Bethanien erweitert kardiologische Kompetenz
Neues Herzkatheterlabor im Krankenhaus Bethanien Moers öffnet seine Pforten
Mit der Inbetriebnahme des neuen Herzkatheterlabors im Krankenhaus Bethanien Moers profitieren Patient:innen ab sofort von breitgefächerten Behandlungsmöglichkeiten. Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, und Dr. Hanno Sendler, Oberarzt der Klinik und Leiter des Herzkatheterlabors, betonen: „Mit der neuen Herzkatheteranlage haben wir das Therapieangebot für unsere Patient:innen deutlich erweitert. Wir verfügen jetzt über modernste technischen Voraussetzungen, um eine umfassende kardiologische Therapie aus einer Hand anzubieten.“ Zu diesen neuen Voraussetzungen zählt unter anderem die elektrophysiologische Kompetenz. Mithilfe der Elektrophysiologie werden die elektrischen Rhythmen des Herzens, zum Beispiel bei (komplexen) Herzrhythmusstörungen, untersucht und können im Anschluss zielgerichtet behandelt werden.
„Das Herzkatheterlabor ist eine ‚Angio Suite‘, die sich mit ihrer modernen Robotertechnik auch für gefäßchirurgische Eingriffe in der sogenannten Becken-Bein-Strombahn und für Implantationen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren eignet“, erklärt Prof. Dr. Möhlenkamp das umfassende Leistungsspektrum des neuen Labors. Die Bildgebungskette des neuen angiographischen Röntgensystems eines japanischen High-Tech-Unternehmens stellt den Nutzer:innen aller Fachdisziplinen die derzeit modernsten Technologien zur Verfügung.
Der Spezialist betont außerdem: „Der 30 cm x 30 cm große digitale Detektor mit höchster Auflösung und Unterscheidung von insgesamt 65.536 Graustufen hebt die Bildqualität auf ein neues Niveau. Komplexe Eingriffe können so schneller und vor allem noch sicherer durchgeführt werden.“ Dabei schont das System sowohl Patient:innen als auch Mitarbeiter:innen im Herzkatheterlabor durch eine deutlich niedrigere Strahlenbelastung. Vor allem die Hautdosisbelastung der Patient:innen wird durch eine Gerätefunktionalität in Echtzeit überwacht und das Risiko einer Strahlenerkrankung nahezu ausgeschlossen. Die komplexe Systemmechanik erlaubt zudem sehr flexible C-Bogen Einstellungen zur Darstellung aller anatomischen Strukturen, ohne dass Patient:innen dabei unnötigerweise bewegt oder umgelagert werden müssen.
Eine Behandlung im neuen Herzkatheterlabor mit seinen neuen technischen Voraussetzungen hatte Andreas Becker im September. Er war eigentlich Patient im Zentrum für Schlaf- & Beatmungstherapie im Krankenhaus Bethanien, als zufällig ein Vorhofflimmern festgestellt wurde.
Wenige Tage später stand bereits ein Eingriff im neuen Labor an. Dr. Hanno Klemm, Leitender Arzt Elektrophysiologie, führte eine sogenannte Pulmonalvenenisolation (PVI) zur Behandlung des symptomatischen Vorhofflimmerns durch. Dabei wurde der Katheter über die Leiste eingeführt und die Lungenvenen verödet.
„Der Eingriff war längst nicht so schlimm, wie gedacht“, erklärt Andreas Becker. „Es herrschte eine gute Atmosphäre im Labor. Als ich aufgewacht bin, habe ich gar nicht gemerkt, dass der Eingriff schon stattgefunden hatte. Ich hatte und habe keinerlei Schmerzen, weder an der Stelle, an der der Katheter eingeführt wurde, noch innerlich an den verödeten Stellen. In regelmäßigen Abständen muss ich zum EKG zur Kontrolle, ansonsten bin ich sehr froh, dass die Geschichte nun für mich erledigt ist.“
Prof. Dr. Möhlenkamp fügt hinzu: „Seit kurzem wissen wir aus wissenschaftlichen Studien, dass wir bei entsprechenden Patientinnen und Patienten, wie zum Beispiel Herrn Becker, mit derlei Eingriffen nicht nur die Lebensqualität verbessern, sondern auch die Lebenszeit nachweislich verlängern können.“
Bildzeile:
Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, Alina Imsirovic, Medizinische Fachangestellte, Andreas Becker, Patient im Krankenhaus Bethanien Moers, Dr. Hanno Klemm, Leitender Arzt Elektrophysiologie, und Dr. Hanno Sendler, Leiter des Herzkatheterlabors, im neuen Herzkatheterlabor des Krankenhauses Bethanien Moers.