Versteckte Potenziale entdecken! Wirtschaftsförderung durch Nachwuchsförderung
Unter dem Motto “Versteckte Potenziale entdecken! Wirtschaftsförderung durch Nachwuchsförderung!” veranstaltete die Stiftung Bildung!Eğitim in Duisburg einen Informationsabend und Podiumsdiskussionen in den Räumlichkeiten der Tectrum. Zu dieser Veranstaltung waren Ali Aydin, Vorsitzender TIAD e.V. Duisburg, Hans Richard Schmitz, Vorstand der Hamborner Reit AG, Kemal Şahin, Stiftungs-Praesident und Vorstandsvorsitzender der Şahinler Holding, Ludwig Hecke, Staatssekretaer im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Hacer Özdoğan, Bildungsattachée der Republik Türkei in Düsseldorf eingeladen.
In dem bis an den Rand gefüllten Saal wurde das Programm mit einer hohen Begeisterung und einem besonders ausgeprägten Interesse durch die Gäste verfolgt. Am Ende der Veranstaltung waren sich die Stiftungsgründer einig, dass in Duisburg das Potenzial für und der Bedarf an Nachwuchsförderung definitiv vorhanden ist und hier in Zukunft investiert werden muss.
Engin Olguner:
Ich bin jetzt hier bei der Stiftung aktiv seit der Gründung (März-2012) und gegründet wurde sie mit einer großen Auftaktveranstaltung in Berlin. Das Thema der Stiftung ist natürlich ganz klar, denn im Namen steht Bildung und nochmal Bildung, sowohl in Deutsch als auch in Türkisch. Ich erinnere mich ganz gerne zurück, da war es April und Kemal Şahin sagte: “Jetzt haben wir die Stiftung gegründet, was machen wir Konkretes? Ich habe gesagt: “Gar kein Problem, mein Thema ist Motivation”. Ich glaube davon hängt alles ab, so also habe ich im Mai 2012 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion quasi das Konzept zum Thema Mentoring versprochen in zwei Wochen ein Konzept zu schreiben. Das Konzept heißt ‘KomMENT = Kompetenzentwicklung durch Mentoring. Mentoring bedeutet eigentlich eine begleitende Betreuung über eine Zeitdauer, aber ich bin der festen Überzeugung, dass wir erst mal einen starken Impuls brauchen. Also was macht dieses Projekt, das ich in dieser Stiftung und konzipiert habe. Selbstverständlich hat Kemal Şahin mit seinem besonders großen Erfahrungsschatz natürlich gesagt, dass hier und da sich Feinheiten ändern müssen. Also, was macht dieses Projekt? Das Projekt geht mit Mentoren im Tandem in die Schulklasse, also zu zweit beispielsweise eine Studentin und ein Herr, jung oder alt ist völlig egal, in eine Schulklasse.
Wichtig ist für die Schüler, wenn wir in der Klasse sind, dass sie merken er/sie ist einer von uns. Wie in einem Song, sage ich immer das ist mein Haus meine Straße mein Block. Wenn man den Schülern sagt: “Du musst auch was tun, komm mal aus deiner Comfort-Ecke raus”, dann wird man ernst genommen. Das Stichwort ist dabei authentische Vorbilder. Dann gucken die, die Person an die sich vorgestellt hat,
dann sagen sie ok den kenne ich der ist einer hier um die Ecke das ist die Selbstidentifikation und dann hören die zu besonders hören die zu wenn wir über unsere Niederlagen erzählen und dann entwickelt sich ein sehr sehr sehr intensives Gespräch das untermalen wir mit den Anekdoten. Zum Beispiel habe ich gerade über Oma Hanni erzählt und “Danke Papa und danke Mama” gesagt. Die Schüler lernen Dankbarkeit, Ausdauer und Motivation. Es bedeutet ein Ziel haben und hinter dem Ziel ausdauernd zu rennen, niemals aufzugeben. Das vermitteln wir, mehr machen wir nicht.
Am Ende kriegen wir ein Dankeschön und strahlende Augen zu sehen. Danach sind wir Mentoren glücklich.
Heute war für mich ganz wichtig, dass wir noch mal in Duisburg diese Veranstaltung durchziehen, weil wir im November 2012 zuletzt hier waren. Das sind ja fast fünf Jahre, aber in diesen Jahren waren wir nicht untätig, denn wir haben über 200 Klassen besucht, wir haben über 100 Mentoren o. k. die haben alle ein Leben 50 % sind rege aktiv und 50% mal mal nicht. Das ist o. k. wir haben heute echt gezeigt auch das wir hier sechs Partnerschulen haben Gesamtschulen, Gymnasien etc. Ich bin ja jetzt Lehrer im Berufskolleg geworden durch diese Sache.
