Wissen, warum das Herz unter Stress gerät
Herztag der Bethanien-Kardiologie bot hunderten Besuchern Einblicke in die Klinik, kostenfreie Herz-Check-Up‘s und wissenswerte Informationen rund um die Herzgesundheit
Wenn sich sogar der jüngste Besucher des Bethanien-Herztags an eine lebensrettende Herz-Lungen-Massage traut, dürfen die Erwachsenen selbstverständlich nicht im Reanimieren der lebensgroßen Trainingspuppe nachstehen. Gleich im Foyer des Krankenhauses erwartete die Besucherinnen und Besucher des Herztags der Bethanien-Kardiologie die Übung der Herz-Lungen-Massage, angeleitet von ausgebildeten Fachkrankenpflegern für Intensivmedizin. Die von Chefarzt Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp geleitete Herzklinik öffnete dieser Tage ihre Türen anlässlich der von der Deutschen Herzstiftung initiierten und unter dem Motto „Herz unter Stress“ stattfindenden Herzwochen. „Für die eigene Herzgesundheit ist es wichtig die Risikofaktoren zu kennen, die sie gefährden. Daher wollten wir möglichst viele Menschen darüber informieren, warum das Herz unter Stress gerät“, so der Chefarzt.
In seinem Vortrag stellte Prof. Möhlenkamp neben den Risikofaktoren, die eine Herzerkrankung begünstigen wie etwa Bluthochdruck, ein zu hoher Cholesterinwert oder auch Diabetes, Möglichkeiten der Vorbeugung dar. So könne etwa bereits durch gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung viel für die eigene Herzgesundheit getan werden. „Ideal ist, das Risiko einer Herzerkrankung durch eine gesunde Lebensweise zu vermindern“, rät der Mediziner. Dabei sei es wichtig, die eigenen Werte des Blutzuckers, Cholesterins und des Blutdrucks im Blick zu haben. Ob diese im grünen Bereich lagen, konnten Interessierte bei kostenfreien Messungen in der Patientencafeteria feststellen lassen. So ließen viele Besucherinnen und Besucher mit Hilfe der ermittelten Werte einen Herz-Check-Up durchführen, mit dem das Risiko beispielsweise für einen Herzinfarkt eingeschätzt werden konnte.
Einen spannenden Einblick bot zudem das Herzkatheterlabor, wo Oberarzt Dr. Volker Koke erklärte, wie eine Herzkatheteruntersuchung funktioniert, bei der ein dünner Kunststoffschlauch über ein Gefäß bis ins Herz vorgeschoben wird. Über den Schlauch kann der Kardiologe anschließend Kontrastmittel einspritzen, das auf dem Überwachungsmonitor Gefäße sichtbar macht. „Mit Hilfe des Herzkatheters können wir verschiedene Erkrankungen diagnostizieren und manche davon sogar gleich behandeln“, weiß der erfahrene Oberarzt. Ein weiteres beim Herztag demonstriertes Diagnoseverfahren ist die Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader. Die Methode gibt unter anderem Aufschluss über eventuelle Verschlüsse der Blutgefäße und über den Blutfluss in den Gefäßen. Patienten und Besucher konnten beim Bethanien-Herztag über die Behandlung des Herzens viel erfahren.
Besonders gut angenommen, wurden die zahlreichen Arzt-Vorträge in der Kapelle des Krankenhauses und die Herz-Check-Up’s für Interessierte. Zum Ende der Veranstaltung versuchten sich viele Besucher unter Anleitung an der Herz-Lungen-Massage im Foyer des Krankenhauses, wo sogar die Jüngsten sich an die Trainingspuppe trauten. „Wir freuen uns, dass sich so viele Menschen für die Herzgesundheit interessieren und uns am Herztag besucht haben“, sagte Chefarzt Prof. Möhlenkamp.
Lebensretter von übermorgen: Unter der Anleitung von Volker Schulz, Mega-Code-Trainer und Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie übt ein junger Besucher des Bethanien-Herztags die Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Trainingspuppe. (Foto: KBM/Bettina Engel-Albustin)