Moers. Corona-konform fand in diesem Jahr zum zwölften Mal der „Moerser Jugendkongress zur Überwindung von Rechtsextremismus und Stärkung von Demokratie“ statt, denn Mobbing und Rassismus nehmen auf eine Pandemie keine Rücksicht.
Veranstaltet vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Moers, dem Jungen Schlosstheater, der VHS Moers und dem Jugend-Kultur-Zentrum Bollwerk 107, fanden auch zwei Workshops am Grafschafter Gymnasium statt.
In einen Raum: Eine Nacht im Club, zu viel Alkohol und ein Video über ein Mädchen, das Grundlage für Cybermobbing wird. Ein Problem, das an vielen Schulen existiert. Im anderen Raum: ein Beratungsgespräch in der Arbeitsagentur: Herr Yilmaz sucht einen Job, subtiler und direkter Rassismus sind im Gespräch allgegenwärtig.
Von Schauspielern mit der Wirklichkeit konfrontiert, begann eine Reflexionsphase, in der Referenten und Schauspieler mit den Schülern aus zwei Sozialwissenschaftskursen über das Thema Respekt sprachen. Unter dem Motto „Expect Respect“ sollen Fragen rund um den Respekt gegenüber Mitmenschen besprochen werden. Viele Schülerinnen und Schüler sprechen offen über Mobbing auch in der Schule, sind schockiert oder bestätigen die Szenen des Alltagsrassismus.
Neben der Auseinandersetzung mit den Ursachen von Mobbing und Rassismus, wurden auch Wirkungen und alternative Lösungsansätze rege diskutiert. Das zeigt, dass Schule sich auch in Pandemie-Zeiten für außerschulische Kooperationspartner öffnen sollte. Trotz aller Hürden aufgrund der derzeitigen Situation, war die Entscheidung nach Meinung aller Beteiligten, die Workshops an das Grafschafter Gymnasium zu holen, nicht nur richtig, sondern auch wichtig. Dadurch wurde ein Gegenentwurf hin zu einem liberalen und solidarischen, respektvollen Miteinander für die Schülerinnen und Schüler erlebbar gemacht. Dies passe auch hervorragend zu dem Selbstverständnis des Grafschafter Gymnasiums als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Fotos: Privat
