SPD und CDU streiten über ein Provisorium
St. Josef will Terheydenhaus kaufen und bietet Don-Bosco-Heim für das Schlosstheater an
Moers. Ein wenig passt es ja zum Thema – die aktuelle Diskussion um das Terheydenhaus.SPD und CDU streiten über ein Provisorium
In dem Gebäude sind seit seiner Gründung das Moerser Schlosstheater (STM) samt Studiobühne untergebracht. Im Rahmen der Umgestaltung des Kastellplatzes, so der Konsens der Parteien, sollte das Terheydenhaus verkauft und das STM mit seiner Verwaltung in das Weiße Haus, dem ehemaligen Wohnhaus der Wittfeldschen Heilanstalten, umziehen. Die Stadt hatte das unter Denkmalschutz stehende Objekt 1984 von Kreis erworben und als Büro für verschiedene Ratsfraktionen genutzt.SPD und CDU streiten über ein Provisorium
Doch wie so oft hapert es mit den Finanzierung. Bislang hat die Verwaltung noch keinen schlüssigen Plan auf den Tisch gelegt, wie die Renovierung des Weißen Hauses gestemmt werden kann.
Druck kommt auch von einer anderen Seite. Die Gemeinde St.Josef würde das Terheydenhaus gerne erwerben, um es zu einem Pfarrzentrum umbauen zu können. Um diesen Schritt zu beschleunigen, hat die Kirchengemeinde das Don-Bosco-Heim an der Filder Straße als Ausweichquartier für das Schlosstheater angeboten.
Doch für die SPD, die einem Verkauf an die Kirchengemeinde zustimmen würde, ist das keine Lösung. Als „Provisorium“ bezeichnet es der SPD-Ratsherr Mark Rosendahl angesichts der finanziellen Situation „aus dem das STM so schnell nicht wieder rauskommt.“ Die Renovierung des Weißen Hauses, Umgestaltung des Kastellplatzes und die Tiefgarage seien alles im Kontext der Neugestaltung zu sehen. Außerdem seien auch mit einem STM-Umzug in das Don-Bosco-Heim Kosten für die Stadt verbunden, denn es müsste noch Behinderten-gerecht umgebaut werden.
Die Haltung der SPD stößt bei der CDU-Fraktion auf wenig Verständnis. „Es ist ein absolut schlechter Stil und bedeutet einen Stillstand, die Zwischenlösung für das Theater in Moers von vornherein ohne konstruktive Abwägung abzulehnen. Der Stadtrat hat einen gemeinsamen Grundsatzvorschlag in der Sache entschieden.“, so die CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Zupancic. Dieser besagt unter anderem, dass das Terheydenhaus an einen Investor verkauft werde und die dauerhafte Bleibe für das Schlosstheater im Weißen Haus sein soll. Ob die Interimslösung das Don-Bosco-Heim sei oder ein anderes Gebäude gefunden werden könne, sollte abgewogen werden.
„Zu dieser Zwischenlösung stehen wir, denn sie ist beschlossene Sache. Das Terheydenhaus braucht eine Umstrukturierung und wir begrüßen es ausdrücklich, dass die Kirche dort entwickeln will. Wir schaffen gerade schon einen Mehrwert durch die Schlossumfeldgestaltung, da wäre die ergänzende Entwicklung des Terheydenhauses zur jetzigen Zeit richtig und wichtig“, so Julia Zupancic, die aber eingesteht, dass „das Planen und der Umbau der neuen Spielstätte für das Schlosstheater nun mal ein längerer Prozess ist“ und gerade bei öffentlichen Gebäuden keine Seltenheit sei. „Da hilft es nicht zu warten, sondern das Ganze mit zu entwickeln“, so Julia Zupancic (LB/UM).
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