Gesundheit

Pflegeberaterin am St. Irmgardis-Krankenhaus schult Angehörige

Maria Maschek hilft nach dem Klinikaufenthalt zurück in den Alltag

Süchteln. Dieser eine Tag im August des vergangenen Jahres hat das Leben der Familie von Chamier-Gliszczynski ganz schön durcheinander gewirbelt. Im Alter von 91 Jahren stürzte Maria-Magdalena von Chamier-Gliszczynski und zog sich einen Bruch unterhalb des Schenkelhalses zu. Was folgte, waren eine Operation und ein anschließender Aufenthalt in der Geriatrie des St. Irmgardis-Krankenhauses in Süchteln. Noch heute ist der Alltag für die Seniorin, die seit mehr als 20 Jahren an Demenz leidet, und ihre Familie nicht mehr wie vorher.

Auf Hilfe in ihrem eigenen Haushalt waren Maria-Magdalena von Chamier-Gliszczynski und ihr drei Jahre jüngerer Mann Johann zwar schon vor dem Unfall angewiesen. Seither aber mehr denn je, denn die 91-Jährige ist nun nicht mehr so mobil wie vorher. Doch die Seniorin, ihre Familie und ihre Pflegekräfte meistern die neue Lebenssituation so souverän wie eben möglich. Das haben sie vor allem ihrer eigenen Willenskraft zu verdanken und der medizinisch-, pflegerischen Versorgung im St. Irmgardis-Krankenhaus. Darüber hinaus aber auch einem ganz speziellen Angebot des Krankenhauses.

Kurse und Hilfsmittel

Die Familie hat diese Hilfe von Maria Maschek bekommen. Sie ist Pflegeberaterin im Süchtelner Krankenhaus und unterstützt pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige nach einem Klinik-Aufenthalt beim Übergang zurück in den Alltag. In entsprechenden Kursen für Angehörige im Krankenhaus vermittelt Maria Maschek Grundkenntnisse sowie Handgriffe und Tricks, die die Pflege erleichtern. Sie berät aber auch, welche Hilfsmittel benötigt werden und hilft dabei, diese zu beantragen und bestellen. Und sie geht direkt nach Hause zu den Familien, um Alltagssituationen im vertrauten Umfeld der pflegebedürftigen Personen und Angehörigen zu trainieren.

Noch während Maria-Magdalena von Chamier-Gliszczynski im St. Irmgardis-Krankenhaus lag, besuchten ihre Tochter Charlotte von Chamier-Gliszczynski, ihr Lebensgefährte, ihre Tochter sowie die 24-Stunden-Pflegekraft, die mit im Haus lebt, einen Kurs von Maria Maschek. Parallel kümmerte sich die Pflegeberaterin gemeinsam mit der Familie um die passenden Hilfsmittel für einen Alltag im eigenen Zuhause. Ein Umzug in ein Heim war kein Thema. „Gerade für Demenzpatienten ist eine gewohnte Umgebung unheimlich wichtig“, weiß Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Geriatrie im St. Irmgardis-Krankenhaus.

In der Geriatrie aufgepäppelt und mobilisiert

Er und sein Team arbeiteten während ihres Klinik-Aufenthalts mit der Seniorin, um sie nach der schweren Operation wieder aufzupäppeln und möglichst wieder zu mobilisieren. „Das gestaltete sich aufgrund einer andauernden Schläfrigkeit der Patientin anfangs als Herausforderung“, berichtet Hanns-Peter Klasen. Behoben wurde dieses Problem schließlich durch die Zugabe von Flüssigkeit über eine Infusion. „Meine Mutter hatte vorher zu wenig getrunken“, weiß Charlotte von Chamier-Gliszczynski mittlerweile. Im Kurs von Maria Maschek lernte sie neben vielen anderen Dingen auch, wie wichtig ein ausreichender Flüssigkeitshaushalt ist. „Wir achten jetzt sehr darauf, dass sie ausreichend trinkt, und es ist offensichtlich, dass ihr das gut tut“, so die Tochter weiter.

Praktisches Üben ist wichtig

Generell sei Maria-Magdalena von Chamier-Gliszczynski nach dem Krankenhaus-Aufenthalt zu Hause mehr und mehr aufgeblüht. Anfangs war sie noch nicht in der Lage, sich aufzusetzen oder ein paar Schritte zu gehen. Das ist mittlerweile anders. Mithilfe ihrer Familie und Pflegekraft gelingt es ihr jetzt, aus dem Bett aufzustehen und sich in den Rollstuhl zu setzen, auf die Toilette zu gehen und – gestützt von zwei Personen – ein paar Schritte zu gehen.  

Maria Maschek war mehrfach im Haus der Familie, um die Patientin, deren Angehörige und die Pflegerin zu beraten und zu schulen. Als die 24-Stunden-Pflegekraft wechselte, übte sie die wichtigen Handgriffe auch mit der neuen Mitarbeiterin. „Gerade das praktische Üben war für uns sehr wichtig“, sagt Charlotte von Chamier-Gliszczynski. „Manche Handgriffe kann man einfach nicht in der Theorie trainieren, die muss man wirklich selbst machen.“

Kursbesuch ist wichtig

Durch ihre Arbeit wolle sie den Angehörigen eine Sicherheit im Umgang mit der pflegebedürftigen Person vermitteln, erklärt Maria Maschek. „Auch schon bei leichten körperlichen Einschränkungen empfehle ich den pflegenden Angehörigen, einen Kurs bei uns u machen, um vorbereitet zu sein“, betont die Pflegeberaterin.


Rund 13 Patienten und deren Familien betreut sie im Monat. „Intensität, Umfang und Dauer sind dabei völlig unterschiedlich“, sagt Maria Maschek. Zu den persönlichen Kontakten kommen noch telefonische Beratungen. Auch von Menschen, deren Familienmitglieder nicht stationär in der Geriatrie des St. Irmgardis-Krankenhauses behandelt werden.

Weiterhin Ansprechpartnerin

Für Charlotte von Chamier-Gliszczynski und ihre Familie war der Kontakt zu Marias Maschek eine große Hilfe dabei, sich an die neue Situation zu gewöhnen und damit klarzukommen. „Es ist noch immer nicht einfach“, gibt die Tochter von Maria-Magdalena von Chamier-Gliszczynski offen zu. „Aber durch die Hilfe von Maria Maschek wissen wir, wie wir mit einer kniffligen Situation umgehen müssen.“ Und falls es trotzdem einmal Fragen, Unsicherheiten oder Probleme geben sollte, bleibt die Pflegeberaterin auch weiterhin Ansprechpartnerin für die Familie. 

Wer sich für einen kostenlosen Pflegekurs von Maria Maschek interessiert, kann sich unter Tel. 0170/7262917 bei ihr melden. In der Regel wird ein Kurs pro Monat angeboten.

Bildunterschrift: Pflegetrainerin Maria Maschek, Charlotte von Chamier-Gliszczynski und Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Geriatrie im Austausch.  (Foto: Baum-Kommunikation)  

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