Gesundheit

                  Vorbeugung bei Diabetes-Typ 2 ist möglich

Dr. Thekla Schwarzlose, Oberärztin am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln:

                  Vorbeugung bei Diabetes-Typ 2 ist möglich

Süchteln. „Wir unterscheiden bei Diabetes den Typ-1 und den Typ-2. Während Typ-1 nicht verhinderbar ist, kann man durch eine entsprechende Lebensweise und regelmäßige Checks die Entstehung von Typ-2 verhindern“, erklärt Dr. Thekla Schwarzlose. Sie ist Oberärztin der Klinik für Innere Medizin am St. Irmgardis-Krankenhaus und gilt als ausgewiesene Diabetes-Spezialistin.

Kinder und Jugendliche

Vom Typ-1-Diabetes sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen, aber auch jüngere Erwachsene können an einem Diabetes Typ 1 erkranken. Sie werden dauerhaft Insulin spritzen müssen, da ein absoluter Insulinmangel vorliegt. „Eine Behandlung mit Tabletten macht bei ihnen keinen Sinn“, erläutert die Oberärztin. Für Typ 1 Diabetiker gibt es, meist wenn die Patienten etwas älter sind, auch Insulin-Pumpen, die mittels eines Nadelsystems das Insulin kontinuierlich abgeben. Diese Form des Diabetes betrifft beide Geschlechter gleichermaßen.

Älter und übergewichtig

Der Mensch, der an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt, ist meist etwas älter und übergewichtig. Bei diesen Patienten besteht zu Beginn der Erkrankung meist noch eine ausreichende Insulinproduktion, die Wirksamkeit des Insulins an den Köperzellen geht jedoch verloren. Häufig gibt es in den Familien bei Vater oder Mutter bereits eine Diabetes-Vorerkrankung. Typ-2 Diabetes kann sowohl mit Tabletten als auch Spritzen behandelt werden. Im späteren Alter gibt es häufig auch Erkrankungen von Niere, Augen, Gefäßen und des Herzens. Typ-2-Diabetes trifft eher Männer als Frauen.


Acht Millionen Deutsche sind betroffen

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Etwa acht Millionen Deutsche leiden daran. Hinzu kommen zwei bis drei Millionen, bei denen die Krankheit noch nicht diagnostiziert worden ist. Der Körper der Betroffenen kann in Folge der Insulinresistenz Kohlenhydrate wie Zucker nur unzureichend verwerten. Die Folge ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel. Fachleute rechnen damit, dass die Zahl der Typ-2-Diabetiker in den nächsten Jahren noch weiter steigt, da die Menschen immer dicker und älter werden.

Diabetes beginnt schleichend, verursacht keine Schmerzen und wird oft erst sehr spät erkannt. Ein Hinweis könnten immer wiederkehrende Infektionen, beispielweise am Fuß oder der Harnblase sein. Auch können deutliche Sehverschlechterungen und plötzlich auftretender, großer Durst Indizien für diese Krankheit sein. „Wenn ein familiäres Risiko besteht, empfehle ich, den  Hausarzt aufzusuchen und regelmäßig, einmal im Jahr, Blutzucker und Langzeit-Blutzuckerwerte prüfen zu lassen“, empfiehlt Thekla Schwarzlose.

Vorbeugung
Ihr Rat zur Vorbeugung: „Gewichtskontrolle, ausgewogene Ernährung mit wenig Fett und Zucker, dafür viel Eiweiß, Sport- und Bewegung und Verzicht auf Alkohol und Nikotin.“ Und so wird die Wahrscheinlichkeit, dass Diabetes bei Erwachsenen ausbricht, deutlich minimiert.

Über das St. Irmgardis-Krankenhaus:

Von 1871 bis 2008 betrieb die Katholische Kirchengemeinde St. Clemens Süchteln das St. Irmgardis-Krankenhaus als Trägerin. Zum 1. Januar 2009 übernahm die St. Franziskus-Stiftung Münster mit 51 Prozent die Mehrheit an der neu gegründeten St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln GmbH. 49 Prozent hält das benachbarte Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH). Das St. Irmgardis-Krankenhaus ist seit 150 Jahren fester Bestandteil der medizinischen Versorgung im Kreis Viersen.

Bürgerschaftliches Engagement, gepaart mit der Spendenbereitschaft breiter Bevölkerungskreise, legten damals den Grundstein für das Haus. Geprägt durch Ordensfrauen, die 1972 das Haus wegen Nachwuchsmangels verließen, arbeiten engagierte Mediziner und geschultes Personal auch heute noch nach christlichen Idealen zum Wohle der anvertrauten Patienten.

1900 hatte das Haus etwa 50 Krankenbetten. Es wurde in den folgenden Jahrzehnten erweitert und modernisiert, um die ständig wachsende Zahl von Patienten zu betreuen. Nach dem Bau des St. Antonius-Hauses 1930/1931 wurde in den Jahren 1961 bis 1963 ein Neubau mit modernen Krankenzimmern, Diagnose-, Therapie- und Versorgungsräumen sowie einer Schule für Krankenpflege errichtet. Heute, nach Neubau eines Bettenhauses, verfügt das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln über 160 Krankenbetten – einschließlich sechs interdisziplinärer Intensiv-Pflegebetten. 360 Mitarbeiter sind hier im Einsatz.

Zum St. Irmgardis-Krankenhaus gehören fünf Klinken: Innere Medizin, Geriatrie, Chirurgie, Konservative Orthopädie und Schmerzklinik sowie Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die Leitung der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Onkologie liegt bei Chefarzt Dr. med. Ulrich Bauser.

Die Verantwortung für die Klinik für Geriatrie obliegt Chefarzt Hanns-Peter Klasen.

In der Chirurgie gibt es drei Bereiche mit den chirurgischen Schwerpunkten: Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Chefarzt Dr. med. Christian Maciey, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sportmedizin mit Chefarzt Dr. med. Kai Platte/Ärztlicher Direktor und Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie mit Chefarzt Dr. med. Tobias Köppe.

Die Leitung der Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerzklinik liegt bei Chefarzt Dr. Dirk Mertens.

Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin wird geleitet von Chefärztin Dr. Jessica Görgens.

Weiter gehört eine ambulante kardiologische Rehabilitationsabteilung mit 20 Plätzen zum Portfolio.

Als Ausbildungsstätte werden 50 Plätze für staatlich anerkannte Pflegefachkräfte bereitgestellt, hierfür besteht für die theoretische Ausbildung eine Beteiligung an der Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe (AGP Viersen GmbH).

Zusätzlich wird eine Ausbildung zum Operations-Technischen- und auch zum Anästhesiologischen-Technischen-Assistenten angeboten.

Im Jahr 2021 wurden nahezu 6.000 Patienten stationär und rund 21.000 Patienten ambulant behandelt.

Videoproduktion aus Moers

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