nun wieder schmerzfrei
Der Eingriff wurde ambulant mit lokaler Betäubung durchgeführt. Und schon nach kurzer Zeit konnte André Schultze von seiner Frau nach Hause gefahren werden. „Mein Orthopäde, der mir auch das St. Irmgardis-Krankenhaus empfohlen hatte, übernahm die Nachversorgung und zog nach 14 Tagen die Fäden“, erzählt er. Glücklich ist André Schultze, dass er einerseits nun schmerzfrei, andererseits auch seine Hand wieder voll beweglich ist. Mit Physiotherapie, Massagen, Dehnungs- und Bewegungsübungen für die Hand geht es nun für ihn weiter, denn Kraft und Beweglichkeit müssen wieder antrainiert werden.
Rund 500 Patienten stellen sich pro Jahr mit derartigen Entzündungen im Süchtelner Krankenhaus vor – 100 bis 150 davon müssen operiert werden. „Viele haben gute Erfolge mit der Physiotherapie, aber auch mit einer Kortisonbehandlung. Man muss nicht immer gleich operieren“, macht Steven Lowis Menschen mit Schnappfinger-Beschwerden Mut. „Es hängt natürlich auch von der Dauer der Beschwerden ab und wie stark die Schmerzen ausgeprägt sind.“ Die Ursache der Entzündung ist häufig unklar.
Bei dieser Entzündung verdicken sich die Beugesehnen. Das Ringband, das den Finger hält, wird bei der Operation gespalten. Wenn sich die Entzündung nach dem Eingriff zurückgebildet hat, wächst das Band auch wieder zusammen. „Durch die lokale Betäubung ist dieser Eingriff für jeden geeignet“, erläutert Steven Lowis die Vorteile seiner Behandlungsmethode.
„Ich habe mich hier im St. Irmgardis-Krankenhaus sehr wohl gefühlt“, erzählt André Schultze. „Es ist ein kleines und familiäres Haus. Hier ist man nicht einfach eine Nummer.“ Besonders schätzt er, dass er immer einen Ansprechpartner hat. Auch wegen anderer Probleme war er hier bereits in Behandlung. „Ich habe einfach Vertrauen zu den Ärzten und dem Pflegepersonal.“
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Stolz präsentiert André Schultze seine rechte Hand. Oberarzt Dr. Steven Lowis vom St. Irmgardis-Krankenhauses hat ihn von seinem Schnappfinger befreit.
Foto Andreas Baum