Kultur und Vereine

Ramadan-Begegnung und gesellschaftlicher Zusammenhalt

GELSENKIRCHEN – WIN (Wähler Initiative NRW) kam im Rahmen eines Iftar-Programms im Schloss Berge in Gelsenkirchen mit der Öffentlichkeit zusammen. Der Vorsitzende der WIN-Gruppe Gelsenkirchen, Ali Rıza Akyol, betonte die verbindende Kraft des Ramadan und hob hervor, wie wichtig Iftar-Veranstaltungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt seien.

Akyol: „Wir Migrant*innen müssen politisch aktiver werden“

Die Veranstaltung begann mit Reden von Parteivertreter*innen. Anschließend hielt Ali Rıza Akyol eine Ansprache. Danach wurde das Fasten mit einer Koranrezitation und dem Gebetsruf (Ezan) gemeinsam gebrochen.


„Solche Programme ermöglichen es uns, direkt mit den Menschen in Kontakt zu treten, ihre Anliegen und Sorgen anzuhören. Wir brechen gemeinsam das Fasten, tauschen uns aus und suchen nach Lösungen. Iftar ist längst nicht mehr nur ein religiöses Ritual – es hat sich zu einem gesellschaftlichen Ereignis entwickelt. Selbst Nicht-Muslime organisieren Iftar-Veranstaltungen und erleben dieses Miteinander“, sagte Akyol.

Er betonte, dass solche Veranstaltungen für eine politische Bewegung von großer Bedeutung seien:
„Im Einklang mit unserem islamischen Glauben stehen wir für religiöse und gesellschaftliche Werte ein. Iftar-Programme gehören zu den wichtigen Formaten, um Menschen zusammenzubringen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken“, so Akyol weiter.

„Unsere Jugend zeigt mehr Interesse an Politik“

Akyol sprach auch über die Position seiner Partei in der politischen Landschaft und betonte die Wichtigkeit der politischen Teilhabe von Migrant*innen. In Gelsenkirchen habe man eine dreiköpfige Fraktion gebildet, und die WIN-Partei sei seit über 20 Jahren politisch aktiv.

„Wir haben ein junges und gebildetes Team. Aktuell haben wir 17–18 Kommissionen, und das Durchschnittsalter der Mitglieder in rund 15 dieser Kommissionen liegt bei 25–26 Jahren. Der Frauenanteil in unserer Vertretung liegt bei 50 Prozent – das ist uns sehr wichtig. Als Vater einer Tochter setze ich mich besonders für Chancengleichheit junger Menschen ein“, erklärte Akyol.

Er betonte, dass das Interesse an Politik im Vergleich zu früher zugenommen habe – insbesondere durch das neue Recht auf doppelte Staatsbürgerschaft könnten Migrant*innen künftig eine aktivere Rolle im politischen Geschehen übernehmen.

„Gründet eigene Parteien oder unterstützt eure Vertreter*innen“

Für Menschen, die das Gefühl haben, in den bestehenden Parteien nicht ausreichend repräsentiert zu sein, sieht Akyol die beste Lösung darin, auf kommunaler Ebene eigene Wählergruppen zu gründen und an Kommunalwahlen teilzunehmen:
„Die Erfahrungen, die man auf kommunaler Ebene sammelt, können später die Grundlage für die Gründung einer Partei auf Landes- oder Bundesebene bilden“, so Akyol.

Er rief die migrantische Community dazu auf, sich politisch stärker einzubringen:
„Engagiert euch – entweder, indem ihr eigene politische Strukturen gründet, oder indem ihr die Politiker*innen unterstützt, die euch vertreten.“

Fotos:NRWSTAR

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