Sport

Ein sicheres „Heimspiel für Europa“: Millionen Fans feierten ein friedliches Fußballfest in Deutschland


Positive Bilanz zur UEFA EURO 2024 / Bundesinnenministerin Faeser und NRW-Innenminister Reul danken Einsatzkräften / Deutlich weniger Sicherheitsvorfälle als erwartet Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser und Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul ziehen eine durchweg positive Bilanz zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. NRW hatte für die Länder die
EM-Vorbereitung koordiniert. Die UEFA EURO 2024 verlief ganz überwiegend friedlich.

Die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle war deutlich geringer als bei einem Sportereignis von dieser Größe zu erwarten war. Die Sicherheitskonzepte haben umfassend gegriffen. Ein wesentlicher Grund
dafür war die hohe Polizeipräsenz, die insbesondere die Länderpolizeien, aber auch die Bundespolizei sichergestellt haben.


Etwa 2,6 Millionen Menschen haben im letzten Monat die 51 Spiele in den zehn Stadien verfolgt. Hinzu kamen etwa 6 Millionen Menschen, die die Fanzonen besuchten. Im ganzen Land wurden während der UEFA EURO 2024 etwa 2.100 Veranstaltungen mit EM-Bezug registriert, darunter ca.
940 Public Viewing-Veranstaltungen bundesweit.


Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser: „Wir haben das großartige Fußballfest im Herzen Europas erlebt, das wir uns alle gewünscht haben. Unser Land hat sich als guter Gastgeber präsentiert. Viele Bilder dieses Sommers werden unvergesslich bleiben. Die EM wird den Sport in
Deutschland nachhaltig stärken, vor allem durch viele Ehrenamtliche, die wir für das Engagement für den Sport begeistern konnten.


Unsere starken Sicherheitsmaßnahmen haben in allen Bereichen gewirkt. Wir
waren vorbereitet auf alle denkbaren Gefahren von islamistischem Terrorismus,
über Gewalt durch Hooligans bis hin zu Cyberangriffen und gefährlichen
Drohnenflügen – und wir haben uns gegen alle Bedrohungen gewappnet. Es
gab deutlich weniger Sicherheitsvorfälle und Straftaten, als unsere Sicherheitsbehörden
bei einem Ereignis mit vielen Millionen Menschen vorher erwartet
hatten. Dafür war vor allem die sehr hohe Polizeipräsenz überall im Land entscheidend.
Unser größter Dank und Respekt gilt deshalb den zehntausenden
Einsatzkräften der Polizei in den Ländern und bei der Bundespolizei, den Rettungskräften
und den vielen Ehrenamtlichen und Volunteers. Der riesige
Kraftakt hat sich gelohnt.“


Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen: „Unsere Polizei
hat geliefert! Dass die Europameisterschaft größtenteils friedlich verlief, war
eine Teamleistung aller Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes, gemeinsam
mit unseren internationalen Kolleginnen und Kollegen. Unsere Vorbereitungen
waren genau richtig. Die Maßnahmen und Konzepte, die wir uns
in den zurückliegenden Jahren kleinlich überlegt haben, waren genau das, was
eine Europameisterschaft im Jahr 2024 gebraucht hat. Ich danke allen, die dafür
gesorgt haben, dass es ein fröhliches, friedliches Turnier geworden ist. “


Weitere Informationen zum Thema Sicherheit:
Die überwiegende Anzahl der Spiele verlief ruhig und geordnet.
Die von Bund und Ländern erarbeiteten Sicherheitskonzepte haben
umfassend gegriffen. In Anbetracht der Größe der Veranstaltung,
der abstrakten Bedrohungsszenarien und der im Vorfeld geäußerten
Sicherheitsbedenken gab es nur wenige sicherheitsrelevante
Vorfälle. Diese liegen insgesamt erheblich unter dem, was die Sicherheitsbehörden
erwartet hatten. Als Hauptursachen für den
überwiegend ruhigen Verlauf sind das hochprofessionelle und
wirksame Auftreten aller Sicherheitsbehörden des Bundes und der
Länder und ihre enorme Präsenz in der Fläche zu nennen. So wurde
vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl spürbar gestärkt. Die Zusammenarbeit
zwischen Bund und Ländern, den Gastgeberstädten
und der UEFA als Ausrichterin des Turniers lief vertrauensvoll und
sehr gut.


 Die Polizeien der Länder und des Bundes stellten über den Turnierzeitraum
etwa 2.340 Straftaten mit EM-Bezug fest, darunter rund
700 Körperverletzungsdelikte, ca. 120 Diebstähle und ungefähr 200
Hausfriedensbrüche. Registriert wurden zudem 140 Gewaltdelikte
gegen Polizeivollzugskräfte. Insgesamt gab es über den Turnierzeitraum
etwa 115.000 polizeiliche Maßnahmen mit EM-Bezug,
darunter fast 1.000 Gefährderansprachen, etwa 320 Gewahrsamnahmen
und rund 170 Festnahmen.


