NRW-Verdienstorden für Essener Aktivisten
Essen (LB-NRW). Vor bald 30 Jahren kam Turgay Tahtabaş aus der Türkei nach Deutschland, wo er als Müllwerker anfing und sich nach vorne arbeitete. Für ihn war das Erlernen der Sprache der ausschlaggebende Faktor, um sich in einem Land einzuleben und die eigene Zukunft gestalten zu können. Dies hat er erfolgreich für seine drei Kinder umgesetzt, indem er schon früh ein Netzwerk aus Kindertagesstätte, Musikschule und Turnverein erstellte, und damit langfristig seinem Nachwuchs den Weg an die Universität ebnete. Während die jüngste Tochter noch am Abschluss arbeitet, so haben die älteren Geschwister bereits nach der akademischen Laufbahn die Berufswelt erreicht.
Dieselben Vorteile möchte Tahtabaş auch anderen Zugewanderten anbieten, und zu dem Zweck hat er 2015 das Zukunft Bildungswerk gegründet. Bildungsbegleiter an Schulen und Kitas sollen den Kindern dabei helfen, nicht aufzugeben und weiter die Sprache zu erlernen, um in der deutschen Gesellschaft Fuß zu fassen. Darüber hinaus zeichnet Tahtabaş auch für Ferienschulen für Flüchtlinge verantwortlich und richtet Sprachkurse ein.
Nun hat Turgay Tahtabaş den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalens erhalten, zusammen mit 18 anderen neu Ausgezeichneten auf Schloss Dyck in Jüchen. Der Orden wird seit 1986 für besondere Verdienste um das Land und seine Bevölkerung verliehen. Ministerpräsident Armin Laschet – selbst früher Integrationsminister und mit der Problematik wohlvertraut – bezeichnete den Essener Ordensträger als „Vorbild für erfolgreiche Integration“. Tahtabaş könne Chancen erkennen, so Laschet, und würde diese großzügig mit anderen teilen.
Fotos:Privat