Betriebe müssen für Verteidigungsfall vorsorgen
Betriebe müssen für Verteidigungsfall vorsorgen
Netzwerk der Niederrheinischen IHK klärt auf
Drohnen über Flughäfen, Cyberattacken, gezielte Aktionen zur Verunsicherung, Ausspähung und Sabotage – die hybride Kriegsführung läuft bereits. Und sie hat Deutschland längst erreicht. Wie können sich die Unternehmen davor schützen und resilient bleiben? Die Niederrheinische IHK wird Unternehmen zu Sicherheitsthemen weiter informiert halten. Zusammen mit der Bundeswehr, Behörden und anderen IHKs werden Vorkehrungen für den Verteidigungsfallgetroffen.
Auftakt dazu war die IHK-Veranstaltung „Gesamtverteidigung und Wirtschaft“, bei der Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommando Nordrhein-Westfalen,
und Henning Voß, Experte für Wirtschaftsschutz und Geheimschutz aus dem NRW-Innenministerium, konkrete Tipps und Einblick in ihre Arbeit gaben. „Wir alle müssen resilienter werden. Auch im Spannungsfall muss die Wirtschaft funktionieren. Sie sichert unseren Wohlstand, sie stellt Kommunikation, Energie, Medizin und natürlich Lieferketten sicher. Gleichzeitig müssen wir uns Fragen wie diesen stellen: Was ist, wenn Mitarbeitende deutscher Firmen eingezogen werden? Was ist, wenn unsere Energieversorgung sabotiert wird? Für solche Szenarien brauchen wir klare Antworten, Abläufe und Partner, die wissen, was wann zu tun ist“, betont IHK-Geschäftsführer International Jürgen Kaiser. „Wir haben in der IHK das Netzwerk Defense, also Verteidigung, gegründet, das die Firmen zu diesem Thema stärker zusammenbringen wird“, so Kaiser.
Brigadegeneral Hans-Dieter Müller fand in seiner Rede klare Worte: „Wir müssen feststellen, dass Deutschland immer stärker bedroht wird. Die Abgrenzung von Frieden und Krieg ist fließend und schon seit einiger Zeit nicht mehr trennscharf. Die hybride Kriegsführung läuft bereits. Es ist daher entscheidend, die Resilienz in allen Bereichen zu erhöhen.“ Er erläuterte hierzu den Operationsplan Deutschland (OPLAN DEU) – ein geheimes Dokument, das kontinuierlich angepasst wird. Eine Reaktion auf die sicherheitspolitische Lage in Europa, die sich weiter verschärfe.
Tipps für Cybersicherheit
Henning Voß, Experte für Wirtschaftsschutz und Geheimschutz, gab konkrete Tipps, wie sich Unternehmen vor Cyberkriminalität schützen können: „Möglichst analog und nicht vernetzt bleiben. Ziel ist, dass nicht alle im Betrieb die gleiche Infrastruktur nutzen. Und ein guter Plan vorliegt, um weiterarbeiten und sich schnell wieder erholen zu können. Zum Beispiel in Form eines physischen, gut gesicherten Notfallordners. Auch eine digitale Insellösung hilft: ein Notebook mit den wichtigsten Daten, das niemals ans Netzwerk angeschlossen wird.“
Weitere Veranstaltungen
Hier finden Sie wichtige Informationen und Folgetermine zum Thema:www.ihk.de/niederrhein/gesamtverteidigung-wirtschaft.
BU: V.l.: Experte für Wirtschaftsschutz und Geheimschutz aus dem NRW-Innenministerium Henning Voß, Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommando NRW und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger gaben den Unternehmen wichtige Hinweise für den Verteidigungsfall.
Foto: Niederrheinische IHK / Bettina Engel-Albustin



