Job und Berufswelt

„Moderne Berufe als Chance für unsere Schüler“ 

Die Achtklässler erkundeten den InfoTruck, der zurzeit bei der Siemens AG Station macht. Begleitet wurden Sie von den Lehrerinnen Döndü Pektas (hinten links), Emina Dendusic (hinten, Mitte) und Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband (hinten rechts).

Wie man auf x- und y-Achsen lineare Funktionen erstellt, lernen Schüler im Unterricht. Was in Mathe aber reine Theorie ist, wird im InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie erleb- und begreifbar. Statt einer mathematischen Gleichung, entsteht hier mithilfe eines Koordinatensystems an der CNC-Fräse ein echter, perfekt bearbeiteter Metall-Würfel. „Technik ist alles andere als graue Theorie – das wollen wir den Schülern vermitteln. Und das ganz praktisch, indem sie selbst programmieren und Maschinen steuern“, erläutert Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, die Vorzüge des High-tech-Gefährts, das wieder Firmen im Verbandsgebiet ansteuert. In dieser Woche macht der InfoTruck bei der Siemens AG Halt.
 
 
„In Zeiten zunehmender Digitalisierung sind technische Berufe besonders zukunftsträchtig und somit eine große Chance für die Schüler, übrigens auch gerade für Mädchen, die das leider viel zu selten wissen“, bestärkt Schmitz die Jugendlichen, ihre „Fühler“ in diese Richtung auszustrecken. Ob Datenchips oder Software: In der Industrie 4.0 läuft die Produktion automatisch und intelligent ab. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sich Berufe dieser Entwicklung anpassen. „Die Metall- und Elektroindustrie hat dies als eine der ersten Branchen erkannt und ihre Ausbildung noch einmal modernisiert“, verdeutlicht Schmitz.
Schon etwas Besonderes sei der Besuch im InfoTruck für ihre Schüler, berichten die Lehrerinnen Döndü Pektas und Emina Dendusic. Die Leibniz-Gesamtschule, an der sie für Berufs- und Studienorientierung zuständig sind, schickt nur interessierte Achtklässler in den Truck und zur Betriebsbesichtigung bei Siemens. „Der praxisnahe Einblick ist für unsere Schülerinnen und Schüler besonders wertvoll“, so Döndü Pektas. Die engagierte Pädagogin hat den InfoTruck in diesem Jahr zum ersten Mal besucht. „Sie lernen moderne Ausbildungsberufe mit sehr guten Zukunftsaussichten kennen. Das ist eine echte Chance, die Weichen für das spätere Berufsleben zu stellen.“ Ein wenig mehr Möglichkeiten der Vorbereitung in der Schule hätte sie sich gewünscht: „Im Regelunterricht besprechen wir die Inhalte der Lehrpläne. Es gab keine Extra-Stunden, die die Schüler speziell auf den Besuch im Truck und bei Siemens vorbereitet hätten“, bedauert sie.
Von A wie Anlagenmechaniker bis Z wie Zerspanungsmechaniker – um diese hochmodernen Ausbildungsberufe näher kennen zu lernen, waren die Achtklässler der Leibniz-Gesamtschule im InfoTruck. Für die Schüler ist diese Erkundung eine so genannte „Berufsfelderkundung“ im Rahmen des Übergangssystems Schule – Beruf NRW „Kein Abschluss ohne Anschluss“, kurz: „KAoA“. Zudem kamen sie mit Auszubildenden der Siemens AG ins Gespräch, die auf Augenhöhe von ihren Erfahrungen berichteten. „Wir möchten bei den Schülern und Schülerinnen das Interesse an technisch-naturwissenschaftlichen Themen wecken“, betont Silvana von der Weppen, Education Managerin bei der Siemens AG. Leider gebe es immer noch zu wenig weibliche Bewerber. „Dabei passen Frauen und Technik sehr wohl zusammen und stellen das in unserem Werkstattalltag auch kontinuierlich unter Beweis“, so von der Weppen.
Derzeit bildet Siemens in Hochfeld – das auf Verdichter spezialisierte Unternehmen hat rund 2.400 Mitarbeiter – 150 Auszubildende in zwölf technischen und kaufmännischen Berufen aus. Die Palette der Ausbildungsberufe reicht vom Konstruktions-, Industrie- und Zerspanungsmechaniker bis hin zum Mechatroniker. Begehrt sind zudem die technischen und kaufmännischen Studiengänge, die Siemens in Duisburg in fünf verschiedenen Ausprägungen anbietet. Ganz neu im Portfolio: der B. Sc. in angewandter Mathematik und Informatik inkl. mathematisch-technischer Softwareentwickler.
Bildunterschrift:
Das Truck-Team informierte die Schüler der Leibniz-Gesamtschule über Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie.
 
(Fotos: Unternehmerverband)

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