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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Ministerpräsident des Landes NRWArmin Laschet besuchten das Krankenhaus Bethanien
Moers. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet besuchten das Moerser Krankenhaus Bethainen, um sich das Moerser Konzept zur Behandlung von Corona-Patienten vorstellen zu lassen. Die Lungenklinik am Bethanien unter der Leitung von Chefarzt Dr. Thomas Voshaar hatte zu einem frühen Zeitpunkt und entgegen empfohlener Leitlinien eine eigens entwickelte Behandlungsmethode erfolgreich umgesetzt. Das Ergebnis: Bis auf einen von mehr als 70 Patienten, die mit schweren Krankheitsverläufen im Bethanien behandelt worden sind, konnten alle gesund entlassen werden. Informationen aus erster Hand
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: „Es brauchte die Idee und den Mut dieses Krankenhauses, um etwas Neues auszuprobieren.“ Was sich genau hinter dem Moerser Modell zur Behandlung von Coronna-Erkrankten verbirgt, erläuterte Thomas Voshaar, der dem Beraterkreis von Jens Spahn angehört. „Wir haben eine Strategie verfolgt, bei der wir eine invasive Beatmung erst vornehmen, wenn andere Maßnahmen zu keiner Stabilisierung des Patienten führen und eine Intubationun ausweichlich zur Lebensrettung scheint“, so der Mediziner.
Das primäre Ziel dabei sei, möglichst lange die Spontanatmung der Patienten zu erhalten und damit die physiologischen Verhältnisse im Körper nicht umzukehren, wie es bei einer invasiven Beatmung der Fall wäre.
Mit dieser Vorgehensweise wich das Behandlerteam im Bethanien von der Empfehlung ab, die Indikation zur Intubation hauptsächlich von einem Grenzwert für die Sauerstoffsättigung abhängig zu machen. „Wir müssen den gesamten Organismus im Blick behalten, also auch insbesondere den Sauerstofftransport und den Sauerstoffgehalt“, erklärte Voshaar.
Das Moerser Modell veranschaulichten bei einer Führung die Mitarbeiter an verschiedenen Stationen auf dem Krankenhausgelände. Erste Anlaufstelle während des Besuchs im Bethanien war das Corona-Testzelt. Die Teams zeigten dort die Relevanz des richtigen Abstreichens im Nasen-Rachen-Raum. An weiteren Stationen erläuterten die Mitarbeiter der Covid-Isolationsstation, worauf es bei der stationären Behandlung von Patienten nach dem Moerser Modell ankommt – von den Laborwerten über die richtige Form der Beatmung bis hin zum Patientenkodex.
Den Erfolg dieser Strategie konnte Dr. Voshaar mit Zahlen belegen. So läge die Sterblichkeit von Patienten unter Therapie mit invasiver Beatmung in China bei 97 Prozent, in New York bei 88 Prozent und in Deutschland bei 43 Prozent. In Moers liegt laut Statistik die Sterblichkeitsrate bei der nicht-invasiven Therapie durch das Moerser Modell bei 1,6 Prozent. „Das ist nicht nur ein Konzept fürs Land, sondern eines für den gesamten Bund“, lobte Laschet. Informationen aus erster Hand
Begleitet wurden Laschet und Spahn vom Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU), der CDU-Bundestagsabgeordneten Kerstin Radomski und von dem Landratskandidaten Ingo Brohl – ein Umstand, der nicht nur bei der Gewerkschaft Verdi, die vor dem Bethanien als Arbeitnehmervertretung demonstrierten, sondern auch von der politischen Konkurrenz kritisiert wurden (LB/UM).
Bildzeile:
Zum gemeinsamen Gespräch über das Moerser Modell zur Behandlung von Covid-19-Patient*innen besuchten am Freitag, 28. August Spitzenpolitiker das Krankenhaus Bethanien: (v. l. n. r.) 1. Reihe: Stiftungsratvorsitzender Otfried Kinzel, Ministerpräsident des Landes NRW Armin Laschet, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Vorstand der Stiftung Dr. Ralf Engels. 2. Reihe: Ärztlicher Direktor Dr. Christoph Chylarecki, Chefarzt der Lungenklinik Dr. Thomas Voshaar, Pflegedirektorin Angelika Linkner. 3. Reihe: Bürgermeister Christoph Fleischauer, Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski, Landratskandidat Ingo Brohl. 4. Reihe: Frau Fechner, Herr Fisteag, Herr Milkereit, Dr. Kambartel, Frau Blum, Dr. Stais, Herr Salloum.
Foto: Bethanien Krankenhaus