Gesundheit

Brust richtig abtasten lernen

Brust richtig abtasten lernen

Silke König ist Breast-Care-Nurse im Krankenhaus Bethanien. In einem Kurs zeigt sie Frauen, wie sie Knoten in ihrer Brust ertasten können.

Seit rund 36 Jahren steht der Oktober im Zeichen des Kampfes gegen Brustkrebs. Die American Cancer Society rief Mitte der 80er-Jahre den sogenannten „Pinktober“ aus, um das Thema weltweit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Seitdem steht die rosafarbige Schleife „Pink Ribbon“ und die Farbe Pink auch in Deutschland als Symbol der Bewegung. Im Moerser Krankenhaus Bethanien ist das Thema Brustkrebs das ganze Jahr über präsent. Die Mitarbeiter:innen der Frauenklinik, des Moerser Standortes des Kooperativen Brustzentrums Linker Niederrhein, sind für die Behandlung von Patientinnen mit der Erkrankung speziell ausgebildet. So wie Silke König, eine der ausgebildeten Breast-Care-Nurses des Brustzentrums, die hauptsächlich Brust- und Brustkrebspatientinnen betreut sowie in der hochqualifizierten Brustsprechstunde regelhaft tätig ist. Sie ist hauptsächlich mit der Pflege von Brustkrebspatientinnen betraut. 

Die 45-jährige Medizinische Fachangestellte ist bereits seit rund 20 Jahren im Bethanien. Vor einiger Zeit hat sie eine Weiterbildung zur Mamma-Care-Trainerin gemacht – eine spezialisierte Ausbildung zur Anleitung des Brustabtastens. Sie zeigt Frauen bestimmte Techniken, mit denen sie eigenständig Knoten in der Brust ertasten können. In ihrem Kurs leitet sie Frauen in kleineren Gruppen von meistens nur zwei Teilnehmerinnen an, um so eine möglichst intensive Schulung durchzuführen. „Die Frauen lernen hier ihre Brust richtig kennen“, berichtet König

von ihren Erfahrungen im Kurs.

Die Teilnehmerinnen üben unter Anleitung an Silikonmodellen und auch an der eigenen Brust nach der Mamma-Care-Methode. Dabei tasten sie sich langsam von der Achselhöhle zur Brust in drei unterschiedlichen Druckstärken vor: erst leichtes Tasten, dann mittelstarkes und schließlich festeres. „Beim Abtasten geht es darum zu erspüren, ob man etwas ertastet, das zuvor nicht da war“, sagt König. Das können auch etwa drei bis fünf Millimeter große Knoten sein, die nicht größer sind als ein gewöhnliches Pfefferkorn. Bis zu 45 Minuten kann das gründliche Abtasten einer Brust mit allen drei Druckstärken dauern. „Jede Frau sollte das einmal im Monat machen“, empfiehlt König. 

In jedem Fall können Frauen auch beim festeren Abtasten kein Gewebe zerstören. Ganz im Gegenteil: Durch das rechtzeitige Ertasten eines Knotens kann die bzw. der Fachärzt:in diesen frühzeitig untersuchen und bestimmen. Durchschnittlich handele es sich bei vier von fünf der ertasteten Knoten um einen unauffälligen Befund. Oft sind dies zum Beispiel Zysten oder sogenannte Fibroadenome, die in den allermeisten Fällen gutartig sind und kein größeres Gesundheitsrisiko darstellen. Trotzdem sei es wichtig jede Veränderung zu bemerken und von Ärzt:innen abklären zu lassen. Das Abtasten der Brust stellt einen wichtigen Baustein bei der Erkennung von Brusttumoren dar. Regelmäßige Vorstellungen bei dem bzw. der behandelnden Frauenärzt:in, Ultraschalluntersuchungen und die regelmäßige Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm sind sehr wichtig und werden durch die Selbstabtastung unterstützt, nicht ersetzt. 

Die Kurse finden je nach Nachfrage statt. Sobald eine oder mehrere interessierte Frauen sich bei Silke König melden, vereinbart sie mit ihnen einen gemeinsamen Termin im Krankenhaus. „Wenn man nicht alleine ist, fällt es einem oft leichter, sich anzumelden. Es gibt Frauen, die zum Beispiel mit ihrer Tochter kommen“, erzählt sie. Im Kurs erfahren die Frauen zunächst etwas über die Brust und anschließend lernen sie das richtige Abtasten. Eine Kurseinheit dauert eine bis anderthalb Stunden und kostet pro Teilnehmerin 20 Euro.

Kontakt

Silke König, Breast-Care-Nurse im Krankenhaus Bethanien Moers

Tel.: 02841/200-20909 oder frauenklinik@bethanienmoers.de.

Bildzeile

Den Knoten auf der Spur: In ihrem Kurs übt Breast-Care-Nurse Silke König mit Frauen das richtige Abtasten der Brust unter anderem mit Hilfe von speziellen Silikonmodellen.

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