Presseclub Niederrhein zeichnet Dr. Wolfgang Dreßen mit der Niederrhein-Leuchte aus:
„Fairer und offener Umgang mit Journalisten“
Krefeld. Der Krefelder Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen ist vom Presseclub Niederrhein (PCN) mit der Niederrhein-Leuchte ausgezeichnet worden. Damit ehrten Journalisten, die in den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen sowie in den Städten Moers und Krefeld arbeiten oder leben, eine Persönlichkeit des Öffentlichen Lebens, der einen besonders fairen und offenen Umgang mit der Presse pflegt.
Seit 1985 wird der Preis, die Nachbildung einer römischen Öllampe, verliehen. Überreicht wurde er von der PCN-Vorsitzenden, Sigrid Baum, im Beisein von Krefelds Erster Bürgermeisterin Gisela Klaer, der Aufsichtsrats-Vorsitzenden der Zoo gGmbH, Heidi Matthias, dem Vorsitzenden der Krefelder Zoofreunde, Friedrich Berlemann sowie Mitgliedern des Presseclubs Niederrhein.
Zunächst Pressemitteilungen selbst geschrieben
Die Laudatio in der Zooscheune hatte der Krefelder Redakteur Werner Dohmen übernommen. Er verriet, dass Wolfgang Dreßen, der 1992 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Krefelder Zoo kam und 2003 sein Direktor wurde, „gewissermaßen ein Kollege ist“. Denn bis in die 2000er Jahre hinein habe dieser die Pressemitteilungen noch selbst geschrieben.
Nach Gründung der gemeinnützigen Zoo-GmbH im Jahr 2005, deren Geschäftsführer Dreßen wurde, sei ihm aber schnell klar gewesen, dass die Öffentlichkeitsarbeit auf neue Füße gestellt werden muss. Folgerichtig erfolgte die Einstellung von Petra Schwinn als Pressesprecherin des Unternehmens Zoo. Heute kümmern sie und ihr Kollege Adam Mathea sich nicht nur um Pressemitteilungen und die Kontakte zu den Medien, sondern auch um die Zoobesucher in den sozialen Netzwerken.
Heute in sozialen Medien aktiv
Für den Krefelder Zoo und seine Öffentlichkeitsarbeit habe sich die Zeitrechnung durch den fürchterlichen Brand im Affentropenhaus in der Nacht zum 1. Januar 2000 völlig verändert, so Dohmen. „Es gibt ein Vor-dem-Brand und ein Nach-dem-Brand – mit allen Konsequenzen.“ Vorher habe sich der Zoo unter dem Radar von Tierrechtlern und Tierschützern bewegt. Heute gebe es immer wieder Proteste gegen die Haltung von Tieren im Zoo – vor dessen Tür, aber auch in den sozialen Netzwerken.
Mit einer einzigen Meldung nach dem Brand konnte der Zoo via Facebook und Co. sechs Millionen Menschen erreichen. Und es gab und gibt bis heute längst nicht nur positive Reaktionen in den Kommentarspalten. Sondern vielmehr auch üble Beschimpfungen und Anschuldigungen, so Dreßen. Auf die man gelernt habe, differenziert zu reagieren.
Erfolge bei Nachzucht und in der Bildungsarbeit
Nicht über alles, was im Zoo passiert, werde sofort berichtet, bekannte Dreßen in seines Dankesworten. Wenn zum Beispiel bei einer Tierart Nachwuchs erwartet werde, lasse man sich Zeit mit einer Pressemitteilung, da der Tod eines Jungtiers nicht auszuschließen sei. Was dann eher negative Reaktionen hervorrufen könnte.
Die Darstellung der Arbeit im Zoo, die Herausstellung von Erfolgen in der Nachzucht oder in der Bildungsarbeit, lassen die Aufgaben für die Öffentlichkeitsarbeit insgesamt weiter wachsen. „Wir wissen, dass wir noch aktiver, transparenter und zeitgemäßer werden müssen“, so Dreßen. Auch der Einfluss von Influencern auf junge Menschen und wie der Zoo darauf reagieren kann, treiben ihn, Petra Schwinn und Adam Mathea derzeit um. Der Träger der Niederrhein-Leuchte selbst geht Ende 2023 in den Ruhestand.
PCN-Vorsitzende Sigrid Baum dankte aber nicht nur Wolfgang Dreßen für seinen Umgang „mit uns Journalisten“, sondern auch seinen beiden Mitarbeitern, Petra Schwinn und Adam Mathea, für ihren ebenso engagierten Einsatz wie respektvollen Umgang mit der Presse.
Bildunterschrift:
Der Krefelder Zoodirektor, Dr. Wolfgang Dreßen (r.) wurde von PCN-Vorsitzenden Sigrid Baum (3.v.l.), mit der Niederrhein-Leuchte des Presseclubs Niederrhein (PCN) ausgezeichnet. Es gratulierten (v.l.) Adam Mathea und Petra Schwinn (beide Zoo Krefeld), Laudator Werner Dohmen und Susanne Böhling (PCN).
Foto: Rainer Döller