Moers

St. Josef: Robotik am OP-Tisch?

Roboter können komplexe Informationen in präzise Bewegungen umsetzen. Dieser Fakt hat in den vergangenen Jahren die industrielle Fertigung revolutioniert. Die Robotik hält seit einiger Zeit auch Einzug in die Medizin.

Robotersysteme kommen bei einer Vielzahl von chirurgischen Eingriffen zum Einsatz, zum Beispiel in der Urologie, Bauch- und Thoraxchirurgie oder Gynäkologie. Die Verbindung zwischen Mensch und Roboter bietet für den Patienten ein höchstes Maß an Sicherheit. Der Medizinroboter stellt ein informationsgesteuertes Instrument dar, dessen Arme durch den Arzt mit einem Joystick an der Konsole gesteuert werden.

Die Roboterarme tragen Kameras und Instrumente, die je nach Bedarf gewechselt werden können. Ob Zange oder Schere, die Instrumente können an jedem Arm getauscht werden und der Roboter platziert nach dem Tausch das Instrument mit allerhöchster Präzision an genau dem gleichen Punkt. An einem Arm des Roboters befindet sich die Kamera, die während der gesamten Operation dem Operateur optimale Bilder zur Verfügung stellt.

 

Die Ärzte des St. Josef Krankenhauses informierten sich über diesen medizinischen Fortschritt. Eine Demonstration der Möglichkeiten des robotergesteuerten Systems zeigt die Vorteile. Auf dem Monitor kann der Arzt in 3D in den Patienten „hineinsehen“. Jede Einzelheit ist zu erkennen, was jedoch bei einer 2-D-Sicht nicht immer so präzise möglich ist. Die Mediziner sind begeistert, wieviel Bewegungsfreiheit die Hightech-Arme bieten. So lassen sich die Arme um 360 Grad drehen. Das bietet mehr Komfort und Bewegungsfreiheit beim Schneiden und Nähen als mit der bloßen Hand möglich ist. Das Auflegen der Arme des Chirurgen an der Konsole sorgt dafür, dass keine Ermüdungserscheinungen auftreten. „Mit dem Roboter können minimalinvasive Operationen noch präziser durchgeführt werden“, so Dr. Jens Pagels, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Dr. Michael Reimann, Chefarzt der Klinik für Urologie ergänzt: „Der Einsatz der robotisch-assistierten Chirurgie ermöglicht noch höhere Präzision bei der Operation an Organen durch verfeinerte Beweglichkeit der Instrumente. Selbst bei einer schwierigen und langwierigen Operation schneidet der Roboterarm absolut präzise und gleicht mögliches Zittern aus.

 

Die innovative und zukunftsorientierte Technik überzeugt auch erfahrene Operateure. Die Entscheidung, wann die Robotik auch im Moerser St. Josef Krankenhaus eingesetzt wird, wird in den kommenden Wochen fallen.

 

Bildzeile: Mit 3-D-Brille sitzt der Chirurg an der Konsole und steuert die Arme des Roboters (Chefarzt Dr. Michael Reimann)

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