Veranstaltung

Vortrag beleuchtet Schicksale jüdischer Kinder

Moers. (pst) An das traurige Schicksal jüdischer Kinder im Nationalsozialismus erinnert die Autorin Anne Prior am Donnerstag, 25. Januar, 11 Uhr, in einem Vortrag. Er findet unter dem Titel „Kinder auf der Flucht – Kindertransporte nach Belgien und die Schicksale der Bewohner des Israelitischen Waisenhauses Dinslaken 1938-1945“ im Selbstlernzentrum der Aula des Mercator-Berufskolleg Moers (An der Berufsschule 3) statt. Der Eintritt ist frei. Am 20. Dezember 1938 erreichten 42 Kinder und Jugendliche mit dem Transport aus dem Waisenhaus Dinslaken Belgien. Sie gehörten zu den ersten, denen die Einreise in unser Nachbarland bewilligt worden war. Unter dem Eindruck der Ereignisse der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 hatte das belgische Parlament der Einreise von 250 Kindern aus Deutschland zugestimmt. Im Jahr 1939 sollten weitere 750 junge Menschen folgen. Die Dinslakener Kinder waren zunächst in einem Erholungsheim in Middelkerke bei Ostende untergebracht. Danach fanden sie Aufnahme in Heimen und Privatfamilien. Durch den Einmarsch deutscher Truppen in Belgien im Mai 1940 und der anschließenden Besetzung des Landes gelangten sie erneut in den Herrschaftsbereich der Deutschen. Anne Prior zeichnet die Wege der Kinder und Jugendlichen in den Jahren 1938 bis 1945 nach und rekonstruiert so die Organisation der Kindertransporte nach Belgien.
Bildzeile:
Foto der Meldekarte von Guria Chajm, der ältesten Tochter der Moerser Familie Chajm. Die Wege der Flucht der Kinder kreuzten sich an unterschiedlichen Orten mit dem Fluchtweg der Kinder des Israelitischen Waisenhauses Dinslaken. Ein Vortrag am Donnerstag, 25. Januar, 11 Uhr, beleuchtet das Schicksal. (Foto: Stadtarchiv Moers)

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