Grüne, SPD und Linke fordern zweite Streetwork-Stelle
Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und DIE LINKE bringen im kommenden Haupt- und Finanzausschuss (HFA) am 10.12.2025 einen gemeinsamen Antrag zur Stärkung der Streetwork-Arbeit in Neukirchen-Vluyn ein. Ziel ist die Schaffung einer zweiten Streetwork-Stelle – wahlweise als Vollzeitstelle oder in Teilzeitaufteilung. Die zusätzliche Stelle soll ausdrücklich für weibliche Fachkräfte geöffnet werden, um Mädchen und junge Frauen besser erreichen zu können.
„Unser Streetworker leistet seit Jahren sehr gute Arbeit – aber allein kann er die wachsenden Anforderungen schlicht nicht mehr auffangen“, erklären Alina Böhme und Christian Pelikan, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Eine einzige Stelle bedeutet: Fällt er wegen Urlaub oder Krankheit aus, fällt die Streetwork gleich komplett aus. Das können wir uns als Stadt schlicht nicht leisten – nicht, wenn wir Prävention ernst nehmen.“
Die drei Fraktionen betonen gemeinsam, dass Streetwork einen unverzichtbaren Beitrag zur sozialen Stabilität der Stadt leistet. Sie erreicht junge Menschen unmittelbar im öffentlichen Raum und ist oft der erste Zugang zu Hilfe, bevor Probleme eskalieren.
Böhme und Pelikan ergänzen:
„Wir brauchen Verlässlichkeit – und die gibt es nur, wenn Streetwork nicht an einer einzelnen Person hängt. Gerade Mädchen und junge Frauen benötigen häufig gezielt weibliche Ansprechpartnerinnen. Das ist keine Luxusforderung, sondern Grundvoraussetzung zeitgemäßer Jugendhilfe.“
Auch die wirtschaftliche Dimension sei eindeutig, betonen beide:
„Jede gut investierte Stunde Streetwork spart uns später viele Stunden und Kosten bei Polizei, Jugendhilfe und Sozialgerichten. Prävention ist die nachhaltigste Form von Sozialpolitik.“
Die antragstellenden Fraktionen fordern daher, die erforderlichen Mittel im Haushalt 2026 zu verankern und zusätzliche Co-Finanzierungsmöglichkeiten über Kreis-, Landes- und Bundesprogramme umfassend zu prüfen.
