Wer zählt zu „Krefelds familienfreundlichen Unternehmen“?„Krefelder Netzwerk Wirtschaft und Familie“ startet in bekannten Wettbewerb mit Neuerungen
Krefeld. Der Fachkräftemangel hat vielfältige Ursachen; eine davon ist die in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern immer noch relativ niedrige Frauenerwerbstätigkeit. Dies gilt insbesondere für Krefeld. Daher wurde seinerzeit das „Krefelder Netzwerk Wirtschaft und Familie“ ins Leben gerufen. Das ist nun ein Jahrzehnt her. Seitdem wurde viel erreicht, allerdings gibt es auch noch einiges zu tun. Vor allem aber haben sich Handlungsdruck, Bedarfe, Stellhebel und nicht zuletzt das Familienbild selbst kolossal gewandelt, ist es doch mittlerweile „bunter“ denn je. Im Fokus steht daher die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, weshalb das Thema nicht nur für jüngere Menschen, sondern in jeder Lebenslage und in jedem Alter relevant ist.
Jedes zweite Jahr rufen die Akteure des „Krefelder Netzwerks Wirtschaft und Familie“ alle mit ihrer Firmenzentrale in Krefeld ansässige Unternehmen dazu auf, sich um das Signet „Familienfreundlichstes Unternehmen“ zu bewerben. „Das wurde von den Wirtschaftstreibenden bisher auch sehr gut angenommen. Innerhalb von fünf Durchgängenerhielten wir mehr als hundert Bewerbungen. Vor zwei Jahren führten wir die Neuerung ein, dass nicht nur Unternehmenslenkende und Personalverantwortliche, sondern auch Mitarbeitende ihr Unternehmen nominieren können“, berichtet Eckart Preen, Leiter von KREFELD BUSINESS und Initialpartner des Netzwerks. „Doch bei dieser Veränderung allein sollte es nicht bleiben“, erklärt Ricarda Stamms als verantwortliche Netzwerkkoordinatorin: „Haben wir bislang ‚Krefelds familienfreundlichstes Unternehmen‘ prämiert, werden ab jetzt bis zu zehn Firmen mit dem Signet ‚Krefelds familienfreundliches Unternehmen‘ ausgezeichnet und erhöhen damit ihre Chancen, Fachkräfte zu finden und zu binden.“
Neu ist auch, dass das Zertifikat für zwei Jahre gilt und dann „verfällt“. Allerdings können sich alle Unternehmen nach Zeitablauf erneut bewerben und hätten somit die Chance auf eine Verlängerung des Zertifikats.
Als Preisgeld winken auch diesjährig insgesamt rund 10.000 Euro. Möglich machen das die Sponsoren SWK AG und die Sparkasse Krefeld. Damit bringen sie ihre besondere Wertschätzung für das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ zum Ausdruck.
Und so klappt´s mit der Bewerbung: Ganz gleich, wer im Unternehmen die Unterlagen einreicht – ob die Geschäftsführung, Mitarbeitende aus der Personalabteilung oder anderer Fachbereiche – wichtig ist, überzeugend darzulegen, weshalb die Firma „familienfreundlich“ ist und somit die Auszeichnung verdient hätte. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ein konkretes Projekt zu skizzieren, das mit Erhalt des Preisgeldes – maximal 10.000 Euro – umgesetzt werden sollte. Dieses Projekt kann sich auf verschiedene Bereiche beziehen und sollte auf das Thema „Vereinbarkeit“ einzahlen. Thematisch sind hier ansonsten keine Grenzen
gesetzt. Vielleicht ist Ihr Unternehmen besonders im Bereich der Fachkräftezuwanderung aktiv und Sie unterstützen die zugezogenen Familien mit besonderen Aktionen? Oder liegt Ihr Fokus auf der Integration von älteren Fachkräften oder Menschen mit Behinderung? Was zählt, ist, dass die Familie bei Ihrem Projekt im Vordergrund steht.
Und so gestaltet sich der „neue“ Wettbewerb perspektivisch: Unternehmen, die mit Erhalt der Siegprämie eines der skizzierten Projekte umsetzen, können dieses öffentlichkeitswirksam zu Beginn des nächsten Wettbewerbsdurchlaufs als gelungenes Praxisbeispiel vorstellen.
„Mit den vorgenommenen Modifizierungen wollen wir den Wettbewerb noch breiter fassen, um noch mehr Erfolgsgeschichten erzählen zu können, die es wert sind, publik gemacht zu werden. Wir bieten damit auch anderen Unternehmerinnen und Unternehmern die Möglichkeit, sich etwas von den Best Practice-Beispielen abzuschauen. Unser Ziel ist es, zu zeigen, dass sowohl die Beschäftigten als auch die Unternehmerinnen und Unternehmer gleichermaßen davon profitieren, wenn eine Firma familienfreundlich aufgestellt ist. Je flexibler und besser Betriebe ihre Mitarbeitenden darin unterstützen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, umso mehr haben die Beschäftigten den Kopf für ihre Arbeit frei. Damit werden sie leistungsfähiger, kreativer und produktiver“, ist sich Claudia Brüker, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt beim Jobcenter Krefeld, im Koordinatorenkreis sicher.
Und Michael Fechler – Referent für Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht bei der Unternehmerschaft Niederrhein – ist es wichtig, noch einmal zu betonen: „Familienfreundlichkeit ist generationenübergreifend, weil es darum geht, Mitarbeitende in allen Lebenslagen ein Berufsleben lang zu unterstützen – die Mütter und Väter, aber eben auch Alleinlebende oder Kinderlose, die Angehörige pflegen oder mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.“
Die Unterlagen zum Wettbewerb sind abrufbar unter: www.wirtschaft-familie-krefeld.de
Hintergrund: Das „Krefelder Netzwerk Wirtschaft und Familie“ wurde im Jahr 2014 gegründet. Zu den Initialpartnern gehören die Stadt Krefeld, die WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH für KREFELD BUSINESS, die SWK AG, die Sparkasse Krefeld, die Unternehmerschaft Niederrhein e.V., die Agentur für Arbeit Krefeld sowie das Jobcenter Krefeld.
Ansprechpartnerinnen für den Wettbewerb:
Ricarda Stamms, Netzwerkkoordinatorin Wirtschaft & Familie, KREFELD BUSINESS, Telefon: 02151 / 82074 – 17, E-Mail: ricarda.stamms@krefeld-business.de
Claudia Brüker, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Jobcenter Krefeld, Telefon: 02151 / 7048 – 705, E-Mail: Jobcenter-Krefeld.BCA@Jobcenter-ge.de
Monique van Huijstee, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Arbeitsagentur Krefeld, Telefon: 02151 / 92 24 12, E-Mail: Krefeld.BCA@arbeitsagentur.de