Technik und Umwelt

Strom und Abfall günstiger, Wasserpreis stabil

2021 kommt die gesetzliche Klimaabgabe beim Erdgas

Moers. Die Corona-Pandemie wirkt während des erneuten Lockdowns aktuell auch auf den Alltag am Niederrhein.
Da die Entwicklung für Bürger und die vielen Unternehmen der Region derzeit ungewiss ist, sind zuverlässige und möglichst günstige Energie- und Infrastrukturangebote für Stefan Krämer als dem Vorstandsvorsitzenden der Moerser ENNI-Unternehmensgruppe in diesen Krisenzeiten ein Muss.
Für Niederrheiner hat er dabei gute Nachrichten, denn Strom wird für zehntausende ENNI-Kunden ab Januar deutlich preiswerter. „Beim Gas hat dies der Gesetzgeber verhindert“, hätten die neue CO2-Abgabe als Maßnahme des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung und staatlich beeinflusste Kosten hier eigene Einkaufsvorteile aufgezehrt. Die Angebote der Energietochter bleiben laut Krämer unter dem Strich aber auch dank der stabilen Wasserpreise weiter günstiger als in vielen anderen Kommunen.
Sind Preise hier somit fix, sendet Krämer nach der gestrigen Verwaltungsratssitzung der ENNI Stadt & Service Niederrhein auch bei den Gebühren für Bürger positive Signale. „Beim Abfall wird es für alle Moerser ab 2021 auch durch ein neues Gebührenmodell deutlich günstiger“, müsse der Rat der Stadt Moers hier aber noch sein Okay geben.
Insgesamt werden Energiepreise auch im neuen Jahr stark durch gesetzliche Abgaben, Steuern und Umlagen beeinflusst. Anders als vor Monaten erwartet, wird Strom durch die gesunkenen Börsenpreise, reduzierte Netznutzungsentgelte und die gesetzlich fixierte EEG-Umlage aber um rund 2,5 Prozent günstiger.
„Den durch den fortschreitenden Ausbau der Solar- und Windenergie eigentlich notwendigen Anstieg bei den EEG-Kosten hat der Gesetzgeber durch einen Zuschuss aus dem Corona-Konjunkturpaket auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt.“ Ein 3.500 Kilowattstunden verbrauchender Musterhaushalt spart in Summe rund 30 Euro pro Jahr.
Wie Heizöl oder der Kraftstoff an Tankstellen wird Erdgas im neuen Jahr aber durch die Mehrbelastungen aus dem nationalen Emissionshandel, der sogenannten CO2-Abgabe, bundesweit teurer. „Hier geben wir die neue Abgabe mit rund 0,6 Cent pro Kilowattstunde weiter“, werden Heizkosten für einen Musterkunden hierdurch monatlich um rund zehn Euro steigen. „Die Energiewende und Gesetzesinitiativen zum Klimaschutz hinterlassen weiter Spuren“, rät Krämer Verbrauchern deswegen sich von diesem Trend abzukoppeln.
Mehr als 50.000 ENNI-Kunden erhalten hierzu in diesen Tagen ein Angebot mit langfristigen Preisgarantien. „Unsere Kunden sollten sich damit Strom- und Gaspreise mit allen Bestandteilen bis zu drei Jahre sichern“, ist Krämer überzeugt, dass die Preiskurve in Zukunft weiter nach oben zeigt.
Obwohl in neuer Formation war sich der Verwaltungsrat bei der alljährlichen Vorausschau in seiner ersten Sitzung gestern in Sachen Gebühren einig. Demnach wird jeder Moerser Haushalt beim Abfall im zweistelligen Prozentbereich, im Schnitt 25 Prozent der bisherigen Kosten sparen.
Neben den reduzierten Entsorgungskosten am Asdonkshof trage hierzu ein auf einer Analyse der Unternehmensberatung Econum basierendes neues Gebührenmodell bei. Deren Berater hatten für Moers einen im Vergleich zu anderen Städten sehr hohen Anteil kleinerer Restabfalltonnen in Haushalten und einem damit einhergehenden untypischen hohen Aufkommen von wildem Müll im Stadtgebiet und in öffentlichen Papierkörben aufgedeckt. So sei ENNI der Empfehlung gefolgt, Kunden mit festen Logistikkosten für die Abholung und festen Kosten pro Leerung zur Umstellung auf größere Tonnen zu bewegen und dabei weiter auf Mindestleerungen der Restabfalltonne von zehn beziehungsweise acht beim Einsatz einer Biotonne zu setzen.
Krämer: „Durch das neue System aus Grund- und Leistungsgebühr können viele Haushalte zusätzlich sparen und wir die Effizienz steigern und ein Plus an Stadtsauberkeit durch weniger wilden Müll erreichen.“ Nach der konstruktiven Diskussion mit den Gremien rechnet Krämer damit, dass der Rat der Stadt Moers im Dezember hierzu und auch für die anderen, gestern vorgestellten Gebühren den Weg freimacht. Die würden in der Straßenreinigung aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen und der Abwasserentsorgung zusätzlich durch die Umsetzung des Erneuerungsprogramms zur Sanierung des Kanalnetzes leicht steigen. Das wirkt beim Schmutzwasser mit sieben Cent pro Kubikmeter und beim Niederschlagswasser mit drei Cent pro Quadratmeter der durch Bürger angegebenen versiegelten Grundstückfläche. Weiter bleiben die Gebühren im Friedhofswesen stabil und sinken aufgrund der warmen Witterung in den letzten Jahren beim Winterdienst mit bis zu 28 Prozent je nach Reinigungsklasse deutlich.
Krämer versprach, dass ENNI nach den Beschlüssen ab 2021 auf die Haushalte zugehen wird und bei weiteren Einsparpotentialen die jeweils günstigste Entsorgungslösung aufzeigt. Dabei wird ENNI beim Abfall und der Straßenreinigung nur noch alle zwei Jahre die Gebühren neu berechnen. „So können Haushalte über einen längeren Zeitraum fest planen. Hiermit haben wir bei unserer Energietochter bereits bei den Trinkwasserkosten gute Erfahrungen gemacht.“
Foto: Archiv LB
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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