Lichterfest der Demokratie am Alten Landratsamt in Moers zur bundesweiten Aktion. „3. Oktober Deutschland singt!“
- Viele Stimmen, eine Botschaft – 30 Jahre Deutsche Einheit
Moers. Gut 200 Bürgerinnen und Bürger der Moerser Stadtgesellschaft hatten sich am Samstagabend pünktlich um 19.00 vor dem alten Landratsamt in Moers versammelt.
Lichterfest der Demokratie am Alten Landratsamt in Moers zur bundesweiten Aktion. „3. Oktober Deutschland singt!“
Die brennenden Kerzen in den Kirchen waren in der DDR das Symbol der friedlichen Revolution, die 1899 erst die Mauer zum Einsturz und uns 1990 die Einheit brachte. Unter der musikalischen Leitung von Dennis Kittner hatte sich auf der Freitreppe des alten Landratsamtes ein achtköpfiges Männerquartett aus Mitgliedern des Opernchores der Vereinigten Bühnen Krefeld – Mönchengladbach postiert, davor jeweils 4 Posaunen und Trompeten von Niederrhein Brass. Wunderbar stimmungsvoll sangen die Chorsänger das Lied der „Comedian Harmonists“:
„Irgendwo auf der Welt Gibt’s ein kleines bisschen Glück, Wenn ich wüßt‘, wo das ist, ging‘ ich in die Welt hinein.“ Konrad Göke erinnerte in seinem Grußwort daran, das die „Comedian Harmonists“ 1934 damit ihren letzten öffentlichen Auftritt in München beendeten, bevor sie Deutschland verlassen und mussten und in dieser Formation niemals zurückkehrten. Stella Louise Göke sang das italienische Partisanenlied „Bella Ciao“ und alle stimmten beim Refrain kräftig. Das Lied wird zurzeit von der Bewegung „Die Sardinen“ auf den Plätzen Italiens gesungen. Dann stehen dort die Menschen sprichwörtlich dicht gedrängt wie die Sardinen, um den Auftritten der neuen Rechten unter Matteo Salvini keinen Raum zu lassen.
Konrad Göke dankte Giovanni Malaponti von der Sparkasse am Niederrhein, Stefan Krämer von der ENNI Energie & Umwelt und Stipe Madzar vom Wirtshaus, die diese, dem Anlass würdige Bürgeraktion ermöglich hatten. Gemeinsam ging das Konzert mit dem Lied „Von guten Mächten treu und still umgeben“, das Dietrich Bonhoeffer in der Todeszelle des Nationalsozialistischen Regimes geschrieben hat, zu Ende. Ermutigt, gestärkt, einander näher gekommen, machten sich viele Arm in Arm mit ihren brennenden Kerzen auf den Weg nach Hause.
Foto: Klaus Dieker