Mein Rektor war heute hier. Ich war sehr zufrieden. Die Bude war voll, am Anfang der Woche sah das nicht so aus. Die Menschen waren auch sehr zufrieden. Wir hatten mehrere Player, der Bürgermeister war da, Firmen waren da, Schulen waren da, von der Bildungsregion Klaus-Peter Müller war da, … Also im Großen und Ganzen war ich super zufrieden und ich will das jetzt öfters wiederholen in Duisburg, Essen, Oberhausen und Gelsenkirchen. Wir wollen jetzt weitere Mentoren und wenn die Schule gefunden ist, dann bin ich der Letzte, der nicht sofort hinrennt und informiert.
Holger Baumann:
Ich bin Vorstandsmitglied der Stiftung Bildung! Eğitim seit der Gründung im Jahre 2012. Die Stiftung ist als seinerzeit einzige dieser Art gegründet worden sowohl von Persönlichkeiten aus der deutschen, als auch aus der türkischen Gesellschaft und wird auch heute noch in dieser Gemeinschaft getragen. Wir haben heute Abend hier in Duisburg eine sehr schöne Veranstaltung gehabt, die sich mit dem Thema Nachwuchsförderung beschäftigt hat und auf der wir viele Redebeiträge auch wiederum von Mitgliedern aus der türkischen aus der deutschen Gesellschaft gehört haben, die nochmal deutlich herausgestellt haben, wie wichtig eine gute Bildung ist für weitere Integrationsmöglichkeiten und die auch im Bereich dessen, was wir im Moment auf der politischen Ebene erleben, noch einmal deutlich gemacht hat, das es keine wirklich sinnvolle Alternative zu einem integrativen Miteinander gibt. Dies motiviert die Stiftung, sich mit dem Thema Integration weiter zu beschäftigen, dieses weiter voranzutreiben und weiter das „Miteinander“ zu betonen und nicht das „Gegeneinander“.
Canan Çelik:
Ich bin Integrationsrat-Mitglied der Stadt Duisburg, stellv. Vorsitzende der Liste Aktive Bürger Initiative, gleichzeitig im Vorstand des Landesintegrationsrates NRW. Diese Veranstaltung fand ich sehr gut. Das ist genau das Richtige für Duisburg, vor allem für die Schüler mit Migrationshintergrund. Damals, als ich noch Schülerin war, hat mir das gefehlt. Menschen, die solche Motivationskurse gemacht haben, und die uns motiviert haben, etwas im Leben zu erreichen. Wir haben die Unterstützung bekommen von unseren Eltern, die gesagt haben: „Bildung ist wichtig. Mach das.“ Du kannst auch dein Leben ändern, dein Umfeld ändern, aber das kam halt nicht von der Schule aus. Heute, wo ich Bauingenieurin bin, kann ich das nur unterstützen und den Leuten viel Erfolg wünschen.
Turgay Tahtabaş:
Ich bin der Gründer und Geschäftsführer des Zukunft-Bildung-Werkes in Essen. Wir begleiten um die 700 Kinder in ihrer Bildungsbiografie, wir unterstützen sie am Anfang des Kindergartens, und wir haben viele Projekte im Kindergarten und in den Schulen: Wir machen Theater-AGs, Nähkurse, Eltern-Cafés, Trommelkurse usw. Das Zukunft-Bildungswerk wurde im Jahre 2015 gegründet. Wir haben 100 Bildungsbegleiter, an 20 Schulen und Kindergärten in Essen. Wir bewegen uns dann im Schwerpunkt bei der Förderung von Flüchtlingskindern, weil wir wissen, dass diese Förderung ein Grundbaustein für die Bildungsbiografie ist und somit spätere Reparaturarbeiten vermeiden wollen. Jede Bildungsinitiative ist eine gute Initiative, wie sie auch heute hier von Stiftung Bildung! Eğitim initiiert wurde. Das Institut betreut die Oberstufenklassen sowie den Übergang zum Berufsleben, und wir versuchen, in den Anfänger-Klassen den Einstieg zu ermöglichen. Somit ergänzen wir uns. Besonders die Jugendlichen brauchen Vorbilder, und wir versuchen, diese Vorbilder den Kindern zu vermitteln
Kemal Şahin: Präsident vom Stiftung Bildung!Eğitim.
