Am 16. Oktober ist Welttag des Brotes:
Norbert Büsch: „Will dem Brot seinen Wert zurückgeben“
Kamp-Lintfort. Norbert Büsch ist einer der wenigen deutschen Brot-Sommeliers. Für ihn ist es wichtig, dem Brot seinen früheren Stellenwert zurückzugeben. „Brot ist der preiswerteste Luxus, den sich jeder leisten kann“, so sein Credo. Eine Botschaft, die er auch in seinen vielen Brot-Verkostungen, den Brot-Sommelier-Abenden, betont. Gern nutzt er den „Welttag des Brotes“ am 16. Oktober, um auf die besondere Bedeutung von Brot für eine gesunde Ernährung hinzuweisen.Am 16. Oktober ist Welttag des Brotes:
„Es werde Brot“
Seit 2006 ruft der Bäcker- und Konditoren-Weltverband UIBC (Union International of Bakers and Confectioners) am 16. Oktober zum „Welttag des
Brotes“ auf. Er greift bei diesem Ehrentag das Motto der Welternährungs-Organisation der Vereinten Nationen auf, das „Fiat panis“ („Es werde Brot“) lautet. In Deutschland kümmert sich das Deutsche Brotinstitut mit Sitz im Weinheim um die Koordination der Aktivitäten.Am 16. Oktober ist Welttag des Brotes:
Für eine gesunde Ernährung
„Brot vereint Ballaststoffe, Vitamine und wichtige Mineralstoffe und ist für kleines Geld zu kaufen – oder auch selbst zu backen“, erklärt Norbert Büsch, Geschäftsführer der gleichnamigen Handwerksbäckerei mit Stammsitz in Kamp-Lintfort. „Das ‘echte Abendbrot‘ ist von vielen Tischen verschwunden. Wir möchten es wieder dorthin zurück bringen“, macht er sein Anliegen deutlich.
Der Brot-Sommelier macht deutlich, dass zu jeder Mahlzeit Brot einfach dazu gehört – etwas, was im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten ist. Auch sollte man Brot ganz bewusst genießen und den Geschmack wertschätzen. Denn die im Brot enthaltenen Kohlenhydrate sind wichtig für eine gesunde Ernährung.Am 16. Oktober ist Welttag des Brotes:
Zutaten aus der Region
Ein wichtiger Aspekt ist für ihn, dass die Zutaten für seine Brote aus der Region kommen. „Wir beziehen unsere Rohstoffe direkt von regional ansässigen Landwirten. Wo immer das möglich ist“, macht Norbert Büsch klar. Für sein Unternehmen ist die Entscheidung schon lange getroffen – billigere Rohstoffe vom anderen Ende der Welt werden in der Handwerksbäckerei Büsch nicht eingesetzt.
Bei der Bäckerei nimmt man bewusst auf die Wertschöpfungskette Einfluss. Norbert Büsch spricht mit „seinen“ Landwirten, Züchtern und Mühlen. „Wir haben unsere Qualität in der Hand“, erläutert er.
Unterschied kann man schmecken
Für ihn liegen die Vorteile der Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten und den hier angeboten Rohstoffen klar auf der Hand. Denn so können die Produkte erst dann geerntet werden, wenn sie reif sind. Durch die kurzen Wege – vom Feld bis zur Mühle und dann zu Büsch – kann das Korn in Ruhe reifen und seinen vollen Geschmack entwickeln. „Den Unterschied können unsere Kunden riechen und schmecken“, ist sich Norbert Büsch sicher. „Und ein Welttag des Brotes ist eine gute Gelegenheit, sich wieder einmal selbst mit Brot zu verwöhnen.“
Für ihn liegt es an den Verbrauchern, ob Brot, als wichtiges Kulturgut weiterhin Bestand hat – oder ob man sich davon verabschieden muss. „Brot muss seinen alten Stellenwert wieder zurückbekommen“, so sein Appell.
Foto: Bettina Engel-Albustin