 Für alle Beteiligten war die Fußball-EM ein großer Kraftakt. Für die
Bundespolizei war es der größte Einsatz ihrer Geschichte, sie hatte
jeden Tag etwa 22.000 Kräfte im Dienst für die Sicherheit der EM.
Das Technische Hilfswerk unterstützte die Gastgeberstädte und andere
Behörden mit etwa 13.000 überwiegend ehrenamtlichen Kräften.

 Die Polizeien des Bundes und der Länder haben Hooligans keine
Chance für die befürchteten größeren Auseinandersetzungen gegeben.
Zwar waren Hooligans vor Ort, aber das präsente Auftreten
der Polizeibeamten des Bundes und der Länder und vor allem robuster
Bereitschaftspolizeikräfte hat Versuche, Gewalttaten zu verüben,
weitgehend unterbunden. Es erwies sich auch als wirksam, dass
Personen, die während des Turniers Straftaten in Deutschland
begingen, ein nationales Stadionverbot in ihren Heimatländern
drohte. Das hatte eine erhebliche Abschreckungswirkung auf
Hooligans.


 Die Einbeziehung internationaler Partner hat sich erneut bewährt.
Das International Police Cooperation Center (IPCC) in Neuss setzt
für zukünftige Sportgroßveranstaltungen – auch im internationalen
Bereich – weitere Maßstäbe. Der nationale und internationale Informationsaustausch
war schnell und zuverlässig. Der Einsatz von 580 ausländischen Polizeikräften aus allen teilnehmenden Staaten im IPCC, in den Gastgeberstädten und im Aufgabenbereich der
Bundespolizei hat dazu beigetragen, potentielle Gefahren frühzeitig
zu erkennen, zu deeskalieren und das Sicherheitsgefühl der Gäste
aus ganz Europa zu stärken.


 Die anlassbezogenen Binnengrenzkontrollen, die als Teil der Sicherheitsvorkehrungen
für das Turnier an allen deutschen Binnengrenzen
durchgeführt wurden und noch bis zum 19. Juli 2024 laufen,
haben sich als wirksame Maßnahme erwiesen. Das Konzept von
lageabhängigen, flexiblen Kontrollen hat sich bewährt. Im Zeitraum
vom 7. Juni bis zum 15. Juli 2024 wurden 1.112 Haftbefehle vollstreckt,
ca. 8.300 unerlaubte Einreisen registriert und über 100
Hooligans an der Einreise nach Deutschland gehindert. Die vollstreckten
Haftbefehle umfassen eine große Bandbreite von Fällen,
jedoch überwiegend aus dem Bereich der Klein- und Allgemeinkriminalität.


 Trotz der Teilnahme der Ukraine haben Phänomenbereiche wie Cyberkriminalität
oder Desinformation als Ausdruck einer hybriden
Bedrohung keine gravierende Rolle gespielt.


 Vereinzelt wurde die Bühne, die die UEFA EURO 2024 geboten hat,
dafür genutzt, extremistische Parolen zu skandieren oder extremistische
Gesten zu zeigen. Wo Straftaten begangen wurden, ist die Polizei
konsequent eingeschritten. Insgesamt bewegte sich die Zahl
politisch motivierter Straftaten im Zusammenhang mit dem Turnier
auf einem niedrigen Niveau.

Weitere Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit und Engagement:
 Die etwa 16.000 Volunteers aus 124 Nationen haben dem Turnier
ein freundliches Gesicht gegeben. Mit dem vom BMI und der Deutschen
Stiftung für Engagement und Ehrenamt ins Leben gerufenen
Programm für ein langfristiges Engagement Volunteers sollen sie
dazu ermutigt werden, sich auch über die Fußball-EM hinaus ehrenamtlich
einzubringen.


 Das „Fans welcome“-Programm der Bundesregierung ist auf großes
Interesse gestoßen. Die Fanbotschaften haben sich als zentrale
Anlaufstellen in den Städten bewährt. Auch die mobilen Fanbotschaften
der teilnehmenden Nationen, die an den Spieltagen zusätzlich
eingerichtet wurden, sind gut angenommen worden. Insgesamt
haben in den Fanbotschaften über 70.000 Beratungsgespräche stattgefunden,
es wurden 30.000 Fanguides verteilt.


 Das Nachhaltigkeitsprogramm der Bundesregierung mit über 60
ressortübergreifenden ökologischen, sozialen und kulturellen Begleitmaßnahmen
ist nach einer ersten Bewertung gut angenommen
worden. Die Maßnahmen werden in den kommenden Monaten
evaluiert.


 Der UEFA-Klimafonds mit 7 Millionen Euro zeigt Verantwortung
für unvermeidliche Emissionen und kommt unmittelbar den Sportvereinen
in Deutschland zugute. Mit Mitteln werden Projekte für
klimafreundliche Infrastruktur in über 190 Vereinen gefördert. Es
zeigt sich ein großes Interesse und Bewusstsein der Vereine für
nachhaltige Entwicklung.


Weitere Informationen finden Sie hier:
www.bmi.bund.de/euro2024
www.im.nrw.de

Foto:Symbolbild

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