Heute hatten wir eine schöne Veranstaltung der Stiftung Bildung! Eğitim. Es war voll in Duisburg, wo wir dies zum zweiten Male veranstaltet haben. Es waren hochkarätige Leute, die sehr interessiert waren. Wir haben natürlich auch Plaketten ausgegeben, wir haben das Programm der Stiftung vorgestellt. Wie schon so oft wurden die Themen Wirtschaftsförderung, Nachwuchsförderung unter Talenten sowie Potenziale in Duisburg besprochen. Es wurde sehr interessiert zugehört. Wir haben neue Mentoren gewonnen und konnten Mentoring-Projekte präsentieren. Das hat sehr guten Anklang bei den Duisburger Vertretern gefunden. Natürlich haben wir auch einen großen Sponsor von der Stiftung hier. Wir werden in Duisburg massiv dieses Programm verbreiten. Wir haben neue Schulen gefunden. Es waren Lehrer dabei, Schulvertreter. Es war ein schönes, rundes Programm. Die Unterhaltung geht ja auch weiter. Ich glaube, wir sind jetzt seit drei oder vier Stunden hier. Auf jeden Fall können wir festhalten, dass es Bedarf in Duisburg gibt. Wir haben Einladungen bekommen von TGD, der türkischen Gemeinde Duisburg, und von vielen lokalen Partnern des Bürgermeisters. Wir werden hier öfter vertreten sein, weil das Bedarf sowohl wirtschaftlich als auch schulbildungsmäßig vorhanden ist und wir hier einiges bewegen können.
Saadettin Tüzün, Vorstandsmitglied bei der Stiftung Bildung!Eğitim:
Ich bin mit ganzem Herz bei der Stiftung und begleite die Arbeit sehr gerne. Heute hatten wir in unserer Veranstaltung sehr interessante Redner und sehr interessante Beiträge. Am Ende durfte ich die Podiumsdiskussion leiten, die sich mit der Wirtschaftsförderung als auch der Nachwuchsförderung beschäftigt. Ich hatte in der Runde sehr interessante Gäste, die einmal aus der Praxis stammen und diese Thematik auch leben. Auf der anderen Seite hatte ich auch wissenschaftliche Gäste, welche das Thema akademisch begleitet beziehungsweise untermauert haben. Ergebnis der Podiumsdiskussion war es, dass die Elternunterstützung sehr, sehr wichtig ist. Und das andere ist, dass man früh – sehr früh, schon im Kindergarten – anfängt, um darauf hinzuarbeiten, wo man später hinmöchte.
Es muss auch stark betont werden, wie wichtig das Ehrenamt ist. Es ist bewiesen worden, dass Ehrenamtler mit ihren Netzwerken weitreichende Kontakte knüpfen und dadurch sich ein anderes Bewusstsein und Verständnis bilden können. Damit, mit ihren sozialen Bestrebungen und ihrer Empathie, sind sie ein wichtiger Aspekt und tragen dazu bei, wie man am besten wirtschaftlich denkt.
Abgerundet wurde der Tag dann von einem Beitrag eines Teilnehmers, der selbst sehr erfolgreich war. Früher Landtagabgeordneter, dann Bürgermeister und jetzt als Notar tätig, sprach er davon, wie wichtig es ist, sich früh an der Gesellschaft und damit der Politik zu beteiligen. Aktiv mitgestalten, das ist bedeutsam.
Am Ende war alles für die Zuschauer sehr interessant, weil sie aus verschiedenen Bereichen etwas gehört haben, sowohl aus der Praxis als auch aus dem wirtschaftlichen Bereich. Ich kann da nur hinzufügen: Natürlich ist es sehr wichtig, dass man früh genug anfängt und sich überlegt, wo man hinwill – somit also seinen Weg früh genug vorbereitet, ebnet und sich dann auch entsprechend aufstellt. Ich persönlich bin selbst sozusagen im zweiten Bildungsweg dahin gekommen, wo ich heute bin. Sowohl im Sommer in meiner politischen Arbeit als auch in meinem Ehrenamt habe ich festgestellt, wie wichtig die sozialen Kontakte sind, die man knüpft. Diese haben durchaus Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg. Mit harter Arbeit, mit diszipliniertem Arbeiten kann man sowohl in der Selbstständigkeit wie auch im Beruf sehr erfolgreich werden.
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