Horten-Gelände: Statt Shopping-Center nun Wohnquartier
Die Pläne sind längst fertig, die Baugenehmigung wurde aktuell erteilt und der Bagger baggert schon – auf dem Horten-Gelände zwischen Homberger Straße und Bankstraße bewegt sich etwas. Jetzt stellten Thorsten Kamp, Technischer Beigeordneter der Stadt Moers, gemeinsam mit Anja Sterzenbach und David Noll von dem Kölner Immobilienunternehmen DERECO das Projekt vor. Statt einer großflächigen Einkaufspassage werden auf dem 6300 Quadratmeter großen Gelände jetzt in einer viergeschossigen Bauweise 139 neue Wohnungen entstehen. Gerade einmal 890 Quadratmeter sind im Erdgeschoss entlang der Homberger Straße für Ladenlokale vorgesehen.
David Noll, Mitglied der Geschäftsführung des Kölner Unternehmens: „Wir sind weg von den alten Plänen eines Einkaufszentrums, so wie es der ursprüngliche Investor mit der ,Grafen-Galerie‘ geplant hatte. So etwas funktioniert an dem Standort nicht mehr.“ Und Thorsten Kamp ergänzt: „Es ist – obwohl der Bebauungsplan für die ,Grafen-Galerie‘ schon fertig war – die beste Alternative zu einem Einkaufszentrum. Der Einzelhandel in den Städten hat sich gewandelt.“
Ein Mix aus verschiedenen Wohnungsgrößen auf insgesamt 10.500 Quadratmetern soll Singles ebenso ansprechen wie kleine Familien. Ein grüner Innenhof samt Spielplatz und Fahrradstellplätzen wird abgeschirmt zur Homberger-, Bank- und Otto-Hue-Straße für Wohlfühl-Atmosphäre inmitten der City sorgen, denn auch die 97 Parkplätze der Mieter verschwinden in einer Tiefgarage. Einen speziellen Service wird DERECO aber anbieten: Drei Carsharing-Parkplätze sind fester Bestandteil des Wohnprojektes.
Bis zum Sommer 2012 werden nach Vorstellungen des Kölner Immobilienunternehmens die Bauarbeiten dauern. Erste Schritte sind der Aushub und der Abriss der Gebäude an der Feldstraße. Rund 45 Millionen Euro Gesamtvolumen hat man dafür das Wohnquartier auf dem ehemaligen Horten-Gelände eingeplant.
Auch das gegenüberliegende Grundstück (ehemals Shell-Tankstelle) wird DERECO jetzt erwerben. Dort werden während der Bauzeit das Baubüro und Container untergebracht, wobei die städtischen Parkplätze vorerst erhalten bleiben. Danach – so die Pläne der Kölner – soll auf dem Gelände ein Hotel entstehen.
Während der Moerser ,Feiertage‘ an Kirmes und Karneval soll der Baustellenbetrieb ruhen und die Verkehrssituation entlang der Straßen verbessert werden. (UM / Lokale Blicke)
Bildzeile: So soll in rund zwei Jahren die Brachfläche aussehen. (Montage: Dereco)
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Vom Shoppingcenter zum Wohnquartier
Das Shoppingcenter Grafen-Galerie sollte auf dem Gelände der ehemaligen Kaufhäuser Horten und C&A und einer zusätzlichen Fläche an der Homberger Straße/Essenberger Straße bestehen. Die beiden Gebäude stammten aus den 1960’ger und 1980’ger Jahren und wurden abgerissen. Entstehen sollte ein Gebäudekomplex mit knapp 16.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, rund 1500 Quadratmeter für Praxen und Büros sowie 400 Parkplätze. Das Investitionsvolumen betrug rund 50 Millionen Euro.
Auf dem Grundstück zwischen der Homberger Straße und der Essenberger Straße, ehemals Shell-Tankstelle, sollte laut Plänen der CharterHauas Real Estate ein zusätzlicher Neubau errichtet werden, der ein architektonisches Ensemble mit dem Hauptgebäude der Grafen-Galerie bilden sollte. Die Eröffnung war für das Frühjahr 2017 geplant, doch der plötzliche Tod der Projektentwicklerin Brigitte van der Jagt machte die Pläne zunichte.
Das Kölner Multi-Family-Office für Immobilienvermögen DERECO hatte für die Projektentwicklung auf dem ehemaligen Horten/C&A-Gelände an der Homberger Straße Anfang Dezember 2018 die Bauanträge eingereicht. Auf dem Areal zwischen Homberger Straße, Otto-Hue-Straße und Bankstraße wird ein modernes, innerstädtisches Wohnquartier entstehen. Nach den Entwürfen des Düsseldorfer Architekturbüros Wrede Architekten sind neben 139 Wohneinheiten auch neue Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss zur Fußgängerzone Homberger Straße geplant. Das gesamte Grundstück wird mit einer Tiefgarage unterbaut.
In Abstimmung mit der Stadt Moers wurde im Hinblick auf die vorliegende Konzeption der Firma Charterhaus, dort ein Shopping-Center zu errichten, aufgehoben. Das damalige Vorhaben hatte sich als nicht realisierbar herausgestellt, zumal die Firmeninhaberin Brigitte van der Jagt verstorben war.
Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 45 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung rechnet DERECO im Sommer 2021. (UM / Lokale Blicke)