Unternehmer aus Ecuador: Interesse an Duisburg
IHK präsentiert Stahl, Logistik und Wasserstoff
Duisburg ist auf dem besten Weg, Wasserstoffhauptstadt in Europa zu werden. Das haben auch Unternehmer aus Ecuador erkannt und Duisburg als Startpunkt ihrer Informationsreise gewählt. Sie wollten mehr über die Technologie und Produktion von grünem Wasserstoff erfahren. Ausrichter war die Auslandshandelskammer (AHK) Ecuador. Jörg Zehnle, Geschäftsführer der AHK, leitete die Delegation. Die Niederrheinische IHK präsentierte den Besuchern unter anderem das Stahlwerk von Thyssenkrupp Steel Europe und das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST).
Die Rhein-Ruhr-Region ist industrielles Kernland in Nordrhein-Westfalen und der Energiebedarf hoch. Allein in Duisburg und am Niederrhein werden etwa zehn Prozent des gewerblichen Energiebedarfs der Bundesrepublik gebraucht, vor allem in der Stahlindustrie. Grüner Wasserstoff soll deshalb nicht nur Energie liefern, sondern auch den Industriestandort und Arbeitsplätze sichern. Diese Themen standen im Mittelpunkt der zweitägigen Delegationsreise.
IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers begrüßte die Gäste: „Wir entwickeln uns hier auf vielen Ebenen zur Wasserstoffhauptstadt. Wir würden uns freuen, wenn wir mit unserem Besuchsprogramm neue Ansatzpunkte und Impulse für die künftige Zusammenarbeit gefunden haben und Sie einen Gewinn daraus mit nach Ecuador nehmen.“
Besuch bei Wasserstoff-Stationen
Auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link hieß die Gäste willkommen, bevor es zur Stahlwerksbesichtigung bei Thyssenkrupp ging. Der Stahlkonzern rüstet derzeit einen Hochofen auf Wasserstoffbetrieb um. Nächste Station war der Duisburger Hafen: Duisport-Vorstand Lars Nennhaus zeigte während einer Bootstour die Einwicklungen im größten Binnenhafen der Welt. Am zweiten Tag lud das DST ein. Im Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) konnte sich die Delegation über die neueste Forschung zu alternativen Antrieben informieren. Das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) schließlich demonstrierte, wie seine Forschung dazu beiträgt, Duisburgs Industrie und Logistik künftig auf Wasserstoff umzustellen.
Wasserstoff-Kooperation wichtig für die Zukunft
„Ecuador bietet sich als Energiepartner an wie kaum ein anderes südamerikanisches Land. Die klimatischen Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff sind optimal, es gibt eine moderne Infrastruktur und gut ausgebildete Fachkräfte. Die Zusammenarbeit mit Duisburg ist ein großer Schritt zur Entwicklung dieses wichtigen Zukunftsthemas“, so AHK-Geschäftsführer Jörg Zehnle. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger bekräftigte: „Deutschland kann seinen hohen Bedarf an Wasserstoff auf Dauer nicht allein decken. Die Rohstoffe Öl und Gas sind das beste Beispiel: Wir müssen sie aus dem Ausland importieren. Auch bei grüner Energie ist eine internationale Zusammenarbeit notwendig, um den Verbrauch in Industrie und Mobilitätsbranche zu decken. Der Austausch mit der AHK Ecuador war dafür ein wichtiges Signal.“
BU: Die ecuadorianischen Unternehmer zeigten stolz ihre Landes-Flagge beim ersten Reisestopp in der Niederrheinischen IHK.
Foto: Niederrheinische IHK/Tanja Pickartz.