Wirtschaftswelt

Neues Viertel. Historischer Grund. 1a-Lage

Beim 3. Mercator-Treff von Wirtschaft für Duisburg wird deutlich, welche Chancen das neue Viertel am Rathaus bietet

Großes Interesse der Wirtschaft: Rund 40 Teilnehmer kamen zum 3. Mercator-Treff zum Thema „Mercator-Viertel“ (Foto: Unternehmerverband)

Im Jahr 2013 machten Archäologen in Duisburg einen sensationellen Fund. Sie entdeckten das Wohnhaus von Gerhard Mercator. Mercator – Universalgelehrter, Erfinder und erfolgreicher Unternehmer – gehört zweifellos zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Duisburger Stadtgeschichte. Seine Arbeit hatte weltweite und bis heute spürbare Auswirkungen.
Klaus Becker, Mercator-Kenner und Vorstand der Bürgerstiftung, zeigte nun beim „Mercator-Treff“ im Kleinen Prinzen sehr deutlich, dass die Arbeit dieses Duisburger Wissenschaftlers erst die Grundlage schuf für unser modernes Weltbild. So wäre zum Beispiel das Navigationssystem GPS ohne die Grundlagenarbeit Mercators nicht denkbar.
Zum mittlerweile 3. Mercator-Treff konnte der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Wirtschaft für Duisburg, Alexander Kranki, rund 40 Duisburger Unternehmer begrüßen. Mit dem Mercator-Treff will Wirtschaft für Duisburg auf wichtige Themen der Stadt aufmerksam machen und die Netzwerke am Standort stärken.
„Mich beeindruckt insbesondere die Tatsache, dass Mercator ein begeisterter Europäer war“, sagt Becker bei seinem Impuls. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund ist die Bedeutung des geplanten Mercator-Viertels zu verstehen. Dieses neue Stadtviertel wird von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEBAG geplant und vorangetrieben.
Geschäftsführer Bernd Wortmeyer erläuterte dann auch den Stand der Dinge. „Unser Ziel ist, dass wir spätestens Herbst 2019 loslegen.“ Gleichzeitig machte Wortmeyer aber die enormen Herausforderungen bei der Realisierung dieses Termins klar. Die archäologischen Funde hätten eine unschätzbare historische Bedeutung, darin seien sich alle Experten einig. „Das war hier die größte innerstädtische archäologische Grabungsstätte in der gesamten Bundesrepublik“, verdeutlicht der GEBAG-Chef.
Die besagten Funde aus unterschiedlichen historischen Epochen machten zwar die Faszination des Mercator-Viertels aus, gleichzeitig schafften sie naturgemäß Probleme bei der Erschließung. „Wir müssen den historischen Schatz bewahren, deswegen können wir nicht einfach Tiefgaragen bauen“, erläutert Wortmeyer ein Beispiel. Es sei etwas komplizierter, aber nichtsdestotrotz möglich.
Die GEBAG ist aktuell zuversichtlich, zumal sie auf konkrete Vereinbarungen mit Investoren setzen kann. „Ziel ist es, in dieser 1a-Lage ein hochwertiges Quartier mit viel Lebensqualität zu schafften. Insbesondere wollen wir mit dem Mercator-Quartier eine Brücke schlagen zwischen Innenstadt und Innenhafen“, unterstreicht Wortmeyer. Geplant sind unter anderem 350 hochwertigen Wohneinheiten, die auf fünf unterschiedlichen Baufeldern errichtet werden.
Im Mittelpunkt des neuen Viertels soll das wiederaufgebaute Mercator-Haus stehen. Um dieses Projekt kümmert sich seit über fünf Jahren mit viel Leidenschaft und Herzblut eben Klaus Becker mit der Bürgerstiftung. Seine Vision hat im Laufe der Jahre immer mehr Bürger und Unternehmen in der Stadt überzeugt. Trotzdem wird die Finanzierung dieses Projekts ein finanzieller Kraftakt werden.
Die Stadt hat frühzeitig eine finanzielle Unterstützung für das Projekt ausgeschlossen. Becker setzt darauf, mit Hilfe eines Genossenschafts-Modells genügend Kapital zusammen zu bekommen. „Und natürlich brauchen wir die Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die neue Heimat-Förderung der Landesregierung passt 1:1 zu unserem Projekt. Insofern hoffen wir bald auf eine positive Antwort, damit es endlich losgehen kann“, meint Becker.
Das Mercator-Haus soll ein Ort der kulturellen Bildung werden. Namhafte Partner wie die Universität Duisburg-Essen und die Stiftung Mercator haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. Matthias Heidmeier, Geschäftsführer von Wirtschaft für Duisburg, appellierte an die Verantwortlichen in der Stadt, eine breite politische Unterstützung für das Vorhaben zu organisieren. In drei Jahren, so Becker, wolle er sehr gerne gemeinsam mit den Bürgern der Stadt die Einweihung feiern.
Bildunterschrift:
Gäste und Gastgeber des 3. Mercator-Treffs (v.l.n.r.): Frank Wittig (Wirtschaft für Duisburg), Wolfgang Schmitz (Unternehmerverband), Klaus Becker (Bürgerstiftung), Bernd Wortmeyer (GEBAG), Alexander Kranki (Wirtschaft für Duisburg), Matthias Heidmeier (Wirtschaft für Duisburg)
 
 
 

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