Nordrhein-Westfalen

Integrationsprojekt PerMenti mit Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt

Integrationsprojekt PerMenti mit Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt

Ministerpräsident Hendrik Wüst: Herausragender Beitrag für gutes Zusammenleben und Integration in Nordrhein-Westfalen

Die Landesregierung teilt mit:

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch, 25. Mai 2022, das Projekt PerMenti mit der Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt. Projektleiterin Barbara Wenzel und ihre langjährige Wegbegleiterin Mechthild Greive nahmen die Auszeichnung stellvertretend für das Projekt entgegen. Die Ehrung fand im Rahmen einer Feierstunde im Kreativzentrum „Dortmunder U“ im Vorfeld des 29. Jahrestages des Brandanschlags von Solingen (29. Mai 1993) statt. Mit der von der Landesregierung gestifteten Medaille zeichnet der Ministerpräsident jährlich Personen oder Gruppen aus, die sich im Sinne von Mevlüde Genç im Besonderen um Toleranz und Versöhnung zwischen den Kulturen und ein friedliches Miteinander der Religionen in Nordrhein-Westfalen verdient gemacht haben. Mevlüde Genç nahm gemeinsam mit ihrem Mann Durmuș Genç und zwei Enkelkindern an der Preisverleihung teil.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Das Projekt PerMenti leistet einen herausragenden Beitrag für gutes Zusammenleben und Integration in Nordrhein-Westfalen. Barbara Wenzel, Mechthild Greive und alle ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer haben es sich zur Aufgabe gemacht, zugewanderten Frauen mit gutem Bildungsabschluss die Chance auf eine Arbeitsstelle zu eröffnen, die ihren Qualifikationen entspricht. Frauen, die nach Deutschland gekommen sind, müssen oft eine ganze Wand von Vorurteilen und Widerständen überwinden, um sich in einem anspruchsvollen Beruf zu etablieren. Diesen Frauen will PerMenti eine Brücke bauen, sie und ihre Leistung sichtbar machen und ihnen die Chance geben, die sie verdienen. Für Dortmund, Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland ist das ein vorbildliches Engagement.“

Der Ministerpräsident weiter: „Viele Frauen, die PerMenti begleitet hat, haben den Weg in die Arbeitswelt gemeistert – Ingenieurinnen, Architektinnen, Bio-Chemikerinnen und viele mehr. Ihr Weg ist von unschätzbarem Wert für erfolgreiche Integration. Der Berufseinstieg gibt Orientierung und Zuversicht, sich in unserem Land dauerhaft eine Zukunft aufzubauen. Die Frauen und ihre Erfolge werden für die Gesellschaft sichtbar und ihr Beispiel hilft, Vorurteile abzubauen. Diese Pionierarbeit ist ganz im Sinne der langjährigen Versöhnungsarbeit von Mevlüde Genç.“

Informationen zum Projekt PerMenti

Das Projekt PerMenti wurde 2016 von Barbara Wenzel und Dr. Monika Goldmann als Pilotprojekt in Dortmund initiiert. Es ist eine Kooperation der GRONE Bildungszentren NRW gGmbH und des Dortmunder Forums Frau und Wirtschaft e.V. (dffw). Unterstützt wird es vom Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund, vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf Westfälisches Ruhrgebiet/Wirtschaftsförderung Dortmund sowie von vielen Ehrenamtlichen. Das Projekt richtet sich an neu zugewanderte, meist geflüchtete Frauen mit gutem Bildungsabschluss und Berufserfahrung in qualifizierten Berufen. Noch während die zugewanderten Frauen Deutsch lernen, ermöglicht PerMenti ihnen, den beruflichen Einstieg zu planen. Durch Coachings, Gruppentreffen und Weiterbildungsangebote werden sie auf eine zu ihrer Qualifikation passende Berufstätigkeit vorbereitet. Zentral ist die Vermittlung von Praktika in einem Arbeitsfeld, das an die beruflichen Erfahrungen der Frauen anknüpft.

Informationen zur Mevlüde-Genç-Medaille

Die Landesregierung hat 2018 die Mevlüde-Genç-Medaille für besondere Verdienste um Toleranz, Versöhnung zwischen den Kulturen und um das friedliche Miteinander der Religionen gestiftet. Der Name geht auf Mevlüde Genç zurück. Sie und ihr Mann Durmuș Genç verloren zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte, als in der Nacht des 29. Mai 1993 vier Jugendliche Brandsätze in das Haus der Familie Genç in der Untere Wernerstraße in Solingen warfen. 17 Familienmitglieder wurden bei der Tat mit rechtsextremem Hintergrund zum Teil sehr schwer verletzt und leiden noch heute an den Folgen.

Fotos: Land NRW | M. Kusch

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