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Volksbank mit Rekord-Ergebnis

Mitglieder erhalten Sonderdividende


Rund dreihundertfünfzig Mitgliedervertreter und Gäste begrüßte Vorstandschef Guido Lohmann zur diesjährigen Vertreterversammlung der Volksbank Niederrhein in der ViVa-Eventhalle in Neukirchen-Vluyn. Lohmann berichtete von einer ausgesprochen positiven Entwicklung der Bank im Geschäftsjahr 2023. „Wir blicken bei äußerst schwierigen und turbulenten Rahmenbedingungen auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück.“ Auch in 2023 sei es erneut gelungen, die Marktposition der Volksbank auszubauen, den Gewinn zu steigern und die Eigenkapitalbasis zu stärken. „Damit haben wir erfolgreich die Basis für weiteres gesundes Wachstum in den kommenden Jahren gelegt“ so Lohmann.

Besonders die deutlichen Zuwächse im Einlagen- und Kreditgeschäft sowie die gute Ertragslage hob Lohmann hervor. „Angesichts der bundesweit und auch regional deutlich zu spürenden Investitionszurückhaltung der Unternehmen und des stark rückläufigen Baufinanzierungsmarktes ist unser erneuter Zuwachs von fast fünf Prozent absolut bemerkenswert“ so Lohmann. Auch das Spar- bzw. Einlagenvolumen sei gegen den allgemeinen Bankentrend um knapp fünf Prozent gestiegen. „Das alles sind hervorragende Zahlen, die letztlich Spiegelbild des Vertrauens unserer Mitglieder und Kunden in unsere Bank und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind“ so Lohmann.

„Unser Betriebsergebnis liegt wie in den Vorjahren auch wieder im absoluten Spitzenbereich des regionalen und auch überregionalen Wettbewerbs“ erläutert Lohmann und dankte seiner Belegschaft für ihren „bärenstarken Einsatz und ihre hohe Identifikation mit der Volksbank Niederrhein.“ Das sehr erfolgreiche Geschäftsjahr führt dann auch dazu, dass die inzwischen mehr als 24.000 Mitglieder der Bank auf Ihre Genossenschaftsanteile neben der ohnehin schon ordentlichen Dividende von vier Prozent zusätzlich eine Sonderdividende von einem weiteren Prozentpunkt erhalten werden. „Es gehört zu unserer genossenschaftlichen Grundüberzeugung, unsere Mitglieder Jahr für Jahr am Erfolg ihrer Bank hinreichend teilhaben zu lassen“ begründete Lohmann die Zusatzdividende.

Der Volksbank-Chef analysierte in seiner wie immer frei vorgetragenen Rede auch die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Er ging dabei besonders auf das momentan rückläufige Wirtschaftswachstum in Deutschland ein und prophezeite eine längere Zeit der „faktischen Stagnation“. „Wir brauchen jetzt klare Impulse für unsere Wirtschaft – in Deutschland wie in Europa. Es muss endlich ein klares Stoppschild gesetzt werden gegen immer mehr Regulierung und den völlig abstrusen Dokumentationswahn in unserem Land.“ Deutschland brauche Pragmatismus statt Ideologie und eine gelungene Balance zwischen notwendiger ökologischer Transformation und der wirtschaftlichen Sicherung des heimischen Standortes. Auch der Wohnungsneubau liege weiterhin am Boden und er werde es ohne klare politische Gegensteuerungskonzepte auch in den nächsten Jahren bleiben. „Uns fehlen immer mehr bezahlbare Wohnungen. Für Menschen mit geringem Einkommen ist das eine Katastrophe“ so Lohmann. Neben viel zu langer kommunaler Bearbeitungszeiten für Baugenehmigungen sei es schnellstens erforderlich, die staatlich bedingten Kosten von mehr als einem Drittel der Gesamtkosten im Neubaubereich spürbar zu reduzieren. Deutschland solle seinen zweifelhaften Spitzenplatz in Europa so bald wie möglich abgeben.

Dieses Jahr erwartet der Bankchef eine Inflation um die zwei bis drei Prozent und nur langsam fallende Zinsen. Einen drastischen Rückgang des Zinsniveaus in 2024 sieht er im Gegensatz zu manchen Beobachtern nicht. Zu sehr habe sich die von „der EZB „zu spät bekämpfte Inflation“ verfestigt. Vor allem die Kerninflation halte sich bedenklich konstant und werde es wohl angesichts deutlicher Lohnsteigerungen und weiter anziehender Preise im Dienstleistungssektor auch noch eine Zeit lang bleiben. Eine hohe Inflation, gepaart mit weiter steigenden Mieten auf Grund des zunehmend begrenzten Wohnraumangebotes bringe eine ganze Gesellschaftsschicht, nämlich die Menschen mit eher niedrigem verfügbarem Einkommen, mehr und mehr in Existenzsorgen.

Insgesamt zeigt sich Lohmann kämpferisch positiv: „Vor uns allen liegen sicher schwierige Wirtschaftsjahre und zudem schweben zahlreiche geopolitische Krisen wie etwa der „barbarische Krieg Russlands gegen die Ukraine über uns“. Aber wenn sich Politik und Wirtschaft endlich zusammen aufraffen und an einem Strang ziehen würden, seien die gewaltigen Herausforderungen auch zu meistern. „Was wir dazu brauchen sind in Politik und Verwaltung mehr mutige Macherinnen und Macher, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die sich eben nicht in der Bürokratieecke einrichten, wohlfühlen und  einkuscheln“ so Lohmann.  

Mit Franziska Liebhardt hat Lohmann eine beeindruckende Gastrednerin gewinnen können. Aufgrund einer schweren, systemischen Autoimmunerkrankung musste sie 2009 lungentransplantiert und 2012 nierentransplantiert werden. Eine Beteiligung des Gehirns an der Erkrankung führte außerdem zu einer spastischen Lähmung. Die Erkrankung betrifft zahlreiche Organe und Organsysteme und schreitet leider weiter fort.

Als Betroffene engagiert sich Liebhardt stark für die Organspende. Sie ist vor allem im Verein „Sportler für Organspende aktiv. Sie sammelt Spenden, hält Vorträge, gestaltet Organspendeprojekte und wirbt in Interviews und bei verschiedenen Aktionen für die Organspende. Sie setzt sich außerdem für eine bessere Organspende-Gesetzgebung in Deutschland ein.

Liebhardt gewann bei internationalen Titelkämpfen der Organtransplantierten mehrere Europa- und Weltmeisterschaftstitel. Den Transplantiertensport empfand Liebhardt jedoch bald als zu wenig leistungsorientiert und sie wechselte deshalb 2014 in den paralympischen Profisport zum TSV Bayer 04 Leverkusen. Hier wurde sie u.a. 2016 Europameisterin im Kugelstoßen und Vize-Europameisterin im Weitsprung. Bei den Paralympics in Rio schließlich gewann sie im Kugelstoßen die Goldmedaille.
Sympathisch, authentisch und sehr bewegend schilderte sie ihren Lebensweg und machte den Zuhörer damit Mut, auch schwere persönliche Schicksalsschläge positiv anzunehmen. In diesen Zeiten eine wohltuende positive Botschaft.  

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