Großer Zuspruch für die neue Bürgerinitiative gegen den Kiesaubbau
Großer Zuspruch für die neue Bürgerinitiative gegen den Kiesaubbau
- Traktor-Demonstration der Landwirte vor der Stadthalle –
Mit einer beeindruckenden Demonstration von über 30 Traktoren machten die Kamp-Lintforter Landwirte unter Leitung ihres Ortsverbandsvorsitzenden Georg Brambosch ihrem Protest gegen die Auskiesungspläne der Landesregierung lautstark Luft. „Bei den neuen circa 230 ha Flächen, die das Land für die Auskiesung allein in Kamp-Lintfort vorsieht, handelt es sich zum größten Teil um wertvolles Ackerland mit hervorragenden Böden. Wenn diese der Landwirtschaft für immer genommen werden, bedeutet das das Aus für manche Betriebe.“
Im Foyer der Stadthalle ging es nicht weniger hoch her. Circa 150 Besucher zum Teil auch aus den Nachbarstädten waren der Einladung von Peter Schiffler, dem Initiator der neuen Bürger Initiative gefolgt. Peter Schiffler, der ehemalige Schulleiter und SPD-Ratsherr, lebt seit Jahrzehnten im Stadtteil Saalhoff, der mit ca. 138 ha geplanter Auskiesungsfäche mit am stärksten betroffen ist.
In seinem einführenden Referat machte der stellvertretende Planungschef der Stadt Kamp-Lintfort, Arne Gogol, das Ausmaß der jetzt vorgelegten Pläne deutlich. „Wenn diese Wirklichkeit werden, werden mit ca. 550 ha am Ende circa 9 % des gesamten Stadtgebietes als desolate, nicht nutzbare und eingezäunte Wasserlöcher für immer jeglicher Nutzung entzogen sein.“
„Grundlage für diese Katastrophale Entwicklung ist der neue Landesentwicklungsplan (LEP) dieser Landesregierung, der ausschließlich die Interessen der Kiesindustrie bedient und keinerlei Rücksicht auf die betroffenen Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen und die Umweltbelange nimmt“, ergänzt Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt. Dies sei rechtlich unzulässig. Deshalb haben die Städte Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Alpen und der Kreis Wesel vor dem Oberverwaltungsgericht Münster einen so genannten Normenkontrollantrag, (eine Art Verfassungsklage) gestellt mit dem Ziel, den Auskiesungsvorhaben am Niederrhein die rechtliche Grundlage zu entziehen. Die Entscheidung steht noch aus.
„Allein der nachdrückliche Bürgerprotest wird am Ende die Landesregierung davon überzeugen, die Kiesausbeutung am Niederrhein drastisch zu reduzieren und ein Ausstiegszenarium auf den Weg zu bringen“, ist Peter Schiffler überzeugt und ruft die die Bürgerinnen und Bürger auf, sich der Initiative anzuschließen und an Protesten und Aktionen teilzunehmen. Der Protest gegen die Auskiesung im Wickrather Feld habe gezeigt, wie erfolgreich Bürgerprotest sein kann.
Wer mitmachen will, in welcher Form auch immer, oder nur informiert werden will, wendet sich an peter.schiffler@online.de