Fachkräfte für Lebensfreude ausbilden
AusgezeichnetAusbilden! – Unternehmerverband würdigt die Lebenshilfe Duisburg für hervorragendes Engagement in der Erzieherausbildung
Fachkraft für Lebensfreude gesucht – mit diesem Spruch macht die Lebenshilfe Duisburg auf ihre verschiedenen Berufe rund um die Betreuung von Menschen mit Handicap aufmerksam. Für die Tätigkeiten in Kitas, bei verschiedenen Wohn-, Förder – und Therapie-Angeboten, in der Familien- und Jugendhilfe sowie in der Freizeit bildet das soziale Dienstleistungsunternehmen auch selbst aus. „Und das mit steigender Tendenz, hoher Fachlichkeit, großem Innovationsgeist, Weiterbildungs- und Mentoren-Angeboten und frühen Karrieremöglichkeiten“, lobt Elisabeth Schulte, Geschäftsführerin beim Unternehmerverband. Die Arbeitgeberorganisation würdigte das Engagement ihres Mitgliedsunternehmens nun im Rahmen der Initiative „AusgezeichnetAusbilden!“.
„PiA“, die Abkürzung steht für „praxisintegrierte Ausbildung für Erzieher*innen“, ist ein relativ junger Beruf. Die dreijährige, vergütete Duale Berufsausbildung findet von Anfang an zu gleichen Teilen in der Schule und in der Praxis statt. „Die jungen Menschen erhalten sofort einen konkreten Praxisbezug und machen sich mit den betrieblichen Abläufen vertraut“, erläutert Michael Reichelt, Geschäftsführer der Lebenshilfe Duisburg, einen großen Vorteil. In Zeiten hohen Fachkräftemangels in diesem Bereich hänge die Wettbewerbsfähigkeit von sozialen Unternehmen auch von einer guten und „an sich bindenden“ Ausbildung von Nachwuchskräften ab. „Noch vor wenigen Jahren konnten wir unsere Erzieherinnen und Erzieher nur durch Fachschul- bzw. Fachhochschulausbildungen gewinnen. Es war der absolut richtige Schritt des Gesetzgebers, auch in unserem Bereich die Duale Berufsausbildung zu öffnen und zu fördern.“
17 Auszubildende bei insgesamt 367 Beschäftigten sind bei der Lebenshilfe im Einsatz, im kommenden Ausbildungsjahr stellt die Lebenshilfe 14 „PiAs“ und weitere drei Duale Studierende für „Soziale Arbeit“ ein. Ihnen wird eine Menge geboten: Flexible Arbeitszeiten, agile Veranstaltungsformate wie z. B. „Junge Wilde treffen Geschäftsführer“ oder betriebliche Team-Veranstaltungen. Auch Themen wie Digitalisierung und KI, Künstliche Intelligenz, sind in dem Menschen zugewandten Erzieher-Beruf heute an der Tagesordnung. „In einer Arbeitsgruppe entwickeln auch die Azubis Digitalisierungsideen für den pädagogischen und therapeutischen Bereich“, berichtet Reichelt. So gebe es beispielsweise, in der Corona-Pandemie-Zeit entstanden, digitale Angebote auf Tablets bei der Frühförderung von Kindern.
Für den Nachwuchs ist heute auch ein weiteres Kriterium ausschlaggebend für die Zusage eines Ausbildungsverhältnisses: Nachhaltigkeit. Hier punktet die Lebenshilfe bei den jungen Leuten durch vielfältige Aspekte: Neben Dienstwagen, die sukzessive auf E-Antriebe umgestellt werden, werden E-Bikes für kurze Wegstrecken angeboten. Darüber hinaus wird Öko-Strom bezogen, für Ressourcen- und Energieverbrauch sensibilisiert z. B. bei den Themen Strom für EDV, Heizverhalten und Kopien sowie Teilnahme an Veranstaltungen wie Betriebs-Radeln. „Die ankommenden Generationen fragen solche Themen durchaus nach, sind sich ihrer Verantwortung für Mensch und Umwelt sehr bewusst. Genau hier versuchen wir sie zu packen – die Arbeit mit Menschen mit Behinderung ist persönlich sehr erfüllend“, weiß Reichelt. Gerne würde er die Ausbildung noch weiter ausbauen, „nur leider setzt die Refinanzierung durch die Kostenträger einem Ausbau Grenzen“, bedauert Michael Reichelt.
„Der Fachkräftemangel quer durch alle Branchen ist ein riesiges Problem für die Unternehmen – und wir haben aktuell einen Tiefpunkt erreicht, den wir dringend überwinden müssen“, so Elisabeth Schulte. Laut aktueller Zahlen der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit hat sich die Zahl der gemeldeten Stellen nach dem Corona-Knick nachhaltig stabilisiert und befindet sich mit insgesamt rund 100.000 Stellen auf einem guten Niveau. „Dies ist ein starkes Signal der Betriebe auf dem Ausbildungsmarkt in NRW“, lobt Schulte. Kritisch hingegen sei, dass sich erneut ein deutlicher Rückgang bei den Bewerbern und Bewerberinnen abzeichnet. Aufgrund dieses Rückgangs gebe es derzeit mehr Plätze als junge Menschen, die sich darauf bewerben. „Umso wichtiger ist es, die Vorbildfunktion der ausbildenden Unternehmen ins Rampenlicht zu rücken. Junge Menschen für eine Berufsausbildung zu gewinnen, ist heutzutage deutlich schwieriger. Neue Wege sind gefragt – bei der Berufsorientierung an den Schulen und beim Recruiting in den Firmen.“
In den vergangenen beiden Jahren zeichnete der Unternehmerverband insgesamt 16 Firmen an Rhein und Ruhr für ihre Ausbildungsengagement aus; in diesem Jahr kommen sieben weitere hinzu. Alle Infos rund um die Angebote der Arbeitgeberorganisation für Schulen, Jugendliche und Firmen finden sich hier: www.unternehmerverband.org/ausbildung
Über den Unternehmerverband
Die Unternehmerverbandsgruppe ist einer der größten Arbeitgeberverbände in Nordrhein-Westfalen.
Den sieben Einzelverbänden gehören bundesweit über 700 Mitgliedsunternehmen mit rund 100.000 Beschäftigten an.
Die Gruppe vertritt die Interessen der Arbeitgeber und bietet umfassende Expertise im Arbeits- und Sozialrecht, der Gestaltung von Arbeitsbedingungen mit und ohne Tarifbindung sowie der Arbeitswirtschaft. Die Verbände sind Stimme der Unternehmer in der Rhein-Ruhr-Region und ihren Branchen, sie setzen sich für den Wirtschaftsstandort ein und bieten ein starkes Netzwerk.
Der Sitz des Unternehmerverbandes ist das HAUS DER UNTERNEHMER in Duisburg. Das Kern-Verbandsgebiet reicht vom westlichen Ruhrgebiet rechtsrheinisch über den Niederrhein bis hin zur niederländischen Grenze. Drei der Einzelverbände sind bundesweit aktiv.
Bildunterschrift:
Würdigung für hervorragendes Engagement in der Erzieherausbildung: Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband (Mitte) überreichte Urkunde und Präsentkorb an Michael Reichelt, Geschäftsführer, und Ines Bluhmki, Prokuristin der Lebenshilfe Heilpädagogische Sozialdienste gGmbH. (Foto: Unternehmerverband)