Mehr Licht:Enni setzt Ratsbeschluss zur Rücknahme der Nachtabschaltung in der Straßenbeleuchtung um
Umsetzung erfolgt in den Sommerferien – Vollständige Rückkehr bis Mitte August erwartet
Moers – Das Ende der Nachtabschaltung in der Moerser Straßenbeleuchtung steht kurz bevor. Nachdem der Rat der Stadt Moers dies vor der Sommerpause beschlossen hatte, wird die ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) in den kommenden Wochen die Nachtabschaltung Schritt für Schritt zurücknehmen. Wie Enni mitteilt, ist die Umsetzung nicht per Knopfdruck möglich, sondern erfordert in vielen Fällen manuelle Arbeiten.
Der Großteil der rund 10.500 Leuchten soll innerhalb der nächsten zwei Wochen umprogrammiert werden. Spätestens Mitte August wird dann jede Straßenlaterne in Moers wieder durchgehend in der Nacht leuchten. Ausgenommen bleiben lediglich der Schloss- und Freizeitpark sowie der Jungbornpark – so sieht es der Ratsbeschluss vor.
Die Umsetzung erfolgt – wie bereits bei der Einführung der Nachtabschaltung – in Etappen: von den nördlichen Schaltbezirken bis in den Süden der Stadt. Parallel werden die roten Banderolen, die bisher Laternen mit Nachtabschaltung kennzeichneten, sukzessive entfernt.
Die Nachtabschaltung wurde 2014 im Zuge von Haushaltssicherungsmaßnahmen eingeführt. Abgesehen von Fußgängerüberwegen und Gefahrenstellen waren die meisten Laternen werktags von Mitternacht bis 3:30 Uhr und an Wochenenden von 2:00 bis 4:30 Uhr abgeschaltet.
Aktuell erfolgt die Rücknahme in sieben Schaltbezirken zeitlich versetzt. An rund 200 alten Schaltstellen müssen Monteure Relais manuell anpassen. Bei den etwa 5.000 bereits umgerüsteten intelligenten LED-Leuchten ist dies digital möglich – die Schaltprofile werden am Computer aktualisiert. Die Umstellung erfolgt nicht geografisch, sondern orientiert sich an Straßentypen wie Hauptverkehrs-, Erschließungs- und Anliegerstraßen oder Wirtschaftswegen.
Aufgrund der unterschiedlichen technischen Voraussetzungen kann es vorkommen, dass in einzelnen Straßen das Licht bereits durchgehend leuchtet, während in der Umgebung noch auf die Umstellung gewartet wird. Besonders in den südlichen Stadtteilen ist dies für Bürgerinnen und Bürger sichtbar, da im Norden bereits viele Leuchten auf LED umgerüstet wurden. Enni bittet um Verständnis für diese vorübergehenden Unterschiede und um etwas Geduld.
Hintergrund der Entscheidung: Enni hatte der Politik wichtige Argumente für die Rücknahme geliefert. Das 2020 gestartete Sanierungsprogramm – angesetzt bis 2030 – zeigt Wirkung: Der Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung ist von über drei Millionen auf unter eine Million Kilowattstunden pro Jahr gesunken. Mittlerweile sind über 80 % der Leuchten auf energiesparende LED-Technik umgerüstet, davon rund 5.000 sogar steuer- und dimmbar. Auch die Zahl der Störungen im ehemals sanierungsbedürftigen Netz ist deutlich zurückgegangen. Enni sieht den größten Sanierungsstau damit als beseitigt – und profitiert bereits heute von deutlich gesunkenen Energiekosten und einer stabileren Versorgung.