Industrie als Zukunftsversprechen – „Industriefahrplan 2025 ff.“ markiert Aufbruch in KrefeldKrefeld positioniert sich als industriefreundlicher Standort mit Haltung und Handlungskraft
Industrie als Zukunftsversprechen – „Industriefahrplan 2025 ff.“ markiert Aufbruch in Krefeld
Krefeld positioniert sich als industriefreundlicher Standort mit Haltung und Handlungskraft
KREFELD. Mit der Vorstellung des ersten „Industriefahrplans 2025 ff.“ setzt Krefeld ein starkes Zeichen als industriefreundlicher Standort. Oberbürgermeister Frank Meyer sprach von einem „guten Anfang, einem starken Bekenntnis und einer tragfähigen Perspektive für die Industrie in Krefeld.“ Der Fahrplan ist das Ergebnis der „Industrieinitiative Krefeld“, getragen von Akteuren wie „Zukunft durch Industrie“, der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, der Industrie-Vereinigung Krefeld-Uerdingen und Rheinhafen e.V., der Unternehmerschaft Niederrhein, dem Haus des Wissens und der Wirtschaft e.V. einschließlich der Leading Ladies in Town sowie KREFELD BUSINESS.
Die Präsentation des „Industriefahrplans“ fand im Behnisch Haus statt, konkret im Future Work Lab der Hochschule Niederrhein – einem Symbolort für Innovation, angewandte Wissenschaft und Fachkräfteentwicklung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Eckart Preen, Wirtschaftsdezernent der Stadt Krefeld und Leiter von KREFELD BUSINESS. „Industriefreundlichkeit ist kein abstrakter Begriff“, so sein Einstieg: „Sie entscheidet konkret über Investitionen, Arbeitsplätze und Wohlstand in unserer Stadt.“
Die zentrale Botschaft des „Industriefahrplans 2025 ff.“ lautet: „Industrie braucht starke Partner in Politik und Verwaltung – und zwar jetzt. Denn Transformationsdynamik, demografischer Wandel und internationale Standortkonkurrenz erfordern verlässliche Rahmenbedingungen“, erklärt Mario Bernards, Senior Manager Bürgerdialog für den Chempark Krefeld-Uerdingen bei der Currenta GmbH & Co. OHG. In seiner Funktion als Sprecher von „Zukunft durch Industrie“ hatte er die Initiative zum „Industriefahrplan 2025 ff.“ ergriffen.
Der Industriefahrplan basiert auf fünf Leitprinzipien. Dazu zählen eine aktive Unterstützung industriegeprägter Neuansiedlungen, schnellere Genehmigungsverfahren, eine (Aus-) Bildungsoffensive zur Förderung von Transformationskompetenz, eine bessere Vernetzung mit Politik und Verwaltung sowie eine gesellschaftliche Verankerung der Industrie in Krefeld. Die Initiative zielt ab auf eine Ertüchtigung wichtiger Verkehrsverbindungenwie insbesondere der Uerdinger Rheinbrücke, den Ausbau digitaler Infrastruktur, optimierte Genehmigungsprozesse, eine Ausweisung von Flächen für industrielle Nutzungen sowie eine stärkere Kooperation mit Hochschulen, Kammern und der Agentur für Arbeit. Erfolgreiche Formate wie die „Dialogrunde Wirtschaft“, in denen sich die Gewerbegebietsakteure kennenlernen und mit Politik und Verwaltung austauschen, werden ausgeweitet.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz brachte es auf den Punkt: „Ein industriefreundlicher Stadtrat und eine industriefreundliche Verwaltung machen im Wettbewerb der Kommunen den Unterschied. Genehmigungszeiten, Servicequalität und Verbindlichkeit sind ‚spielentscheidend‘ – sowohl für Neu- als auch Bestandsunternehmen.“
Und Dr. Georg Geier, Geschäftsführer der Siempelkamp Giesserei GmbH, appellierte: „Bürokratieabbau muss jetzt ganz oben stehen. Wir begrüßen daher die Anstrengungen der Stadt zur Erlangung des RAL-Gütezeichens ‚Mittelstandsfreundliche Kommune‘ und freuen uns, wenn das ab jetzt zum neuen Maßstab des Miteinanders in Krefeld wird.“
Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, und Kerstin Abraham, Vorständin und Arbeitsdirektorin der SWK AG, brachten sich in ihrer Funktion als Mitglieder vom Haus des Wissens und der Wirtschaft e.V. ein. Beide machten sich für die Konzeption und Durchführung einer (Aus-)Bildungsinitiative stark. „Die Transformationskompetenz junger Menschen ist der Schlüssel für unsere Zukunft. Der demografische Wandel bedroht unseren Wohlstand. Umso mehr brauchen wir den Mut zum Miteinander von akademischer und beruflicher Bildung. Praxisnah und anwendungsorientiert“, so Dr. Grünewald.
Kerstin Abraham unterstrich zudem die gesellschaftliche Dimension des Themas „Bildung und Qualifizierung“: „Die Industrie in Krefeld benötigt gut ausgebildete Fachkräfte, eine höhere Frauenerwerbsquote und qualifizierte Zuwanderung. Bei gleichzeitig neun Prozent Schulabbrechern und rund elf Prozent Erwerbslosen in Krefeld liegen die Fakten auf dem Tisch, an denen gemeinsam gearbeitet werden muss. Und Bildung und Qualifizierung sind darüber hinaus mehr als die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt und die Sicherung von Fachkräften. Sie sind die Grundlage für eine funktionierende Demokratie. In einer Zeit der Krisen, in der Fake News und Populismus drastisch zunehmen, ist es essenziell, kritisches Denken, Medienkompetenz, Zuversicht und Resilienz – aber auch Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung – zu fördern: Das sind die erforderlichen Future Skills.“
Dass Industrie auch gesellschaftlich verankert bleiben muss, betonte Currenta-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Detlef Rennings, dem es wichtig war, den Anwesenden nachdrücklich zu vergegenwärtigen, dass Industriearbeitsplätze gut bezahlte, tariflich gebundene Arbeitsplätze sind. Diese Jobs tragen somit erheblich zum Wohlstand der Gesellschaft und zu den Steuereinahmen bei. Darüber hinaus bedarf es auf allen Ebenen in den Unternehmen Fachkräfte, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein und zu bleiben.
Der neue Industriefahrplan ist kein Abschluss, sondern Startpunkt und Auftakt für die nächste Stufe einer vertieften industriepolitischen Zusammenarbeit – lösungsorientiert, zukunftsgerichtet und im Schulterschluss von Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Tenor bleibt dabei klar: Krefeld bleibt Industriestadt und will dies aktiv und konsequent gestalten.
Bildzeile: Krefelder Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Schulterschluss bei der Präsentation des „Industriefahrplans 2025ff“, Nutzungsrechte: IHK Mittlerer Niederrhein