Jan Dieren sieht Profitdruck als Treiber schlechter Arbeitsbedingungen bei Saisonbeschäftigten
In der Bundestagsdebatte am Freitag hat Jan Dieren, Bundestagsabgeordneter für die Menschen in Moers, Krefeld und Neukirchen-Vluyn (SPD), in seiner Rede im Plenum des Deutschen Bundestages begründet, warum für die schlechten Arbeitsbedingungen der Saisonbeschäftigten in der Landwirtschaft nicht allein die Landwirte verantwortlich sind. Er brachte zum Ausdruck, dass Landwirte unter dem großen Druck und der Marktmacht der großen Supermarktketten Aldi, Rewe, Edeka, Lidl und Kaufland leiden. Deshalb, so Dieren, können viele kleinere landwirtschaftliche Betriebe nicht mit diesem „ruinösen Wettbewerb“ nicht mithalten.
Dieren betonte: „Wer Lebensmittel in Deutschland produziert, kommt an diesen Großen also kaum vorbei. Die großen Supermarktketten drücken dann bei den Landwirt:innen die Preise, soweit sie können.“ So soll die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1990 von rund 650.000 auf 267.000 gefallen sein.
Dieren stellte klar, dass auch die Supermarktketten unter enormen Gewinnerwartungen stehen.
Dieren weiter: „Der Preis- und Profitdruck an der Spitze dieser Pyramide wird von ganz oben nach ganz unten weitergereicht. Und ganz unten in dieser Machtpyramide der Lebensmittelproduktion stehen die Saisonbeschäftigten.“ Dieren plädiert dafür zu sorgen, dass der Druck, unter den die Beschäftigten stehen, sich erst gar nicht erst „auftürmt“.
Fotograf: Jörg Carstensen