Tattoo-KD erfüllt zum Jubiläum einen Herzenswunsch
Issum. Eigentlich bekommt man zum Geburtstag Geschenke, Klaus Davis-Packroß hält es zu seinem Firmenjubiläum genau anders herum. Vor zehn Jahren zog es ihn zurück an den Niederrhein. An sich nichts Ungewöhnliches, vielleicht aber doch, wenn es sich um einen Tattoo-Künstler handelt, der das schillernde Berlin gegen das beschauliche Altbierdorf Issum eintauscht.
„Hier sind meine Wurzeln, hier bin ich verbunden. Meine Familie lebt noch im Ort – da war es einfach an der Zeit, zurückzukommen“, erinnert er sich. Und er kam nicht mit leeren Händen, denn er bracht sein Tattoo-Studio, „Tattoo-KD“, mit. Im Juni feiert er auf der Gelderner Straße sein zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass verschenkt er: einen Herzenswunsch.
Cover-Up als Herzenswunsch
„Ich habe einfach Lust darauf, jemandem eine Freude zu machen. Und da passt doch nichts besser als ein Geburtstag. Auch wenn’s eigentlich der meines Studios‘ ist“, lacht Klaus-Davis-Packroß. Seit 33 Jahren tätowiert er bereits, tausende Bilder hat er schon in die Haut gebracht.
Einer „schwierige Angelegenheit“ begegnet er in seinem Arbeitstag immer wieder: Tattoos, die – aus zahlreichen Gründen – nicht (mehr) gewollt sind. „Sei es, weil sie schlecht gemacht sind, sei es, dass das Thema nicht mehr passt, oder was auch immer. Viele wünschen sich von Herzen, dieses Tattoo verschwinden zu lassen. Da kann ich helfen“, so der Tattoo-Künstler. „Cover-Up“ heißt seine Antwort – das Überdecken („covern“) eines Tattoos durch ein anderes. Und ein solches verschenkt er.
„Covern ist die Kür des Tätowierens“
Cover-Ups sind eine Kunst für sich. „Portraits sind die Kür des Tätowierens, Covern auch – nur halt eine andere“, erklärt der Issumer. „Während es beim einen auf jedes Detail ankommt, gilt es beim anderen, den Blick abzulenken. Denn das alte Tattoo ist ja nach wie vor da, man sieht es nur nicht mehr, weil das Auge getäuscht wird.“ Ein Grund dafür, warum nicht viele Tätowierer diese Kunst nicht beherrschen.
Klaus Davis-Packroß ist bekannt für seine Cover-Ups. Nicht nur in Issum und Berlin, auch in Miami, Florida und Fort Lauderdale. Denn auch da hat er in seiner langen Karriere erfolgreich gearbeitet.
Einfach bewerben
Wer sich seinen Herzenswunsch erfüllen möchte, ein ungeliebtes Tattoo kostenfrei von Klaus Davis-Packroß covern zu lassen, kann sich einfach bewerben. Und zwar bis 15. Juli. Dazu einfach das Bewerbungsformular unter https://tattoo-kd.de/jubilaeum/ aufrufen und ausfüllen. Benötigt wird – außer den Kontaktdaten – ein Foto des zu covernden Tattoos, das einfach hochgeladen werden kann. „Und ein bisschen die Hintergründe erzählen, wäre schön. Warum ist es ein Herzenswunsch?“, führt Klaus Davis-Packroß aus. Vom neuen Wunsch-Tattoo möchte er kein Bild, sondern nur eine Beschreibung, was derjenige sich vorstellt. Auch kein Ganzkörperfoto oder das Gesicht des Absenders. „Näheres klären wir dann persönlich, ich rufe jeden Bewerber an. So bekomme ich ein Gefühl vom gewünschten Motiv – und dem Menschen, der dahinter steht.“ Dafür wird natürlich in der E-Mail auch die Telefonnummer benötigt.
Bewerben kann sich – unabhängig vom Geschlecht – jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist. Außerdem sollte der Bewerber damit einverstanden sein, dass anschließend in den sozialen Netzwerken und in den Medien darüber berichtet wird.
„Ich verschenke einen ganzen Tag“, zeigt der Tattoo-Künstler die grobe Größenangabe auf. Dabei schließt er Portraits aus – und rein schwarze Motive. „Farbe macht mir einfach mehr Spaß“, lacht er. Und wird gleich wieder ernst: „Erst Corona, dann die überall steigenden Kosten: Viele können sich im Moment ein Cover-Up nicht leisten, oder legen ihr Geld für anderes zurück. Vielleicht ist mein 10-Jähriges in Issum ja für sie eine Möglichkeit, sich ihren Herzenswunsch zu erfüllen.“
