„Breit’ über mein Haupt dein schwarzes Haar“
Lieder von Richard Strauss
und 5 Lieder des Moerser Komponisten Bernd Hänschke
Shuri Tomita, Klavier
Stella Louise Göke, Gesang
passend zum Erntedankfest kommt die junge Sängerin Stella Louise Göke in die Stadtkirche und bringt die Konzerpianistin Shuri Tomita, Dozentin an der Folkwang Universität der Künste, mit. Die beiden haben Liedern von Richard Strauss im Gepäck, alles Vertonungen von „Perlen der Dichtkunst“, die dem damaligen Publikum geläufig, sozusagen in aller Munde waren und von vielen jederzeit rezitiert werden konnten. Man saß damals im Publikum und war höchstgespannt, wie der berühmte Liedkomponist Richard Strauss diese oder jenes Gedicht musikalisch interpretieren würde. Bis auf Zeilen, die uns noch bis heute noch umgangssprachlich geläufig sind, wie: „ Und morgen wird die Sonne wieder scheinen!“ aus dem wunderbaren Lied „Morgen!“ sind uns viele der Gedichte fremd geworden. Damit man diese wunderbaren Texte wieder vor Augen hat und der musikalischen Interpretation unbeschwert folgen kann, wird es zum Konzert ein Programm mit den Texten der vertonten Gedichte geben.
Geehrt wird bei diesem Konzert auch der Moerser Komponisten Bernd Hänschke in seinem 70. Lebensjahr mit 5 Liedern aus seinem Zyklus zu Texten des Dichters Karl-Oskar Stimmler. Karl – Oskar Stimmler hat bis zu seinem Tod 2017 sozusagen nebenan, in Kamp-Lintfort, gelebt. Auch seine Texte, wunderbare, geheimnisvolle, verschachtelte, Sätze, Wortgebilde, die sich kunstvoll zu Stimmungen verschränken und den Moerser Komponisten Bernd Hänschke zu Recht inspiriert haben, sie kompositorisch zu gestalten.
Breit’ über mein Haupt dein schwarzes Haar
Text: Adolf Friedrich Graf von Schack (1815-1894)
Breit’ über mein Haupt dein schwarzes Haar
Neig’ zu mir dein Angesicht!
Da strömt in die Seele so hell und klar
Mir deiner Augen Licht.
Ich will nicht droben der Sonne Pracht,
Noch der Sterne leuchtenden Kranz,
Ich will nur deiner Locken Nacht
Und deiner Blicke Glanz.
Oder passend zum Wetter:
Schlechtes Wetter
Text: Heinrich Heine (1797 -1856)
Das ist ein schlechtes Wetter,
Es regnet und stürmt und schneit;
Ich sitze am Fenster und schaue
Hinaus in die Dunkelheit.
Da schimmert ein einsames Lichtchen,
Das wandelt langsam fort;
Ein Mütterchen mit dem Laternchen
Wankt über die Straße dort.
Ich glaube, Mehl und Eier
Und Butter kaufte sie ein;
Sie will einen Kuchen backen
Fürs große Töchterlein.
Die liegt zu Hause im Lehnstuhl,
Und blinzelt schläfrig ins Licht;
Die goldenen Locken wallen
Über das süße Gesicht.
Einlass ab 16.00 Uhr, der Eintritt ist frei, am Ausgang wird für die Künstler gesammelt.