Gesundheit

Neues Verfahren am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank

„Fast Track“ – schnelle Mobilisation nach Hüft- und Kniegelenk-Operationen

Meerbusch. Mit einem neuen therapeutischen Konzept bei Hüft- und Kniegelenk-Operationen, dem sogenannten „Fast Track“, verhelfen die Ärzte der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank ihren Patienten zu schnellerer Mobilisation. „Unser Ziel ist, dass sie nach einem Eingriff so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen“, erläutert Chefarzt Privat-Dozent Dr. Tim Claßen.
Bewegung am Tag der Operation
Konkret bedeutet es, dass die Patienten bereits am Tag der Operation mobilisiert werden. Bereits im Aufwachraum können sie sich im Rahmen der Überwachung auf ihr Bett setzen und machen mit geschulten Physiotherapeuten erste Bewegungsübungen. „Denn unsere Patienten sollen schon am Operationstag wieder laufen können, um ihre Mobilität nicht zu verlieren“, führt Tim Claßen aus.
Veränderter Ablauf
„Fast Track“ ist durch einen veränderten Ablauf vor und beim Eingriff sowie der anschließenden Nachbehandlung möglich. Dabei arbeiten die verschiedenen Berufsgruppen – Chirurgen, Anästhesisten, Physiotherapeuten und Krankenpflegerinnen – eng zusammen. So wird bei der Knie- oder Hüft-Operation das OP-Gebiet lokal betäubt. Durch die Dosis Schmerzmittel, die während des Eingriffs verabreicht wird, ist der Patient auch in den ersten Stunden danach schmerzfrei. „Wir operieren Weichteil-schonend und mit sehr wenig Blutverlust“, beschreibt der Chefarzt die Methode.
Viele Vorteile
„Auch werden keine Wunddrainagen mehr gelegt, die früher bei nahezu jedem operativen Eingriff verwendet wurden. Damit vermeiden wir Einschränkungen bei der frühen Mobilisation und das teils schmerzhafte Entfernen der Drainagen. Auch senken wir das Infektions- und Komplikationsrisiko erheblich“, macht Tim Claßen deutlich „Und das ohne das Risiko für Blutergüsse oder Wundheilungsstörungen zu erhöhen, denn die entstehende Wundflüssigkeit verarbeitet der Körper selbst“. Auch dem Kreislauf hilft eine schnelle Mobilisation nach einem Eingriff. „Es ist einfach besser, schnell aufzustehen, als erst einmal zwei Tage ruhig im Bett zu liegen“, weiß Tim Claßen.
Ebenso hilft das veränderte Konzept, Delir – wie die Verwirrtheit nach einer Operation genannt wird – vorzubeugen. Zusätzlich verkürzt es den stationären Aufenthalt, so dass der Patient teilweise schon ab dem fünften Tag – mobil – wieder nach Hause  kann.
Geringere Komplikationsrate
„Wir wissen aus Erfahrung: Es ist gerade bei älteren Menschen wichtig, dass sie schnell aus dem Bett kommen“, betont Tim Claßen. „Je schneller uns das gelingt, desto geringer ist die Komplikationsrate.“
Die geringsten Probleme mit den Operations-Nachwirkungen haben Patienten, die bereits vor dem Eingriff mit einem muskulären Aufbautraining begonnen haben. Denn sie haben sich mit dem Ablauf vorher beschäftigt und wissen, wie sie sich zu verhalten haben. „Die meisten Patienten wollen nach einem Eingriff schnell wieder nach Hause. Sie finden diese neue Möglichkeit ausgezeichnet“, weiß der Chefarzt.
Bildzeile:
Sehr zur Freude von Chefarzt Dr. Tim Claßen und Physiotherapeutin Astrid Fichte (salvea) macht Patientin Brigitte Derksen (M.) dank „Fast-Track“ schnelle Fortschritte nach ihrer Hüft-Operation.
Foto: St. Elisabeth-Hospital

Über das Rheinische Rheuma-Zentrum
St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank:
Das Rheinische Rheuma-Zentrum St. Elisabeth-Hospital ist eine hoch-spezialisierte Fachklinik für Rheumatologie und Orthopädie. Das Einzugsgebiet der Klinik geht weit über die Grenzen der Region hinaus.
Die Klinik ist eine Betriebsstätte der St. Elisabeth Hospitalgesellschaft Niederrhein mbH. Die St. Elisabeth Hospitalgesellschaft Niederrhein mbH ist eine Einrichtung der St. Franziskus-Stiftung, Münster. Die St. Franziskus-Stiftung Münster ist einer der größten katholischen Krankenhausträger Deutschlands.
Zum Hospital gehören heute vier Kliniken: die Klinik Innere/Rheumatologie (Chefarzt Dr. med. Stefan Ewerbeck und Chefärztin Dr. Stefanie Freudenberg), die Klinik für Orthopädie / Orthopädische Rheumatologie (Chefarzt Privat-Dozent Dr. med. Tim Claßen), die Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerzklinik (Chefarzt Dr. med. Florian Danckwerth) und die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin (Chefarzt Dr. med. Daniel Jockenhöfer).
Dazu kommt die Rheuma-Akademie mit einem umfassenden Angebot an Kursen und Vorträgen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von internistischen Rheumatologen, konservativen wie chirurgischen Rheuma-Orthopäden sowie Schmerz- und Physiotherapeuten rundet das Angebot ab. Über 3.000 Patienten wurden 2018 stationär und rund 22.000 Patienten ambulant behandelt. Das St. Elisabeth-Hospital beschäftigte 162 Mitarbeiter.
Neben dem St. Elisabeth-Hospital gehören zum Verbund in der Region Rheinland das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort und das St. Irmgardis-Hospital Süchteln. Dr. Conrad Middendorf koordiniert als Geschäftsführer der Region Rheinland die Arbeit und Trägerinteressen der drei Kliniken.
 
 

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